Bye, bye "Ela"

Waren bei der Bürgerversammlung anwesend: (v.li.)Dirk Heimeshoff (Grün und Gruga),Doris Eisenmenger (Die Grünen), Bezirksbürgermeister Klaus Persch (SPD), Ratsherr Udo Karnath (SPD), Werner Ernst (CDU), Lydia Sommer und Lothar Föhse (CDU).
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  • Waren bei der Bürgerversammlung anwesend: (v.li.)Dirk Heimeshoff (Grün und Gruga),Doris Eisenmenger (Die Grünen), Bezirksbürgermeister Klaus Persch (SPD), Ratsherr Udo Karnath (SPD), Werner Ernst (CDU), Lydia Sommer und Lothar Föhse (CDU).
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Es ist schon über ein Jahr vergangen, aber die Schäden des Orkans „Ela“, der im Juni 2014 über das Ruhrgebiet fegte und allerorts Chaos und Verwüstung mit sich brachte ist auch heute noch zu sehen. Besonders schwer getroffen hat es in Essen den Gervinuspark in Frohnhausen. Dabei wurden zum Teil sehr alte Bäume zerstört und das Parkbild grundlegend verändert.
Schon seit einiger Zeit wurden Pläne geschmiedet, wie man den Gervinuspark nun zukunftsorientiert und klimagerecht wieder aufbereiten und effizienter konzipieren kann. Aus diesem Grund fand eine Bürgerversammlung in den Räumlichkeiten der Gervinusschule statt, bei der sich neben dem Bezirksbürgermeister Klaus Persch (SPD), dem Grün und Gruga-Mitarbeiter Dirk Heimeshoff und anderen Vertretern der Bezirksvertretung Essen West alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu Wort melden konnten, um aktiv an der Planung der neuen Parkgestaltung mitzuwirken.
„Wir haben vorab schon mal Pläne erstellt, wie es mit dem Park weitergehen kann und wie er in Zukunft einmal aussehen könnte“, erklärt Heimeshoff. „Auf jeden Fall haben wir schon eine Diskussionsgrundlage und können uns nun darüber unterhalten, in wie weit sich diese realisieren lässt.“
Fakt ist, dass dem Orkan über 70 Bäume zum Opfer gefallen sind, nicht vergleichbar mit dem Sturm „Kyrill“, der 2007 über Nordrhein Westfalen hinweggefegt ist. Hinzu kam, dass die Bäume bei „Ela“ in vollem Laub standen und diese, ähnlich einem Segelschiff, die gesamte Windlast aufgenommen haben. Im gesamten Stadtgebiet waren daher zigtausend Bäume zu beklagen und die Aufräumarbeiten werden sich noch Jahre hinziehen.
„Wenn wir den Gervinuspark nun also neu gestalten wollen, müssen wir einen sehr wichtigen Faktor unbedingt mit einberechnen: Das Klima. Dieses hat sich in den letzten Jahrzehnten signifikant verändert und wird es auch noch weiter tun. Daher wurde bei der Gartenamtsleiterkonferenz diskutiert, welche Bäume sich eignen, um den geänderten Klimaverhältnissen gerecht zu werden“, so Heimeshoff weiter.
Und weil es zum einen trockener geworden ist und man sich in Zukunft auf sturzregenartige Niederschläge einstellen muss, wäre die Platane zum Beispiel eine Baumgattung, die sich eignen würde.
Was aber ist konkret für den Gervinuspark angedacht. Der erste Schritt wird sein, dass 25 neue Bäume gepflanzt werden. Dies konnte so schnell und problemlos beschlossen werden, da sie dem weiteren Planungsvorhaben nicht im Weg stehen und mit möglichen anderen Gestaltungswünschen nicht konkurrieren. Somit soll zumindest die Kulisse des Parks wieder restauriert werden. Darüber hinaus werden keine Bäume mehr gefällt, manch zerstörter Baum soll auch absichtlich stehen gelassen werden, um als Mahnmal an die große Katastrophe zu erinnern.
„Da bei einer Grünanlage nicht alles 1:1 ersetzt werden muss, bleiben uns bestimmte Spielräume und die vormals klassische Friedhofsbepflanzung muss nicht erneuert werden. Eine Idee war, in den Park einen kleinen Teich anzulegen, damit man auch eine Wasserfläche hat. Auch könnte man die Grabsteine an einem Ort sammeln, eine Hundewiese einrichten oder einen kleinen Pavillon auf dem Hügel erbauen“, schlägt der Mann von Grün und Gruga weiter vor. Nicht außer Acht lassen darf man natürlich die bereits vorliegenden Ergebnisse der Wunschbaum-Installation der Initiative „ParkFiction Frohnhausen“. Hier schlugen Bürgerinnen und Bürger etwa das Anlegen eines Gemeinschaftsgartens vor, einen Schulwald, der von Baumpatenschaften leben würde und, um auch ein Angebot für die Älteren vorweisen zu können, Picknick-Tische. Eine gute Beleuchtung im Park soll weiterhin gewährleistet bleiben, ebenso ist ein attraktiver gestaltetes Wegesystem angedacht.
„Mir schwebt, wie ich ganz ehrlich zugestehen muss, ein englischer Landschaftspark mit weiten Rasenflächen und einer Wasserfläche vor. Aber wie der Park im Endeffekt aussehen wird, ist natürlich immer eine Kostenfrage und eine Frage davon, wie sich die Bürgerinnen und Bürger entscheiden werden. Grün und Gruga trägt die Verantwortung für den Grünbereich und kann der Politik nur Gestaltungsvorschläge unterbreiten. Alle Anregungen werden dann in die Planung mit aufgenommen, noch ist nicht beschlossen“, schließt Heimeshoff.
Die Entscheidungen für den ersten Akt, sprich das Neupflanzen der 25 Bäume, ist beschlossene Sache. Wenn der nächste Bauabschnitt jedoch ansteht, wird es zum wiederholten Mal eine Bürgerversammlung geben, in der Interessenten ihre Ideen miteinbringen können.

Autor:

Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West

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