Altendorf, du deutsches, quo vadis?

Spieglein, Spieglein... | Foto: Aus Werbering-Video ALWERI
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Herrlich, köstlich, diese Schienbeintreterei im Lokalkompass unter Haben sie gewusst das Altendorf….

Auf eine Idee, wie man etwas zum Erfolg führen könnte, kommen "bei einem typischen Deutschen" zwanzig Überlegungen, auf welch vielfältige Weise das schiefgehen könnte.
Man mag auch argwöhnen, dass es sich dann um Faulheit handelt, um die schlichte Unlust, die Hände aus den Taschen zu nehmen und anzupacken.

Doch gemach, es gibt auch anderes:
Was Sauer aufstieß (Zitat): "Als ich von der Homepage erfahren habe,und das ist schon über 2 Monate her, wurden von mir einige Gespräche geführt und auf die Fehler hingewiesen. Erfolg null."
Einwand: "...manches dauert eben länger, besonders, wenn ehrenamtlich gearbeitet wird".
Etwas ehrenamtlich zu tun bedeutet noch nicht, dass man deshalb schlampig arbeitet; erst recht nicht, wenn es um eine "Visitenkarte" von und für Altendorf geht.
Man sollte schon auf dem Teppich bleiben und mit der Wirklichkeit dem Anspruch genügen.

Auf einem anderen Blatt steht, und das ist hier Thema für die Frage, wie Altendorf in dem lärmenden Promotion-Video dargestellt wird.
Da wird an der Realität so sehr vorbei gefilmt und editiert, dass man sie als ausgeblendet bezeichnen darf. Die Migrations-Resultate finden sich selbst in "Altendorf Geschäftig" nur verschämt und versteckt wieder (ab etwa 04:00). Das wirkt alles andere als eine Einladung zur Integration und ist eher ein Affront, dass das "Fremde" eben nicht dazu gehört. Man ist schön "deutsch" unter sich.

Wenn "Altendorf Sakral" eine Abriss bieten soll, ist es unverständlich, dass nur christliche Kirchen, Begräbnis- und Begegnungsstätten dem gerecht werden dürfen. Mit Kreuzen und der Rückseite einer Nonne noch deutlich unterstrichen; rückwärtsgewandter geht es kaum. Der exzessive Gebrauch von Nah- und Großaufnahmen vertuscht die Gesamtschau, der ein Besucher des Stadtteils Altendorf unausweichlich ausgesetzt wäre.

Haben deutsche und nichtdeutsche Gewerbetreibende in Altendorf je miteinander gesprochen? Wurde an die nichtdeutschen Geschäfte eine Einladung ausgesprochen? - Falls ja: Mit welchem Resultat?

Lärmend geht es auch zu auf der Webseite vom Altendorfer Werbering e.V. ALWERI. Da kann man den Rechner bereits zivil auf unter 50% Lautstärke eingestellt haben... - es hilft nichts: Die untergelegte Musik legt wuchtig los und erschüttert besonders dann die Trommelfelle, wenn der Sound des PCs über eine HiFi-Anlage läuft. Mit etwas Findigkeit stößt man auf das kleine Lautsprechersymbol links unten in der Fußleiste, das jedoch nicht regeln, sondern nur abschalten lässt. Dann aber ist die Musik weg, auch wenn man sie gern leise hören würde.

Hier offenbart sich nun aber überdeutlich, dass es anscheinend nur deutsche Gewerbetreibende gibt, die auch Werbung machen und dazu einen Werbering veranstalten. Oder geht es hier um Werbung GEGEN etwas? Oder um "Gegenwehr"? Steht ein deutscher Optiker im Wettbewerb mit einem afrikanischen, ein deutscher Rechtsanwalt gegen einen serbischen, ein deutscher Obst- und Gemüsehändler gegen einen türkischen, eine deutche Apotheke gegen eine somalische, ein deutsches Blumenhaus gegen ein rumänisches?
Oder was? Wo sind in diesem nichtöffentlichen Video die nichtdeutschen Gewerbetreibenden zu finden?

Oder misst sich ein deutsch-exklusiver Werbering mit einem nichtdeutschen Werbering, der sich versteckt?

Oder - tröstlich wie auch trostlos - ist alles nur l'art pour l'art...? - Für was oder um was oder wen soll überhaupt "geworben" werden?

Man halte bitte fest:
Seit "ewig" langer Zeit geht das Geraune um nicht ausreichende Bürgeraktivitäten, wobei auch Handel, Vereine und Institutionen eine Rolle spielen mögen. Aber Altendorf ist wenigstens "in die Puschen" gekommen; hat etwas auf die Beine gestellt und dabei auch richtig Geld ausgegeben. Denn das Video war wohl recht teuer, auch wenn mancher Schüler in einer Video-ArGe es vielleicht besser hingekriegt hätte.
Aber dann diese (zumindest der Wahrnehmung nach) Eingrenzung, ja, gewissermaßen "segretative Einigelung" der deutschen Gewerbetreibenden und dieser filmische Tunnelblick.

Vielleicht rafft sich jetzt ein Stadtteil auf, um es weltoffener und einladender hinzubiegen; und zwar mit mehr Beteiligung anderer integrativer Kräfte, falls diese ihrerseits überhaupt Ideen und Konzepte entwickeln...

Autor:

Manfred Schuermann aus Essen-Ruhr

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