Von Seepferdchen und Delfinen

Von Klein bis Groß: Im "Ameise-Schreien" sind alle, inklusive der Leiterin Pia Kuhnke, richtig auf Zack.
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Sie liegt im Herzen von Altendorf und wenn man sie betritt, muss man zuerst unweigerlich an Wasser und Meer denken: Zum einen wegen dem kleinen Aquarium, welches den ersten Blickfang darstellt und zum anderen wegen der Gestaltung, in der die Farbe Blau große Verwendung findet. Die Rede ist von der katholischen Kindertagesstätte und dem Familienzentrum St. Mariä Himmelfahrt in der Dorstener Straße, in der Kinder von unter einem Jahr bis zum Schuleintritt tagtäglich betreut werden.
Geleitet wird die Einrichtung von Pia Kuhnke und zusammen mit 14 weiteren qualifizierten pädagogischen Fachkräften sorgen sie dafür, dass sich Klein und Groß hier pudelwohl fühlen.
„Wir sind eine viergruppige Einrichtung mit insgesamt 76 Plätzen“, erklärt die Leiterin. „Das bedeutet, dass es im Haus vier Gruppen gibt, die auch alle einen eigenen Namen haben: Nämlich die „Großen“, sprich die Delfine und die Seelöwen und die „Kleinen“, sprich die Seeigel und die Seepferdchen. Außerdem entfallen momentan 16 Plätze auf Kinder, die unter drei Jahren sind und auch beherbergen wir vier Kinder, die sogar noch unter einem Jahr alt sind.“
Für die U3 Kinder wurde im Jahr 2013 sogar umgebaut, um mehr Plätze für diese Altersgruppe anbieten zu können. Betreut wird von 7:30-16:30 Uhr, wobei es auch die Möglichkeit einer Sonderbetreuung zum Beispiel über Weihnachten und Neujahr gibt, welche dann über die Pfarrei geregelt ist.
„Wie schon erwähnt sind wir eine katholische Einrichtung, in der der Glaube auch aktiv gelebt wird. In jeder Gruppe gibt es eine biblische Ecke und es finden regelmäßig Wortgottesfeiern statt. Hierbei werden den Kindern zu den einzelnen Themen wie St. Martin oder den Heiligen Drei Königen Geschichten erzählt, die so aufbereitet sind, dass sie von den Kindern gut verstanden werden. Sehr stolz sind wir auch darauf, dass eine große Zusammenarbeit mit der Pfarrei besteht und dass dann die Gemeindereferentin die Wortgottesfeier abhält“, so Kuhnke weiter. Natürlich wird auch in die Kirche gegangen. Hierbei steht es den Eltern frei, ob auch sie daran teilnehmen wollen. „Dazu muss man festhalten, dass wir keine Eltern haben, die das nicht möchte. Zudem ist uns aber durchaus bewusst, dass es auch Kinder gibt, die keine christlichen Feste zu Hause feiern. Hierfür haben wir dann extra im Flur einen interreligiösen Kalender aufgehängt, in dem auch andere Feste wie zum Beispiel das Zuckerfest vermerkt sind. Zusammen sprechen wir dann darüber und geben den Kindern so einen Anlass zur Kommunikation“, erklärt die Leiterin.
Und das ist ein wichtiges Stichwort: Denn mit über zehn Nationen kann es durchaus vorkommen, dass zu Beginn Kinder der deutschen Sprache schlecht oder fast nicht mächtig sind. Um dies so schnell es geht zu ändern, hat sich die KiTa eben hier ihren Schwerpunkt gelegt und am Projekt Schwerpunktkitas für Sprache und Integration teilgenommen. Im Rahmen dessen wurde der Einrichtung eine zusätzliche Fachkraft zur Seite gestellt. „Das Projekt lief bundesweit in ganz Deutschland und man konnte sich einen eigenen Schwerpunkt setzen. Wir haben uns dann für eine Videoanalyse beziehungsweise ein Videocoaching entschieden, in der die Reflexion des eigenen Sprachverhaltens im Mittelpunkt steht“, schildert Kuhnke das Vorgehen. „Dafür wurden die Kinder in unterschiedlichen Situationen spontan für wenige Sekunden gefilmt und die Filmsequenzen wurden im Anschluss ausgewertet. Dies diente dann als Grundlage für Elterngespräche und den Eltern konnte somit illustrativ ein Bild vermittelt werden, wie sich die Kinder im Spiel- und Sprachverhalten geben. Dafür haben wir uns auch einen digitalen Bilderrahmen besorgt, der wiederum, wenn sich die Kinder darauf selbst entdecken, einen Anlass zur Kommunikation bietet.“
2013 wurde die Einrichtung deshalb sogar zur Konsultationskita ernannt. Hierbei besuchen andere Leitungen und Teams das Haus, stellen Fragen zum Projekt und es werden Erfahrungswerte weiter gegeben.
Des Weiteren ist zu erwähnen, dass die Einrichtung nicht nur eine Kindertagesstätte, sondern auch ein Familienzentrum ist, welches sich momentan in der Rezertifizierungsphase befindet. „Im Familienzentrum gibt es vor allem Angebote, die über die Angelegenheiten und Angebote der KiTa hinaus gehen“, erläutert Kuhnke. „Es werden Elternkurse, Familienbildungsangebote, Spielgruppen oder Projekte zur Gesundheits- und Bewegungsförderung angeboten. Hierfür haben wir im Haus auch einen separaten Raum, in dem sich die Eltern ungestört treffen können. Zudem arbeiten wir eng mit Therapeuten, Grundschulen, verschiedenen Beratungsstellen und dem Kindergesundheitsmobil zusammen.“ Aktuell wird für Kinder bis drei Jahre solch eine Spielgruppe angeboten. Sie findet immer am Donnerstag von 9:30-11:45 Uhr statt und noch sind Plätze frei.
Gebracht werden die Kinder von montags bis freitags bis 9.30 Uhr. Im Anschluss kann zusammen gefrühstückt werden, wobei unabhängig von den Essenszeiten immer Rohkost und Obst zur Verfügung steht. Danach wird ein Morgen- oder Mittagskreis gemacht. Mittagessen gibt es ab 12 Uhr, wobei die Einrichtung von dem Caterer Apetito beliefert wird. In der anschließenden Mittagszeit gehen die Kleinen schlafen und die Großen machen eine Mittagspause. Danach können die Kinder abgeholt werden.
„Hier tätig zu sein ist eine schöne und vor allem dankbare Arbeit. Man bekommt viel zurück und man kann sehen, dass gegenseitig Verbundenheit und Vertrauen vorhanden sind. Das zeigt sich zum einen in bestimmten Aktionen, in denen die Eltern, wenn es ums gemeinsame Anpacken geht, hervorragend zusammenarbeiten oder zum anderen, wenn Eltern mit persönlichen Problemen oder Fragen zu uns kommen, die über die normale Arbeit hinausgehen“, schließt Pia Kuhnke.

Autor:

Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West

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