100 Fahrradstraßen

Zusammen mit dem Fahrrad auf der Straße: Vorsitzender im Bau- und Verkehrsausschuss und EFI-Sprecher Rolf Fliß, Vorstandsmitglied ADFC Jörg Althoff, Vorstand der Mobilität-Werk-Stadt Dr. Martin Arnold und Friederike Behr Miglied Velo City Ruhr fahren Hand in Hand.
  • Zusammen mit dem Fahrrad auf der Straße: Vorsitzender im Bau- und Verkehrsausschuss und EFI-Sprecher Rolf Fliß, Vorstandsmitglied ADFC Jörg Althoff, Vorstand der Mobilität-Werk-Stadt Dr. Martin Arnold und Friederike Behr Miglied Velo City Ruhr fahren Hand in Hand.
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Sich "positiv und fröhlich im Straßenverkehr bewegen zu können" fordert Friederike Behr, Mitglied bei Velo City Ruhr. Viele Radliebhaber, insbesondere die Alltagsradler kennen das Gefühl der Unsicherheit und Hemmung im Straßenverkehr. Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. (ADFC), GRÜNE, Mobilität-Werk-Stadt und Velo City Ruhr setzen sich für die Umsetzung einer sicheren und umweltfreundlichen Fahrradkultur in Essen ein. Essen ist mit zurzeit 37 Fahrradstraßen an der Spitze in NRW.

Die Akzeptanz der Autofahrenden fehlt. Friederike Behr selbst kommt aus Hannover und ist ein anderes "Radfahrgefühl" gewöhnt. Doch nicht nur die Sicherheit des Radlers ist gefragt, auch der umweltfreundliche Verkehr ist von Bedeutung. Im Rahmen der Europäischen Grünen Hauptstadt Essen 2017 (EGC) ist eine deutliche Veränderung des "Modal Split" gefragt. Für diese gleichmäßige Verteilung des Auto-, Rad-, Bus- und Bahnverkehrs bis 2035 auf jeweils 25 Prozent setzt sich Dr. Martin Arnold, Vorstand Mobilität-Werk-Stadt, ein. Dies ist ein ehrgeiziges Ziel, liegt der Radverkehr in Essen derzeit lediglich bei rund 6 Prozent.
Die Zahl der Radfahrer in Essen nimmt seit fünf Jahren stetig zu. Der Trend geht zum Alltagsradler. Das macht die Sichtbarkeit im Straßenverkehr unumgänglich. Vorgeschriebene Sicherheitsabstände im Straßenverkehr sind laut Friederike Behr in vielen Straßen von Essen gar nicht möglich. Fehlende Rücksichtnahme und dem Unverständnis der Autofahrer muss entgegengewirkt werden. Rolf Fliß, Vorsitzender im Bau- und Verkehrsausschuss und Sprecher der Essener Fahrrad-Initiative (EFI), fordert ein "gleichberechtigtes Nebeneinander" zur Verbesserung der Sicherheit.

Gleichberechtigung
im Straßenverkehr

Fahrradstraßen bringen dem Radfahrer Vorteile. Es ist ihnen erlaubt nebeneinander zu fahren. Das Befahren von anderen Fahrzeugen ist durch Zusatzschilder gekennzeichnet. Fahrradfahrer sind dem anderen Verkehr gegenüber privilegiert und gleichzeitig ist der Kraftfahrzeugverkehr gehalten, mit mäßiger Geschwindigkeit bis maximal 30Km/h zu fahren. So wurden nach Einführung der ersten Fahrradstraße in Essen Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. Demnach fallen auf der Von-Einem-Straße in Rüttenscheid die Geschwindigkeitsspitzen weg. Dieser Fortschritt steigert nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Wohnqualität. Rolf Fliß ist der Meinung „Kultviertel haben zugenommen, da Stadtraum auf Kosten von Parkplätzen geschaffen wurde“. In 2016 soll der Hellweg in Steele umgebaut werden. Nächstes Projekt ist die Nord-Süd-Verbindung durch weitere Fahrradstraßen für den Alltagsradler deutlich attraktiver zu gestalten.
Der Rat hat Gelder in Höhe von 500.000 Euro für den städtischen Haushaltsplan zugesagt. Der Umbau zu weiteren Fahrradstraßen ist eine „kostengünstige und effektive Lösung“ so Dr. Martin Arnold. Zum Umbau werden lediglich Schilder und Straßenmarkierungen benötigt. Allerdings erschweren lange bürokratische Wege die Umsetzung des ambitionierten Anspruches auf 15 Prozent Fahrradstraßen bis Ende 2017 zu kommen. Die vier Organisationen bitten die verkehrs- und umweltpolitischen Initiativen, Verbände, Parteien und die Verwaltung um breite Unterstützung für diese wichtigen Maßnahmen.
Zur Förderung des Radverkehrs sind auch andere Mittel gefragt. Dazu zählt der Ausbau des Hauptroutennetzes, die Ausweitung der Fahrradstreifen und der Bau von Radschnellwegen. Aufgrund eines noch höheren Verkehrsaufkommens in Essen lehnt Dr. Martin Arnold den Ausbau der B224 zur A52 ab. "Wir haben ein Entlastungspaket der B224. Der Radschnellweg von Essen nach Gladbeck ist bereits in Planung."
„Auch die Bürger sind gefragt“, so Jörg Althoff, Vorstandsmitglied ADFC.

Hintergrund:

Bei allgemeinen Fragen oder Anregung wenden sich Bürger an: info@adfc-essen.de.
Zu einer guten Fahrradstraße gehören eine gute Fahrbahnbeschaffenheit, Beleuchtung, attraktive Anbindung an öffentliche Einrichtungen und Verbindungen an andere Städte oder Stadtteile. Bei Ideen für weitere Fahrradstraßen bitte an Christian Wagner, Fahrradbeauftragter der Stadt Essen unter Tel. 8861240 wenden.

Autor:

Isabell Frisch aus Essen-West

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