Am Anfang war das Wort

25. Mai 2013
19:00 Uhr
C@fe-42, 45897 Gelsenkirchen
Alex Amsterdam | Foto: Pressefoto

Der Samstag Abend des 25. Mai steht unter dem Stern eines Finales und eines Jubiläums. Während die Beckhausener Christuskirche ihren 100. Geburtstag feiert sucht das C@fe-42 den Champion der Champions unter den Poetry Slammern der hauseigenen Reihe CaféSATZ.

Letztes Jahr feierte der CaféSATZ Poetry Slam seinen ersten Geburtstag, ganz groß, ganz pompös. Dieses Jahr ist es die Christuskirche der Ev. Kirchengemeinde Buer-Beckhausen, die jubiliert. 100 Jahre steht sie nun schon in unserer schönen Stadt und bietet den Menschen einen Ort der Besinnung.
Da trifft es sich doch gut, dass das Saison Finale 2012/ 2013 des vom C@fe-42 veranstalteten Poetry Slams genau in die Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag der Kirche fällt. Denn auch Poetry Slams bieten dem Zuschauer eine Möglichkeit, sich zu besinnen, seinen Fokus auf einige Details des Lebens zu legen, die im Alltag vielleicht etwas untergehen.

Was ist dieses Poetry Slam Finale eigentlich?

Die Kandidaten – allesamt Sieger der vorausgegangenen Slams der Saison 2012/2013 – werden uns in 6 Minuten Vortragszeit Geschichten erzählen, die uns zum Lachen oder Weinen bringen, mit Gedichten versuchen unser Innerstes zu erreichen oder uns mit Essay-artigen Texten Fakten des Lebens in einem anderen Licht zeigen. Welche Art des Vortrags die Slammer wählen, ist ganz ihnen überlassen und kann sich im letzten Moment oder auch auf der Bühne noch ändern; fest steht nur, dass nach sechs Minuten Schluss ist und der nächste Künstler vor das Publikum treten darf, bis alle einmal dran waren. Dann haben wir, das Publikum, die Macht in der Hand. Nicht in Form einer Fernbedienung, nein, in Form von Abstimmungsmarken, um dem Poetry Slammer unserer Wahl einen Punkt zu zu schustern. Dieses Prozedere wiederholt sich noch ein weiteres Mal und dann stehen drei der Anfangs neun Wortmagier im Finale des Finale – die letzte und alles entscheidende Runde. Nachdem diese Drei dann ihren jeweils schönsten, vielversprechendsten, gefühlsschnodderigsten, lustigsten oder was auch immer Text zum Besten gegeben haben, wird wieder das Publikum gefragt sein, diesmal sozusagen als Zünglein an der Waage. Denn der Slammer, der jetzt die meisten Stimmen für sich in seiner Wahlurne sammeln kann, darf sich – zurecht – Gelsenkirchener King of Poetry nennen.
Das C@fe-42 hat die Sieger seiner Slams aber noch nie nicht mit nur einem Titel wieder Heim geschickt – auch wenn der diesmal erworbene Titel durchaus würdevoll genug wäre – sondern ist immer bemüht auch einen handfesten Preis zu veräußern. Und da so ein Poetry Slam ja doch eine sehr interaktive Veranstaltung ist, zeichnet sich das auch in der Bestimmung des Siegerpreises ab. Ein alter ausgedienter und vor allem ausgehöhlter Leierkasten wartet nur darauf mit den kleinen und großen (bitte nicht größer als DIN A4) Mitbringseln des Publikums gefüllt zu werden. Ganz egal was es ist, ob die CD des Lieblingskünstlers, handgestrickte Socken für das harte Wanderleben der Poetry Slammer, ein Gutschein für den Onlinehandel des Vertrauens oder auch klimperndes Münz- und raschelndes Papiergeld, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt; nur zu gebrauchen muss es sein.

Kunst in Wort und Ton

Freuen dürfen wir uns allerdings nicht nur auf Vorträge in Wort sondern auch auf Vorträge in Ton. Ganz traditionsbewusst hat das C@fe-42 nämlich nicht nur die Poetry Slam Monatschampions eingeladen, auch ein Singer/ Songwriter zählt wie immer zu den geladenen Künstlern.
Die Wahl für den musikalischen Teil des Abends fiel auf einen Musiker, der die zwei Seiten des Lebens – die Hektik des Alltags und die ruhige Kraft der Kunst - selbst nur zu gut kennt. Alexander Rosin aus Düsseldorf, in der Szene wahrscheinlich besser bekannt als Alex Amsterdam, hat nun schon seit ein paar Jahren einen festen Platz in der Musikbranche. Über 500 absolvierte Auftritte? Check! Waghalsige Tourneen im Ausland, darunter Kroatien und die USA? Check! Herausgebrachte Alben und EPs? Check! Radio-Airplay? Check! Pop-Preise? Check! Somit gehört er eigentlich zu den Menschen, die wir als Workaholic bezeichnen würden. Doch auch dieser gehetzte Mensch hat „gelernt, Pause zu machen und [sich] zu besinnen“, sagt er über sich selbst.
Dieser Wandel zeigt sich auf seinem aktuellen Album „Love Is Fiction“ sehr deutlich, es besteht aus weiträumigen Liedern, Landstraßenliedern, Weltumarmungsliedern. Musikalisch zeichnen sich Einflüsse aus dem klassischen College Rock ebenso ab wie der Punch von Emo-Bands wie Moneen oder Fall Out Boy; sein Gesang entführt uns in die Welten des lakonischen kalifornischen Punkrocks oder des Brit-Pop, arrogant wie er früher war. Zusammen klingt es dann so wie eine gemeinsame Jam-Session von Oasis und No Use For A Name.

Die Aussicht auf etwas Großes

Damit bietet der CaféSATZ Poetry Slam inklusive Alex Amsterdam eine perfekte und harmonische Mischung für den finalen Abend der sich verabschiedenden Saison 2012/ 2013. Kein Versprechen, aber einen hoffnungsreichen Ausblick bezüglich der Hintergrundkulisse gibt es noch zu verkünden. Denn mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit präsentiert sich das Finale nicht auf der „kleinen“ Bühne in den gemütlichen Kellerräumen, die das C@fe-42 bilden, sondern auf der großen Bühne in der Christuskirche, um dem Anspruch an ein Finale dieser Größenkategorie auch gerecht zu werden. Wer jetzt aber glaubt, Kirche und Poetry Slam, das kann irgendwie nicht passen, der kann sich gerne den Bericht zum Jubiläums-Slam letztes Jahr anschauen, welcher bereits ziemlich erfolgreich in der Kirche stattfand, um sich schon im Vorfeld vom Gegenteil zu überzeugen. Oder man lässt sich einfach überraschen.

Der CaféSATZ Poetry Slam findet am Samstag, den 25. Mai 2013, im C@fe-42, Bergstraße 7a, 45897 Gelsenkirchen statt. Einlass ist ab 19:00 Uhr, Beginn ist um 19:30 Uhr. Der Eintritt ist FREI. Snacks und Getränke gibt’s vor Ort.
Freuen können wir uns auf die Poetry Slammer Achim „Acho“ Leufker (Rheine), Jay Nightwind (Essen), Ilja (Essen), Jan Schmidt (Wülfrath), Harald Landgraf, Christofer_mit_f (Bochum), Beatrice Wypchol (Gladbeck), Jan Philipp Zymny (Wuppertal) und Kira W.
Weitere Informationen findet man auch auf der Facebook Seite des C@fe 42 oder unter www.cafe-42.de.

Autor:

Manuel Gerber aus Gelsenkirchen

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