Die Passion 2015: Das Leiden Christi

5. April 2015
17:00 Uhr
evangelische Kirche Rotthausen, 45884 Gelsenkirchen
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Regisseur Elmar Rasch hielt sein Versprechen und liefert mit der Passion 2015 eine andere Sichtweise der Leiden Christi. Damit zieht er Wiederholungstäter ebenso in den Bann der biblischen Geschichte wie Ersttäter und lässt das Wirken Jesus Christus mitten im Ruhrgebiet lebendig werden.

Die Überraschung ist gelungen

Diese Neuinszenierung ist umso spannender, wenn man bedenkt, dass die Geschichte ja eine überaus bekannte ist. Trotzdem gelingt es dem Regisseur und dem Drehbuchschreiber Pfarrer Wolf-Rainer Bukowski einen Spannungsbogen aufzubauen, der das Publikum über gut zweieinhalb Stunden fesselt.
Maria aus Magdala führt die Zuschauer durch die Geschichte, kündet von Jesu als Sohn Gottes, seinen Taten und seinem Leben.

Auftritt: Satan in Person

In der Wüste und später im Garten Getsemaneh sucht Satan Jesus heim und führt ihn in Versuchung. Doch Gottes Sohn vertraut auf seinen Vater und lässt sich von Satan nicht übertölpen, obwohl dieser sich verführerisch, wortgewand und gestenreich gibt, hervorragend dargestellt von Wolf-Rainer Bukowski.

Die Zöllner sind jetzt auch dabei

Der Zöllner Zachäus wird durch Jesus geläutert und erkennt sein falsches Handeln seinen Mitmenschen gegenüber. Er, den bisher noch niemand geliebt hat, fühlt sich von Jesus geliebt und dank der Vergebung seiner Schuld beschließt er sein Leben zu ändern, seinen Besitz zu teilen mit denen, die nichts haben und die Menschen so zu lieben, wie Jesus ihn liebt.

Der Hohe Rat und sein Wunsch nach Machterhalt

Währenddessen wächst die Sorge des Hohen Rates vor dem Verlust seines Einflusses und seiner Macht. Nikodemus als früherer Rabbi und Lehrer Jesu und ein weiterer Hoher Priester konnten die Ängste von Kaiphas und seinen Gefolgsleuten nicht nachvollziehen, sich aber auch nicht dagegen durchsetzen.
Dabei begeistert Alexander Welp mit seiner Darstellung eines charismatischen Jesus Christus, der in einem wütenden Ausbruch die Händler aus dem Tempel vertreibt oder sich dazwischen wirft als das Volk eine Ehebrecherin steinigen will. Dann wieder ergibt er sich ruhig in sein Schicksal, zeigt Schwäche als er Gott bittet, der Kelch möge an ihm vorüber gehen und widersetzt sich trotz allem dem Bösen.

Judas tut was er tun muss

Jesse Krauß bietet einen zweifelnden Judas auf, der sich von der Kraft Jesu durchflutet fühlt, als Jesus ihn als Freund tituliert, der aber nicht weiß, warum gerade in dieser Situation als er ihm aufträgt, zu tun, was er tun muss. Judas philosophiert darüber, was es sein kann, dass er tun muss und als er glaubt zu wissen, denkt er nicht über die Folgen seines Tuns nach. Erst nachdem der Jesus gegen eine Hand voll Silberlinge an die Hohen Priester verraten hat, kommen ihm Zweifel an der Richtigkeit seines Tun und er muss mit ansehen, wie Jesus gequält, verlacht und schließlich getötet wird.

Vom Täufer zu Pontius Pilatus

Schauspieler Jonas Wenz nimmt man den wild anmutenden Täufer Johannes ebenso ab wie den unsicheren Pontius Pilatus, der spürt, dass er vom Hohen Priester Kaiphas für dessen Ziele ausgenutzt werden soll, weil nur er als Statthalter Roms in Jerusalem über Leben und Tod richten darf. Doch am Ende ist auch Pilatus käuflich, denn was schert den Römer ein Jude mehr oder weniger?
Als der zuvor noch vor Kraft strotzende und aufbegehrende Jesu-Darsteller gegen Ende mit der Dornenkrone auf dem Kopf und unter der Last des Kreuzes im Kirchengang zusammensackt, regt sich sicherlich in so manchem Zuschauer der Impuls, ihm beizuspringen und zu helfen. Denn inzwischen sind die Zuschauer so durch die biblische Geschichte gefesselt, dass der Funke überspringt, den Jesus zuvor gesät hat mit den Worten „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“.

Das Leid der Mutter und die Freude über die Wiederauferstehung

Nach der Kreuzigung rüttelt die trauernde Mutter Maria die Zuschauer aus dem Bann des sterbenden Jesu als sie Trost findet in den Prophezeiungen der Engel und über ihren Sohn erkennt: „Du bist das Leben und die Liebe!“
Und wenn Maria aus Magdala sowie andere Jünger und Jüngerinnen, denn auch diese gibt es bei dieser Passion, berichten von ihren Begegnungen mit dem wieder auferstandenen Jesu und verkünden „Denn Jesus ist derselbe wie gestern, heute und in alle Ewigkeit, Amen.“

Der Verzicht auf Königsblau und Bonbon-Rosa hat sich gelohnt

Es braucht einen Moment, bis das Publikum zurück findet in die evangelische Kirche in Rotthausen und das Jahr 2015, das Gelsenkirchen und dem Ruhrgebiet die zweiten Passionsspiele beschert. Doch dann äußert sich die Begeisterung in Applaus und Standing Ovations all derer, die trotz der Champions League-Begegnung des FC Schalke 04 gegen Real Madrid den Weg zur Passion fanden.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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