Maloche international - Führung zum gemeinsamen Wohnen und Arbeiten auf Zeche Consol am Sonntag

3. Dezember 2017
14:00 Uhr
Zeche Consolidation, Gelsenkirchen
Bei der industriehistorischen Führung über die Zeche Consolidation steht am Sonntag der Alltag einer Bergmannsfamilie im Fokus. | Foto: Klaus-Peter Schneider
  • Bei der industriehistorischen Führung über die Zeche Consolidation steht am Sonntag der Alltag einer Bergmannsfamilie im Fokus.
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Mit einer Belegschaft von 131 Bergarbeitern ging die Zeche Consolidation in Gelsenkirchen-Bismarck im Jahr 1865 in Betrieb. 1875 malochten hier schon 1682 Kumpel. Mit 8650 Arbeitern erreichte die Zeche 1925 ihre höchste Belegschaftszahl. Bei diesem rasanten Wachstum taucht die Frage auf, wie die Männer und ihre Familien lebten. Wie sah der Alltag einer Bergmannsfamilie aus? Antworten auf diese und andere Fragen gibt es bei einer Führung der Stiftung Industriedenkmalpflege am Sonntag, 3. Dezember.
Wie fast alle Bergwerke der damaligen Zeit, war auch Consol auf Hilfskräfte außerhalb des Ruhrgebiets angewiesen. Im 19. Jahrhundert kamen viele der auf Consol „angelegten“ Bergleute aus Ostpreußen und Masuren. Mit einem Prozentsatz von über 50 Prozent aus dem Osten galt Consol um 1900 als „Polenzeche“. In den Nachkriegsjahren warben Zechen in strukturschwachen Regionen junge Männer an – unter anderem auch aus Bayern. 1958 kamen als „Gastarbeiter“ die ersten Italiener auf die Zeche, Mitte der 1960er Jahre arbeiteten hier auch die ersten türkischen Kumpel.
Für die steigende Zahl an Bergleuten – vor allem in den Gründerjahren – war es natürlich auch wichtig, Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Gewachsene Wohnsiedlungen gab es nicht, denn das Bergwerk war auf dem Land, mitten auf der „grünen Wiese“ errichtet. 1864 wurde schon damit begonnen, Werkswohnungen für die Arbeiter zu bauen. So sollten sie kurze Wege haben, aber gleichzeitig auch an das Bergwerk gebunden sein. 1912 gab es bereits über tausend solcher Wohnungen. In der nahe gelegenen Erdbrüggenstraße entstehen zehn Mehrfamilienhäuser in zweieinhalbgeschossiger Bauweise mit rückwärtigen Treppenhäusern. Alle Häuser sind aus zecheneigenem Ziegel gemauert. Bürgersteige waren damals in Arbeitersiedlungen nicht üblich. 1963 wohnen in 8379 Werkswohnungen Bergleute mit ihren Familien.
Die industriehistorische Führung „Doppelbock und Dampfmaschine“ inklusive einer Vorführung der historischen Dampfmaschine im südlichen Maschinenhaus beginnt morgen um 14 Uhr und kostet 5 Euro pro Person. Treffpunkt ist am Pförtnergebäude am Parkplatz Consolstraße.
Weitere Informationen unter Telefon 0231-93 11 22 33 oder www.industriedenkmal-stiftung.de.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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