Consol Theater: In kleinen Schritten immer mehr Angebote

Unter der Regie von Andrea Kramer entwickeln zwei deutsche und zwei ägyptische Schauspieler in Paradieskinder eine Geschichte um ein geheimnisvolles Ei und die gespannte, bange Frage der Eltern, was daraus wohl schlüpfen mag. Foto: Consol Theater
4Bilder
  • Unter der Regie von Andrea Kramer entwickeln zwei deutsche und zwei ägyptische Schauspieler in Paradieskinder eine Geschichte um ein geheimnisvolles Ei und die gespannte, bange Frage der Eltern, was daraus wohl schlüpfen mag. Foto: Consol Theater
  • hochgeladen von silke sobotta

Am Sonntag startet das Consol Theater in die neue Spielzeit 2017/18 und hat sich dafür wieder einiges einfallen lassen und vieles vorgenommen.

Das von Spenden und Unterstützungen durch Land und Stadt finanzierte Theater hat auch in der neuen Spielzeit wieder Ideen zu neuen Angeboten für die Bürger. Denn die Volxbühne des Hauses macht rund 50 Prozent des Engagements aus.

Wiederaufnahme "Paradieskinder"

Doch zuerst zum Theater-Programm: In der Vorweihnachtszeit wird das Stück „Paradieskinder“ wieder aufgenommen. Dabei handelt es sich um eine deutsch-arabische Koproduktion mit deutschen und ägyptischen Schauspielern, die auf der Bühne Rollenklischees und Familienleben präsentieren. Das Stück eignet sich für Kinder ab sechs Jahren und wird zweisprachig aufgeführt. Die Musik stammt von einem ägyptischen Komponisten, die Ausstattung ist deutsch und die Bewegungssprache hilft über Sprachhindernisse hinweg.

Premieren

Die erste Premiere wird im Frühjahr gefeiert, wenn Andrea Kramer ein Märchen für Kinder ab sechs Jahren zur Aufführung bringt. „Dabei werden die Kinder dort abgeholt wo sie sind, in ihrer magischen Welt und sie erleben Helden und den Kampf ums Glück“, schildert die Regisseurin.
„Puuup“ ist der Titel der zweiten Premiere, die im Sommer gefeiert wird. Manuel Moser inszeniert das Stück für die Allerkleinsten ab zwei Jahren. Darin geht es um das Loslassen und Behaltenwollen, um meins und deins und das am Beispiel der menschlichen Ausscheidungen, darum auch der Titel.
Bei den weiteren Wiederaufnahmen liegt der Fokus auf den Bedürfnissen der Kindertageseinrichtungen und Grundschulen der Stadt. „Die Kindergärten suchen die Begegnung mit der Kunst und möchten den Kindern gern das Theater vermitteln“, schildert Geschäftsführerin Christiane Freudig.
Auch ansonsten arbeitet das Haus viel mit Schulen und auch Kindertageseinrichtungen zusammen. So gibt es Theaterklassen, Partnerschulen und nun auch Patenprojekte mit Kitas.

Jede Menge Volxbühne-Angebote

Im Rahmen der Volxbühne werden wieder die Kurse Consol kids minimal für Kinder ab sechs Jahren und maximal ab neun Jahren angeboten. Für interessierte an Consol kids minimal gibt es noch freie Plätze, ebenso für die Consol Teens ab 13 Jahren. Letztere befassen sich in dieser Spielzeit noch einmal mit Shakespeare und werden vermutlich „Macbeth“ nach ihren Ideen in Szene setzen.
Bei der Impro Theater-Gruppe Random Scenes für junge Leute ab 14 Jahren ist der Einstieg jederzeit möglich. Geplant sind drei bis vier Auftrittstermine in der Kellerbar und eventuell ein Match gegen ein anderes Impro-Theater.
Das Junge Ensemble steckt bereits in der Arbeit für ein Stück, das Anfang Februar Premiere feiern soll. Bis dahin ist Aufnahmestopp. Jederzeit offen ist die Teilnahme am städteübergreifenden Kunst- und Theaterprojekt pottfiction, das sich mit Utopie und Dystopie befasst.
Für die älteren Theaterfreunde bietet das Theater unter anderem Synovia und Bucheckern an, die aber beide bereits in den Vorbereitungen stecken. „Besuch bei Katt und Fredda“ wird derzeit von einer Gruppe älterer Bürger einstudiert, das nach der Premiere durch Schulen und andere Einrichtungen touren wird.
Ebenfalls auf Tour gehen soll das Kinderliederprojekt „Wie kann man übers Wasser laufen ohne sofort abzusaufen“, das mit Musikerin Verena Guido weiterentwickelt wird und dann die Kindergärten besucht.
Ein neues Forschungsprojekt trägt den Titel „Über GEhen“. Dabei erkunden Senioren in einem Perfomanceprojekt verschiedene Spielarten des Gehens an unterschiedlichen Orten im Stadtgebiet. Am Ende des Projektes steht eine abendfüllende Inszenierung im Theater. Das Streetartprojekt „Weisheiten“ unter Leitung von Gigo Propaganda startet im Oktober mit einer Ausstellungseröffnung und setzt sich mit Stadtteilrundgängen fort. Hier kommen syrische und hier beheimatete Senioren zusammen.

WILDwest - Seniorentheatertreffen NRW

Das vierte Seniorentheatertreffen „WILDwest“ wird ab Ende Mai wieder auf Consol stattfinden und soll Senioren unter dem Motto „Gelsenkirchen tanzt“ dazu anregen flashmobartig auf Plätzen in Gelsenkirchen zu tanzen.
Die nächste berufsvorbereitende Maßnahme „!Stage“ startet in Kooperation mit der Agentur für Arbeit im Oktober und bietet jungen Leuten die Chance, die eigenen Talente und Fähigkeiten kennenzulernen.
Neu ist die Konferenz der Schulen, die in einem gemeinsamen Theaterprojekt helfen soll, Bildungsübergänge leichter zu gestalten. „Dabei arbeiten die Pfefferackerschule und das Annette von Droste-Hülshoff-Gymnasium sowie die Barbaraschule und die Gesamtschule Erle zusammen. Wir stellen uns vor, dass auch die Lehrer so die jeweils andere Schulform besser kennenlernen. Die Idee stammt übrigens von Lehrern, die sie im Rahmen der Schultheatertage eingebracht haben“, erklärt Georg Kentrup, der Projektdramaturg des Hauses. Als Themen dafür wurden die Konferenz der Tiere und Kinderrechte gesetzt. Dazu ist auch ein Lehrer-Stammtisch für interessierte Pädagogen in Planung.
In den Herbstferien kommen beim Workshop „Demokratie“ heimische und geflüchtete Jugendliche zusammen und stellen sich der Diskussion. Für die Osterferien ist ein weiteres Kulturrucksackprojekt geplant.

Und abends in der Kellerbar

Und dann gibt es da noch die Abendveranstaltungen mit GEjazzt, Erzählabende der HörBar, das Bürgerforum Roter Salon und die KOnzertMEDitaton von Michael Gees und Gästen auf dem Programm. Angereichert wird das Ganze durch Auftritte des Impro-Theaters Panhas und einem Musiktheater-Projekt von Schauspieler Markus Kiefer und Komponist Michael Em. Walter. Und nicht zu vergessen im Januar die fünfte Gelsenkirchener Figurentheaterwoche, die das Consol Theater in Kooperation mit dem Referat Kultur der Stadt Gelsenkirchen beherbergt.
Neu im Team ist die zweite Theaterpädagogin Barbara Grubenbecher, die 30 Stunden am Consol Theater tätig ist. „Sie hilft uns mehr Anfragen und Interessen befriedigen zu können. Finanziert wird sie durch Umschichtung, weil die Einnahmen ja nicht mehr werden“, erkläutert Christiane Freudig. Das Team muss in Vorleistung gehen und hoffen, dass ihre Neuerungen in kleinen Schritten von Erfolg gesegnet sind und finanzierbar werden.
Georg Kentrup freut sich auch, dass sich das Erarbeiten politischer Relevanz wie ein roter Faden durch die Arbeit des Theaters zieht und damit den Anspruch des Teams wiederspiegelt.

Kartentelefon und mehr

Das Consol Theater an der Bismarckstraße 240 ist erreichbar unter Telefon 9 88 22 82, per Fax 9 88 23 62 und per Mail an kontakt@consoltheater.de.
Die Theaterkasse ist geöffnet montags bis freitags von 16 bis 18 Uhr. Kontakt

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

12 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.