Das MiR unterstützt Flüchtlingshilfe Spendensammlung brachte ein enormes Ergebnis zustande

MiR-Generalintendant Michael Schulz (in der Bildmitte) übergab die Spenden an Andreas Jordan von der Taskforce Flüchtlingshilfe, Annika Eismann von An-GE-kommen sowie Suendues Karaoglu vom Sozialdienst Schule der Stadt und Hans-Joachim Olbering, dem Stabsstellenleiter Flüchtlinge der Stadt Gelsenkirchen. Foto: Gerd Kaemper
  • MiR-Generalintendant Michael Schulz (in der Bildmitte) übergab die Spenden an Andreas Jordan von der Taskforce Flüchtlingshilfe, Annika Eismann von An-GE-kommen sowie Suendues Karaoglu vom Sozialdienst Schule der Stadt und Hans-Joachim Olbering, dem Stabsstellenleiter Flüchtlinge der Stadt Gelsenkirchen. Foto: Gerd Kaemper
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„Uns hier am Haus war klar, dass wir in der Stadtgesellschaft eine Institution darstellen, die Engagement für die Flüchtlinge in der Stadt zeigen sollte. Aber wir wollten zunächst abwarten und sehen, wie wir uns einbringen können. Eine Spendensammlung erschien uns am sinnvollsten“, beschreibt MiR-Generalintendant Michael Schulz die Idee, die die Menschen am MiR umtrieb.

Auf Inititative der Mitarbeiter

Denn die Mitarbeiter waren auf den Intendanten zugekommen und hatten gefragt, wie und womit man helfen könnte. Beantwortet wurde die Frage durch Hans-Joachim Olbering, den Stabsstellenleiter Flüchtlinge der Stadt Gelsenkirchen. Denn dieser weiß, dass der Flüchtlingsarbeit derzeit mit einer finanziellen Unterstützung am meisten geholfen wird.
Die Umsetzung der Idee war dann für das Musiktheater im Revier ganz einfach: Im Anschluss an zehn Vorstellungen im Großen Haus baten die Darsteller, nachdem ihnen das Publikum applaudiert hatte, um eine Spende für die Flüchtlingshilfe in Gelsenkirchen. Dafür ernteten sie sogar neuen Applaus.
Im Eingangsbereich stellten sich die Darsteller mit einem großen Tuch auf und baten darum, einfach eine Spende hineinzulegen. Rund 8.000 Besucher zählte das Haus in den zehn Vorstellungen um am Ende kam die Summe von 13.800 Euro zusammen, die nun an drei Institutionen der Flüchtlingshilfe in Gelsenkirchen aufgeteilt wurden.

Kinder sollten die primären Nutznießer der Spenden sein

„Uns lagen besonders die Kinder am Herzen. Sie sollten profitieren von den Spenden und damit Mittel erhalten für die Freizeit, Beschäftigung und vor allem auch Bildung“, schilderte Michael Schulz das Anliegen, das die Mitarbeiter des Hauses umtrieb.

Die Berline kann was, das MiR kann es besser

Als er sich an die Berichterstattung erinnerte, die durch die Medien ging über eine Spendensammlung der Berlinale, der Internationalen Filmfestspiele in Berlin, musste Schulz schmunzeln: „Die Berlinale zählte fast 340.000 Besucher und bei der Spendensammlung kamen 25.000 Euro zusammen. Das beweist, dass sich die Stadtgesellschaft in Gelsenkirchen ihrer Aufgabe bewusst ist.“

Drei Mal 4.600 Euro für die Flüchtlingshilfe

Angesichts der in Gelsenkirchen zusammen gekommenen Summe, stand das Haus nun vor der Aufgabe, Nutznießer zu finden, die es verdienen eine Spende von jeweils 4.600 Euro zu erhalten. Gefunden wurden diese im Referat Erziehung und Bildung, das unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betreut. „Wir möchten von dem Geld Schulrucksäcke anschaffen mit dem dazugehörigen Inhalt sowie Sportbekleidung für den Schul-, aber auch Freizeitsport. Außerdem sollen Freizeitangebote und die Anschaffung von Spielmaterialien dadurch ermöglicht werden“, freut sich Suendues Karaoglu vom Sozialdienst Schule der Stadt, die sich bei allen Spenden herzlich bedankte.

An-GE-kommen freut sich

In Gelsenkirchen wohl bekannt ist die Bürgerinitiative An-GE-kommen, die von Annika Eismann vertreten wurde. Sie dankte den MiR-Besuchern mit den Worten: „Wir erweitern gerade unser Sprachangebot und zwar sowohl das niederschwellige für Erwachsene, als auch gerade das für Kinder. Wir engagieren uns jetzt schon in der Kindergruppen-Betreuung in den Unterkünften Mehringstraße und Emscher-Lippe-Halle, dazu benötigen wir immer Bastelmaterial. In Hassel startet gerade ein regelmäßiges Treffen für jüngste und junge Flüchtlinge und auch dazu können wir gut die diese Unterstützung gut brauchen.“

Die Taskforce hat schon feste Pläne

Der dritte im Bunde ist der ehrenamtlich tätige Verein Taskforce Flüchtlingshilfe. Andreas Jordan gehört zur Vorstandsriege des Vereins und erklärte: „Wir bieten schon jetzt viele kreative Bastelangebote in Unterkünften und auch bei dezentral untergebrachten Familien an. Wir möchten aber auch den Kontakt stärken zwischen den neu angekommenen Kindern und den hier heimischen. Dabei wird bei uns auch Hand in Hand gearbeitet, denn die Frauen treffen sich zum gemeinsamen nähen, tauschen sich dabei aus und erstellen Bastelschürzen für die Kinder. Unser Anliegen ist es, vor allem solchen Kindern zu helfen, die noch nicht in Kitas oder Schulen mit anderen Kindern zusammen kommen.“

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

Derzeit leben in Gelsenkirchen rund 190 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in der Stadt. Sie sind zu gleichen Teilen in Jugendhilfeeinrichtungen, Brückenlösungen, der Mehringstraße oder bei begleitenden Erwachsenen in Wohnungen untergebracht. Im Alter liegen sie zum größten Teil zwischen 15 und 17 Jahren.
„Es gibt aber auch etwa 500 Kinder unter sechs Jahren, die mit ihren Eltern hierher gekommen sind“, schildert Hans-Joachim Olbering.

Das muss nicht das letzten Engagement des MiR gewesen sein

„Wir denken auch weiter über ein Engagement nach. Das könnte auch darüber hinaus gehen, die Besucher um Spenden zu bitten“, blickt Michael Schulz in die Zukunft. „Das sind wir allein schon den Mitarbeitern schuldig, die immer wieder an uns herantreten und fragen, was sie tun können. Und auch wenn nicht schon konkret die nächste Aktion geplant ist, so steht fest, dass das nicht die letzte war.“

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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