Ein "Superstar" in Gelsenkirchen

Er war Deutschlands erstes „Supertalent“: Ricadro Marinello. | Foto: Privat

Am Sonntag, 9. Dezember, findet um 15.30 Uhr das Adventskonzert in der Propsteikirche St. Augustinus in Gelsenkirchen-Neumarkt statt. Unter den Mitwirkenden ist auch der junge Tenor Ricardo Marinello, der Sieger der ersten Staffel von „Das Supertalent“.

Zusammen mit René Aguilar und Pedro de Castro bildet er die „Drei Tenöre“, die auch gemeinsam beim kostenlosen Adventskonzert auftreten werden. Mit von der Partie für den guten Zweck sind außerdem die Stefanie Rodriguez (Sopran), der Konzertchor-Essen und das Kammerorchester Humanitas unter der Leitung von Robert Weinsheimer. Als besonderer Gast tritt die talentierte Sophie Schwerthöffer auf.

Wie lange singst du schon?
Ricardo Marinello: „Ich singe seit dem ich acht Jahre alt war, und das mit voller Begeisterung. Zuerst sang ich nur Italienische und Deutsche Schlager. Später dann Eros Ramazzotti und George Michael. Erst mit 16 begeisterte mich die Oper und das Lied. Ich fühlte mich so, als ob der liebe Gott irgendetwas Himmlisches ausgeschüttet habe.“

Was ist ein Sänger, was macht diese besondere Art von Mensch aus?
„Ein Sänger ist ein Besessener. Er will immer mehr aus seinem Körper (seinem Instrument) rausholen. Dank der Komponisten - die so wunderbare Stücke geschrieben haben - gibt es uns Opernsänger noch.“

Unterschiede zwischen einer Casting Show und Operngesang sind...
„Auf einer Showbühne ist es einfacher zu singen. Das Mikrofon trägt die Stimme, auch wenn sie nur sehr klein oder schlecht ausgebildet ist. Und zwar bis in die letzte Reihe. Der Opernsänger muss mit seiner Stimme ein Orchester übertönen, welches gelegentlich über 100 Dezibel stark ist. “

Wer hat dich zum Casting animiert?
„2007 war ein wirklich schlimmes Jahr, denn mein Opa ist gestorben. Ich habe eine Zeit lang sehr getrauert und wusste nichts mit mir anzufangen. Ich habe zwar angefangen BWL zu Studieren, aber es machte mir nicht so sehr viel Spass wie die Musik. Ende Frühling rief mich die Frau eines guten Freundes an. Sie erzählte mir, dass er bei „Das Supertalent“ mitmachen würde, wenn ich es auch mit ihm versuche. Ich sagte zu und meldete mich Online an. Giuseppe Nocera ist sein Name, und ich muss dazu sagen, er hatte eine noch bessere Stimme als ich es damals hatte. Ich wollte nur meinem Kollegen einen Gefallen tun. Jedoch kam ich weiter und er nicht. Wir sind aber Gott sei Dank noch gute Freunde geblieben und er feuert mich auch weiterhin an. “

Kann man als Opernsänger eine Familie ernähren?
„Ja, denn auch nur als Chorsänger verdient man schon monatlich 1500 bis 2000 Euro. Sollte man eine kleine Rolle übernehmen, wird dieses extra bezahlt.“

Was passiert im Alter, wenn die Stimme nicht mehr so frisch klingt?
„Im Alter kriegt man Probleme, aber in jedem Beruf ist das so! Wenn man vorsichtig und behutsam mit der Stimme umgegangen ist, kann man noch bis ins hohe Alter gut Singen.“

Bist du auf deine Supertalent-Karriere stolz oder nervt sie?
„Der Sieg bei „Das Supertalent“ wird mich bis zum Ende meines Lebens begleiten, aber jetzt erlerne ich die Hohe Kunst der Musik an der Musikhochschule in Düsseldorf. Diesen Weg wollte ich schon immer gehen.“

Schaust du dir noch die Sendungen an?
„Ich schaue mir die Sendung nicht mehr an. Ich habe, ehrlich gesagt, Besseres zu tun.“

Warum geraten die Supertalente so schnell in Vergessenheit?
„Weil die Sendung davon lebt, dass man ständig einen Neuen aussucht. Jeder Anruf bringt dem Sender 50 Cent. Dafür braucht man ständig neue Kandidaten.“

Ist der Begriff Supertalent angemessen?
„Nein. Normalerweise nimmt man viel Unterricht, übt wie ein Bekloppter und reift mit den Jahren. Dann wird man irgendwann - vielleicht - zu einem Supertalent.“

Deine ehrliche Meinung über Dieter Bohlen!
„Er ist nett und macht seine Arbeit gut!“

Erzähle uns von den Drei Tenören...
„Eine tolle Sache! Weil wir uns mögen und respektieren. Was Thomas Pilgrim (Firma Humanitas) und Pfarrer Pass über die Jahre aufgebaut haben, sucht in NRW seines Gleichen. Hoffentlich schaffen wir es, die Adventskonzerte weiterhin kostenlos anzubieten.“

Was sagt der Profi zu eurem „special guest“, Sophie Schwerthöffer?
„Ich bin von ihr begeistert. Selten trifft man Jugendliche, die so früh eine so klare Vorstellung von ihrem Weg haben. Sophie wird mal sehr groß rauskommen, da bin ich mir sehr sicher!“

Zum Konzert

- Das Adventskonzert der Humanitas wird von diversen Firmen der Region gesponsort, daher werden keine Eintrittsgelder verlangt. Eine freiwillige Spende geht an den Kinderschutzbund.
- Das Konzert findet im 4. Jahr statt.
- Die Gäste erwartet ein gelungenes Potpourri aus unterschiedlichsten Stilen, die jedem Geschmack Rechnung tragen. Comedy und kurzweilige Moderationen machen es zu einem runden Erlebnis.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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