Geschichtsforum Nordsternpark gedenkt verunglückter Bergleute:

Am Ehrenmal des knienden Knappen, der sich in Ehrfurchtsvoller Haltung vor den eingeebneten Gräbern der verunglückten Nordstern Kumpels der Unglücke  von 1937 und 1955 verneigt findet die Gedenkveranstaltung statt.
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  • Am Ehrenmal des knienden Knappen, der sich in Ehrfurchtsvoller Haltung vor den eingeebneten Gräbern der verunglückten Nordstern Kumpels der Unglücke von 1937 und 1955 verneigt findet die Gedenkveranstaltung statt.
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Vor 80 Jahren verunglückten sieben Kumpel bei einer Schlagwetterexplosion

In der Nacht vom 13. auf den 14. Oktober 1937 war es auf der Zeche Nordstern in Horst auf der 10. Sohle in etwa 800 Meter tiefe zu einem schweren Grubenunglück gekommen. Sieben Kumpel ließen bei einer Schlagwetterexplosion unter Tage ihr Leben. Der Horster Heimatkundler Reinhold Adam, Sprecher des Geschichtsforum Nordsternpark erforschte aus alten Unterlagen, wie es zu den Unglück kam: „Während der Nachtschicht brachte im Turm eines Blindschachtes ein Funke das in der Grubenluft befindliche Methangasgemisch zur Explosion. Die sieben anwesenden Grubenhandwerker waren, auf der Stelle tot. Es handelte sich um Adolf Schemmering, Gustav Sonders, Paul Grunzlak, Friedrich Torwesten, Hermann Waterwiese , Heinrich Punzet und Gustav Naujoks, der erst drei Wochen vorher Vater geworden war. „. "Bei ihm als jungen Vater zeigte sich ganz besonders die menschliche Tragödie dieses Grubenunglücks", so Reinhold Adam. Trotzdem fing auch Naujoks Sohn Werner später auf der Zeche an: Er war lange Jahre im Tagesbetrieb auf Nordstern beschäftigt. Er ist zwischenzeitlich verstorben und wurde nur wenige Meter vom den Gräbern der verunglückten Bergleute entfernt beigesetzt, in dem auch sein Vater die letzte Ruhe fand.
Die Trauerfeier vor 80 Jahren fand unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt und die Presse berichtete damals von einem Trauerzug, wie sie die Emschergemeinde noch nie gesehen hat.
Die Nazis nutzten das Unglück zu Propagandazwecken aus , die Horster Zeitung , die Adam im Original vorlegt, berichtete über : Tommelwirbel auf den Zechenplatz, schwarzumflorte Fahnen, Abordnungen der Parteigruppierungen und Ansprachen vom Bergwerkschef und Gauleiter. "Auf dem Zechenhof standen die sieben schlichten Särge, alle mit der Hakenkreuzfahne bedeckt, umgeben von je sechs Trägern im Bergmannskleid, die brennende, umflorte Grubenlampen in den Händen hielten" hieß es damals in der Horster Zeitung. "Die Propaganda schmerzte viele Angehörige lange Zeit, die Kumpel waren nämlich alles andere, nur keine Nazis", so Adam. Tausende Horster wohnten der Trauerfeier und Beerdigung bei und drückten ihre tiefe Anteilnahme aus. Die Unglücksopfer wurden in einem gemeinsamen Grab im Beisein von Geistlichen beider großen Konfessionen auf dem Horster Friedhof beigesetzt. Die Gräber wurden zwischenzeitlich eingeebnet, eine Gedenktafel erinnert an die Opfer. Dort steht heute das Ehrenmahl für die verunglückten Bergleute der Grubenunglücke von 1937 und 1955, wo vierzehn Bergleute ihr Leben ließen.
Am Samstag, den 14. Oktober 2017, um 14.00 Uhr, treffen sich die Nordsterner um Reinhold Adam und Wilhelm Weiß vom Freundeskreis Nordstern, vor dem Haupttor des Friedhof Horst Süd, um den Verunglückten am Ehrenmal des knienden Knappen mit einer Kranzniederlegung und einer Andacht zu gedenken. Zum 80. Jahrestag des Grubenunglücks wollen die Horster Bergleute in Anwesenheit Geistlicher beider Konfessionen , auch alle Bergleute würdigen und gedenken , die bei der Ausübung ihres Berufes ihr Leben ließen. Auch das Bergwerksorchester Consolidation wird bei der Gestaltung der Gedenkveranstaltung mitwirken und den musikalischen Rahmen bilden, die Patenschaft ist dem Bezirksbürgermeister Joachim Gill übertragen worden. Reinhold Adam: „Die Worte, wir werden euch nie vergessen ist für uns Bergleute keine leere Worthülse“, sondern eine Verpflichtung". Er hofft mit seinen Kumpels , dass die Tradition  der Ehrungen  der verunglückten Bergleute auch in einigen Jahren,  nachdem sich Adam , Weiß und Co in den Ruhestand versetzt haben, noch Bestand haben. 

Autor:

Reinhold Adam aus Gelsenkirchen

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