„Licht an“ am ersten Adventswochenende - 22 Standorte und rund 60 Künstler - Kunstspaziergang zeigt sich so vielfältig wie noch nie

2. Dezember 2017
Galeriemeile Gelsenkirchen, 45886 Gelsenkirchen
Helmut Warnke präsentiert am "Licht An"-Wochenende in der Kutschenwerkstatt digital neu bearbeitetet Fotos aus seinen früheren Ausstellungen, die mit Licht und Dunkelheit, Mensch und Raum spielen. | Foto: Gerd Kaemper
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  • Helmut Warnke präsentiert am "Licht An"-Wochenende in der Kutschenwerkstatt digital neu bearbeitetet Fotos aus seinen früheren Ausstellungen, die mit Licht und Dunkelheit, Mensch und Raum spielen.
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Am ersten Adventswochenende, 2. und 3. Dezember, stellen rund 60 Künstler und Kulturschaffende ihre Werke an 22 Standorten in Ateliers und Galerien vor.

So vielfältig war das „Licht an“-Wochenende im Kreativquartier Ückendorf noch nie: Zum neunten Mal laden die Ateliers, Galerien, Ausstellungs- und virtuelle Räume der Galeriemeile Gelsenkirchen zum Kunstspaziergang am ersten Adventswochenende ein.
Insgesamt vereint die Galeriemeile mittlerweile die kreative Kraft von rund 60 Künstlern. Mit Florian und Patrick Becker, Maik Rokitta, Christiane Kummetz, Gabi Rottes und René Sikkes sind vier neue Ateliers dazu gekommen. Mehr als das: am Samstag kann man sogar auch die „Macher“ eines Gemeinschaftsgartens in einem besonderen Licht erleben.
Von 15 bis 19 Uhr am Samstag und von 12 bis 18 Uhr am Sonntag gibt es an 22 Standorten neben vielen neuen Kunsteindrücken auch das ein oder andere Geschenk als Gemälde, Zeichnung, Skulptur oder Fotografie zu entdecken. Ein dichtes Programm mit Konzerten, Lesungen und Vorträgen solle die Besucher noch zusätzlich in Bewegung halten.

„Licht An“-Eröffnung am Samstag um 14 Uhr

Erstmals präsentieren sich Künstler der Galeriemeile bei „Licht an“ gemeinsam und zeigen in den Räumen eines ehemaligen spanischen Lokals an der Bochumer Straße 99 die gesamte Bandbreite ihres künstlerischen Schaffens. Mit dabei sind Werke von K. Roland Berger, Ilsebill und Idur Eckle, Frank Helferich, Godana Karawanke und Tochter, Thomas Ketz, Regina Klein, Sabine Leichner-Heuer, Marion und Bernhard Mauß, Roman Pilgrim, Bettina Steinacker und Heiner Szamida. Hier wird „Licht An“ am Samstag, 2. Dezember, auch um 14 Uhr durch Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski und die Vorsitzende des Galeriemeilenvereins Dr. Ilsebill Eckle eröffnet. Das Duo "Sunrise“ sorgt für Musik.
Am Samstag und Sonntag können die Besucher des „VRoom.Ruhr“, den Florian und Patrick Becker in der Bochumer Straße 102 erzeugen, Kunstwerke in 3D in der virtuellen Realität betrachten oder darin selbst künstlerisch aktiv werden.
Maik Rokitta verbaut im „Formwechsel“, Bochumer Straße 107, Skateboards zu Tischen, Bänken, Schaukeln und vielem mehr. Geschichten von eigenen Skateboards dürfen mitgebracht werden und dienen ihm als Inspirationen für neue Designs. Schlüsselanhänger aus Skateboardstücken können bei zwei Workshops, am Samstag von 16 bis 18 Uhr sowie am Sonntag von 14 bis 17 Uhr aus Skateboardstücken gefertigt werden.
Christoph Lammert ist aus Bochum ins Kreativ-Quartier Ückendorf umgezogen. In seinem neuen Heimat-Atelier in der Bochumer Straße 108 zeigt er Arbeiten auf Papier und Leinwand.
Unter dem Titel „Trio Helene“ präsentieren Jo Scholar, Frank M. Helferich und Klaus U. Kasperszak Kunst in der 1. Etage der Bochumer Straße 109. Jo Scholar stellt seine Bilder den Betrachtern vor – und umgekehrt. Frank M. Helferich präsentiert „MUTTI“ und andere Arbeiten und Klaus U. Kasperszak zeigt neue Collagen. Am Vorabend des „Licht an“-Wochenendes, am Freitag, 1. Dezember, gibt es für besonders Neugierige hier auch ein „Sneak Preview“ um 20 Uhr.
Die „Kutschenwerkstatt“, Bochumer Straße 130, lockt mit Fotos von Helmut Warnke und einer Lesung. Mit Licht und Dunkelheit, Mensch und Raum im Mittelpunkt spielen die Fotos, die Helmut Warnke während vergangener Vernissagen in der Kutschenwerkstatt machte und nun digital bearbeitete - ergänzt um weitere digitale Arbeiten. Am Samstag, 17 Uhr, liest außerdem Milissa Pfeiffer erstmals ihre Gedichte „Worte verbinden Sätze und Menschen. Und ich bin auf der Suche, nach den Worten, die Menschen mit Sätzen verbinden.“
Kreative aus der „Kunststation Rheinelbe“ präsentieren im Ladenlokal Bochumer Straße 140 starke Kontraste in Stil, Technik und Ausdruck. In dieser Vielfalt liegt der besondere Charme ihrer Ausstellung mit Werken von Heidi Czapp, Anita Beyer, Brigitte Boecker-Miller, Carola Bolous, Ulrike Bonifacio, Uschi Günther, Ute Krakau, Ursula Marks, Eveline Rogowsky, Patricia Sablotny, Peter Wallmeier und Farzaneh Zaim.
Mit einem hell erleuchteten Garten beteiligt sich das Urban Gardening Projekt an der Bochumer Straße/Ecke Flöz Sonnenschein erstmalig an „Licht an“. Seit drei Jahren haben Menschen aus der Nachbarschaft, die offen sind für neue Begegnungen, hier einen mobilen Garten mit Gemüse und Kräutern in hohen Beeten angelegt. Bei der Aktion „Wir machen die Lichter an!“ um 17 Uhr können Kinder selbst ein Licht gestalten.

Kreatives Zentrum Ückendorf

In Stil und Themen breit gefächerte Kunstwerke in Öl und Aquarell sowie Zeichnungen zeigt die ehemalige Kunstlehrerin Christiane Kummetz (Kiki). Auch handgefertigte Kerzen sind in ihrem Kunstzimmer, in der dritten Etage der Markgrafenstraße 15, zu sehen. Bei zwei Vorführungen zur Kerzenherstellung, am Samstag, von 15 bis 16 Uhr, und am Sonntag, von 13 bis 14 Uhr, können die Besucher aktiv mitmachen.
Einen schönen Beginn der Adventszeit verspricht der Kunstmarkt in der denkmalgeschützten Halle der „Kunststation Rheinelbe“, Leithestraße 111c. Hier können Malereien von Stephanie Albers, Susanne Faber, Ines Gauchel, Martina Hoff, Christel Klarhöfer, Marion Mauß und Renate Quecke erworben werden. Auch Karikaturen von Stephanie Albers, Grafiken von Herbert Daniel † (Maria Daniel), Druckgrafiken von Susanne Faber, Skulpturen von Bernd Mauß, Objekte von Marion Mauß und Fotografien von Cordula Stein kann man hier für sich selbst oder als Geschenk erwerben. Als Überraschungsaktion gibt es „Freu Dich-Beutel“ mit Schönem aus dem Arbeitsgebiet der einzelnen Künstler. Am Samstag, 16 und 18 Uhr, und Sonntag, 14 und 16 Uhr, erfreut Miriam Geier zudem mit klassischer Klaviermusik und weihnachtlichen Melodien.
Auch die Künstlersiedlung Halfmannshof bietet am „Licht an“-Wochenende ein buntes Programm an: Tondi der letzten zehn Jahre aus den Bereichen Objekt, Druckgrafik und Kleinplastik zeigt der Künstler Heiner Szamida in seinem Atelier am Halfmannsweg 50. Vor Ort gestaltet er während der Öffnungszeiten Grafiken (Siebdruck) und Objekte.
Das Atelier für Bucheinband von Regina und Dietmar Klein sorgt dafür, dass Bücher geschätzt, mit allen Sinnen gebraucht und weitergegeben werden. Wie die schönen Einbände hergestellt, Bücher gepflegt und restauriert werden, erfährt man bei einem Werkstattbesuch in Haus Nr. 52 der Künstlersiedlung Halfmannshof.
Oft bildet Papier die Grundlage der Werke, die das Künstlerpaar Gabi Rottes und René Sikkes im Zwischenraum von Realität und Fiktion erarbeitet. Die Besucher im Halfmannsweg 48 erwartet eine Mischung analoger und digitaler Techniken. Die beiden Neu-Zugänge in Ückendorf lassen mit holländischem Weihnachtsgebäck und norddeutschem Pharisäer ihre Herkunft erahnen.
Grafiken, Modelle und Videos von 28 prämierten Projekten des ARCH+-Wettbewerbs „Planetary Urbanism – Kritik der Gegenwart“ zeigt die Ausstellung im Wissenschaftspark Gelsenkirchen. Für den Ausstellungsort Ückendorf haben Studierende der TU Dortmund internationale Themen der Verstädterung (Wanderungs-Bewegungen, Umweltprobleme, Verdichtung, Wachstum, Schrumpfung) in städtebauliche Entwürfe der „Learning City Gelsenkirchen“ übertragen.
Im Atelier „artdepot“, Bergmannstraße 37 (Eingang links), zeigt Renate Brändlein neben Skulpturen aus Alltagsschrott klein- und großformatige Bilder auf Leinwand und Papier. Die Motive, auf den ersten Blick abstrakt, ähneln mit ihren sich überlagernden Farbspuren und durchschimmernden Flächen imaginären Landschaften, bei denen die Farbe den Zauber einer Stimmung ausmacht.
Soziale Profilbilder gibt es bei der Aktion „Soziales Medium – Dein neues Portfolio“ im „c/o raum für kooperation“, ebenfalls in der Bergmannsstraße 37: Nur am Sonntag, 3. Dezember, erstellt ein professioneller Fotograf umwerfende Fotos für Facebook, Instagram und Co. gegen eine kleine Spende für einen guten Zweck.
Roman Pilgrim zeigt in seinem Atelier und Showroom „pilgrim.art“ in der Bergmannstraße 32 neuste Lichtobjekte und abstrakte Acrylwerke auf Leinwand sowie eine neue Serie handlicher und wirkungsvoller Werke in Objektrahmen. Durch seine intuitive, experimentelle, aber auch konzeptionelle Arbeitsweise entstehen Werke mit außergewöhnlichen Strukturen und intensiven Farbkombinationen.
Unter dem Titel „Vom Verschwinden und Bleiben“ zeigt K. Roland Berger Bilder aus Duisburg-Bruckhausen, aufgenommen während des viel diskutierten Abrisses großer Teile des in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Hochöfen liegenden Stadtteils. Inmitten des Abrisses finden sich aber auch Zeichen des Ausharrens und Bleibens. Zur Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, 11 Uhr, in der Bergmannstraße 32, spielen Nachwuchsmusiker des Eurasia Kulturvereins.
Ist Askese lobenswert und Ekstase verwerflich? Sind sie Extrempositionen und unvereinbar oder haben sie sogar direkt miteinander zu tun? Antworten liefert die Auseinandersetzung von acht Künstlern des Bundes Gelsenkirchener Künstler mit diesen Fragen. Am „Licht an“-Wochenende sind außerdem kleinformatiger Arbeiten aus anderen Themenbereichen in einer Verkaufsausstellung im „Domizil“, Bergmannstraße 53, erhältlich.

Offenes Atelier und „Fundstücke“

Holzschnitte, Illustrationen, Skulpturen und Bücher aus dem Schaffen von Heinz Stein gibt es in seinem Atelier in der Bergmannstraße 65 zu entdecken. Unter dem Titel „Logische Dialektik“ lädt das Atelier am Samstag, 15 Uhr, und am Sonntag, 16 Uhr, außerdem zu einer kabarettistischen Autorenlesung ein. Die Atelier-Galerie ist an beiden Tagen nur bis 18 Uhr geöffnet.
In der Spichernstraße 27 freut sich Künstlerin Susanne Zagorni auf viele nette Gespräche in ihrem „offenen Atelier“, in dem auch aktuelle, teils großformatige Ölgemälde zu erkunden sind.
Im Atelier „ue12-parterre“, Ückendorfer Straße 12, präsentiert das Künstlerpaar Ilsebill und Idur Eckle „Fundstücke“ als Bild, Skulptur und Fotografie. Gezeigt werden mehr oder weniger stark bearbeitete Objekte zum Thema Wald und Industrie, darunter bemerkenswerte Funde von schönen Damen in ungewöhnlichen Locations. Erste Antworten auf die Frage „Fundstücke – woher? wozu?“ gibt Dr. Ilsebill Eckle, am Samstag, 17 Uhr, und am Sonntag um 14 und um 16 Uhr bei einem Vortrag.

Hintergund "Licht an"

  • Die Aktion „Licht an“ findet seit 2009 im internationalen Stadtteil Ückendorf statt. Sie wird veranstaltet vom Verein Galeriemeile Gelsenkirchen. Bürger, die das Leben im Kreativquartier fördern möchten, sind herzlich eingeladen, Mitglied zu werden. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 25 Euro im Jahr. 
  • Die nächste Gemeinschaftsaktion der Galeriemeile ist „Tür auf“ am 5. und 6. Mai 2018.
Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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