Stolpersteine zum Gedächtnis werden verlegt

Die in das Pflaster eingelassenen Stolpersteine sind gut sicht- und lesbar. Sie werden zu bleibenden Erinnerung an die in ihrer Nähe beheimateten Opfer des Dritten Reiches. Foto: Gerd Kaemper
2Bilder
  • Die in das Pflaster eingelassenen Stolpersteine sind gut sicht- und lesbar. Sie werden zu bleibenden Erinnerung an die in ihrer Nähe beheimateten Opfer des Dritten Reiches. Foto: Gerd Kaemper
  • hochgeladen von silke sobotta

Am Montag, 29. April, wird Gunter Demnig in Gelsenkirchen 19 weitere Stolpersteine zum Gedenken an die Opfer des NS-Regimes in der Karl-Meyer-Straße, Steinfurthstraße, Wanner Straße, Schalker Straße, Schalker Markt und in Horst verlegen.

Was ist ein Stolperstein?

Ein Stolperstein ist ein 10 x 10 x 10 cm großer Quader mit einer Messingplatte, die eine Inschrift mit den Worten „hier wohnte“- dann Name, Geburtsdatum, Datum der Deportation Ort der Deportation und dem Datum der Ermordung trägt.
Die Idee dazu entstand 1990 in Köln, wo Gunter Demnig in Zusammenarbeit mit dem Kölner Rom e.V. anlässlich des 50. Jahrestages der Deportation mit einer Farbspur den Weg markierte, über den die Opfer aus Köln von ihren Wohnorten zum Deportationsgleis abtransportiert wurden. Die Opfer waren jüdische Mitbürger, Homosexuelle, politisch Verfolgte, Sinti, Roma, Menschen mit Behinderungen und Zeugen Jehovas.

Eine Idee begeistert ganz Europa

Inzwischen ist aus der Idee eine Bewegung geworden. In ganz Europa hat es bisher 37 000 Verlegungen gegeben, davon in Deutschland 28 000. Die Stolperstein-Paten und die Angehörigen der Opfer nehmen auch in diesem Jahr wieder aktiv an der Stolpersteinverlegung teil - ebenso ist die Öffentlichkeit eingeladen. An den Verlegeorten wird jeweils für alle Angehörigen der Opferfamilien der jüdische Kantor das Totengebet singen und jeweils ein Pate die Biografien der Opfer verlesen.

Der Inner Wheel Club übernimmt die Patenschaft für fünf Steine

Der Inner Wheel Club Gelsenkirchen hat die Patenschaft für fünf Stolpersteine für die fünf ermordeten Mitglieder der Familie Tepper übernommen, die auf der Schalker Straße 45 wohnten.

Gedenkstunde in der Bleckkirche

Der Verlegetag schließt mit einer Gedenkstunde um 18 Uhr in der Bleckkirche, wo der Schriftsteller Joachim Rönneper aus seinem Buch „Vor meiner Haustür“ lesen und Andreas Jordan vom Gelsenzentrum den Verlegetag reflektieren und an die Schicksale der 19 Opfer erinnern wird, denen die Stolpersteine gewidmet wurden.

Der Inner Wheel Club

Inner Wheel steht für Freundschaft, soziales Engagement und internationale Verständigung, hat historische Verbindung zu Rotary und gehört heute mit ca. 100 000 Mitgliedern in 100 Ländern zu den größten sozial tätigen Frauenorganisationen.

Die in das Pflaster eingelassenen Stolpersteine sind gut sicht- und lesbar. Sie werden zu bleibenden Erinnerung an die in ihrer Nähe beheimateten Opfer des Dritten Reiches. Foto: Gerd Kaemper
Gunter Demnig beim Verlegen von Stolpersteinen  an der Kirchstraße. Archiv-Fotos: Gerd Kaemper
Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

12 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.