Glücksbringer für 2015 - Schornsteinfeger besuchten Oberbürgermeister Frank Baranowski im Hans-Sachs-Haus

In ihrer klassischen Arbeitskleidung besuchten acht Gelsenkirchener Schornsteinfeger Oberbürgermeister Frank Baranowski im Hans-Sachs-Haus, um allen Gelsenkirchenern Glück zu bringen Außerdem überreichten sie ihm einen Schornsteinfeger-Kalender für das neue Jahr. | Foto: Gerd Kaemper
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  • In ihrer klassischen Arbeitskleidung besuchten acht Gelsenkirchener Schornsteinfeger Oberbürgermeister Frank Baranowski im Hans-Sachs-Haus, um allen Gelsenkirchenern Glück zu bringen Außerdem überreichten sie ihm einen Schornsteinfeger-Kalender für das neue Jahr.
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Schornsteinfeger bringen Glück. Dieser Mythos sitzt bei den meisten Menschen fest im Gedächtnis. Um auch allen Gelsenkirchenern Seligkeit im neuen Jahr zu bescheren kamen die Männer in Schwarz zum traditionellen Neujahrsempfang ins Hans-Sachs-Haus.

Warum genau Schornsteinfeger als Glückbringer gelten, weiß wohl keiner so genau. Wahrscheinlich entstand die Glückssymbolik, da das Kaminkehren früher weit häufiger vor Bränden oder anderen Folgen verstopfter Schornsteine schützte. Außerdem konnte das Haus dank eines freien Kamins wieder geheitzt oder Essen wieder gekocht werden. Ganz klar, dass da jeder frohlockte, wenn der Schornsteinfeger vor der Tür stand und das „Glück“ mit sich brachte.

Schornsteinfeger
erfreuen auch heute

„Auch heute freuen die meisten Leute sich noch, wenn sie einen von uns sehen. Besonders wenn wir unsere traditionelle Montur tragen. Und ich bin natürlich wahnsinnig gerne ein Glücksbringer“, lacht Hermann Kranefeld, Obermeister und Sprecher der Kreisgruppe Gelsenkirchen der Schornsteinfeger-Innung beim Neujahrsempfang mit Oberbürgermeister Frank Baranowski.
„Für mich ist es selbstverständlich einmal im Jahr unsere Schornsteinfeger zu empfangen“, sagt Baranowski und erinnert sich weiter: „Ich habe neulich noch meine Frau gefragt, wann der Schornsteinfeger denn eigentlich mal wieder bei uns vorbeischaut. Nun freue ich mich sie hier zu sehen.“

Der Oberbürgermeister empfängt die Schornsteinfeger, um stellvertretend das Glück für alle Gelsenkirchener für das neue Jahr einzuheimsen. Und Glück hatten auch die schwarzen Männer zum Jahreswechsel, wie sie bei dem Treffen berichten. Denn nach dem neuen Schornsteinfegergesetz kann ein Kunde sich seinen Schornsteinfeger nicht nur frei aussuchen, sondern es besagt auch, dass die Kehrbezirke alle sieben Jahre europaweit neu ausgeschrieben werden und das heißt: Alle sieben Jahre muss man sich erneut bewerben und um den eigenen Kehrbezirk bangen. „Das war ein ziemlicher Schock für uns. Wer geht schon davon aus dass die Gesellenprüfung und die Noten noch einmal im Leben relevant werden. Das hat einigen von uns schlaflose Nächte bereitet“, sagt einer der Kaminfeger.

Doch die Gelsenkirchener Truppe hatte Glück und machte ihrem Berufsstand damit alle Ehre. 13 bevollmächtige Bezirksschornsteinfeger haben sich gegen die Konkurrenz durchgesetzt. Zwölf durften ihren Bezirk behalten, nur ein neuer Mann in Schwarz hat sich noch zu der Runde dazu gesellt. Doch der ist ab jetzt freiwillig sieben Jahre in Horst unterwegs und wurde nicht zwangsversetzt. „Wir haben uns sehr gefreut. Jetzt müssen wir direkt weiter ,Punkte sammeln`, damit wir in sieben Jahren auch wieder bleiben dürfen.“
Und das jemand einen bestimmten Schornsteinfeger auswählt ist in Gelsenkirchen auch eine absolute Ausnahme: „Da muss man sich ja auch schon richtig schlecht anstellen, damit die Leute einen anderen haben wollen“, meint Kranefeld.

Aber lohnt es sich heutzutage überhaupt noch Schornsteinfeger zu werden? Kranefeld ist sich sicher: „Auf jeden Fall. Der Bedarf ist nach wie vor da und wir haben auch genug Nachwuchs. In Gelsenkirchen sind momentan vier Azubis am lernen. Und anders als manch einer denkt gibt es durchaus auch einige Schornsteinfegerinnen. In NRW momentan etwa 20.“

Nach 46 Jahren
noch Spaß im Job

Er selbst macht den Beruf seit 46 Jahren und das immer noch mit großer Freude. Die Berufsbezeichnung ist zwar unverändert geblieben, die Aufgaben eines Schornsteinfegers haben sich im Laufe der Zeit allerdings stark verändert. Das klassische Kehren macht bei den Gelsenkirchener Schornsteinfegern heute nur noch etwa zwölf Wochen im Jahr aus. Dafür sind sie zusätzlich zuständig für die Messung von Ölheizungen, Gasheizungen, Pelletheizungen sowie von gasbetriebenen Durchlauferhitzern. Außerdem machen sie regelmäßig Feuerstättenschauen und sind Ansprechpartner für die Feuerwehr. Sie sind neutraler Ansprechpartner in Fragen Feuersicherheit, Umweltschutz und Energieeinsparung.

Eines haben sich die Schornsteinfeger sich aber noch beibehalten: Sie gelten nach wie vor als wahre Glücksbringer. Und mit dem Besuch von gleich acht ihrer Zunft bei Oberbürgermeister Frank Baranowski kann das Jahr 2015 für die Gelsenkirchener ja nur glücklich werden.

In ihrer klassischen Arbeitskleidung besuchten acht Gelsenkirchener Schornsteinfeger Oberbürgermeister Frank Baranowski im Hans-Sachs-Haus, um allen Gelsenkirchenern Glück zu bringen Außerdem überreichten sie ihm einen Schornsteinfeger-Kalender für das neue Jahr. | Foto: Gerd Kaemper
Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Laura da Silva aus Gelsenkirchen

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