Nachruf für „Schimmi“

Jürgen Schimanek wird in Gelsenkirchen unvergessen bleiben. Die Stadtspiegel-Redaktion wird geziert von mehreren Schimmi-Werken aus verschiedensten Epochen seines Schaffens. Archiv- Foto: Gerd Kaemper
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Nach längerer schwerer Krankheit verstarb am 1. November im Alter von 75 Jahren der berühmt-berüchtigte Gelsenkirchener Künstler Jürgen Schimanek.

Nach der Erkundung der Welt in Gelsenkirchen gestrandet

Vor rund 26 Jahren zog es den gebürtigen Münsteraner, der Modedesign, Malerei und Komposition studiert hatte und vielen heute Älteren als WDR-Redakteur bekannt war, nach Gelsenkirchen. Damit endete seine Odyssee durch die Welt.Denn Schimank globetrottete zuvor durch die Welt. Er war als Dozent in Afrika, Asien, Amerika und in der Türkei tätig und verbrachte wohl 20 Jahre in Kampala/Uganda.

"Fegefeuer Press" sorgte für Gesprächsstoff

Dass es ihn nach Gelsenkirchen verschlug, war kein Zufall, denn er liebte das Ruhrgebiet und die Menschen, die hier leben. Und er machte sofort von sich reden, als er seine „Fegefeuer Press“ gründete und Gedichte in Butterbrotdosen, auf bemalten Staubsaugerbeuteln oder am Haken aufgehängte Geschichten für das stille Örtchen veröffentlichte. Bald war er als „Unikum“ bekannt in der Stadt.

Schimanek als Kandidat

Im Kommunal-Wahlkampf 1999 trat er als OB-Kandidat an und ein Jahr später bei der Landtagswahl ebenfalls als parteiloser Kandidat. Und das mit Erfolg, denn er schaffte es, die Unterschriften für eine Kandidatur zusammen zu bekommen.
Mit seiner Kunst eckte Jürgen Schimanek gern an und blieb darüber im Gespräch. Er finanzierte sich über Veröffentlichungen in der „taz“, den Verkauf des ein oder anderen Bildes und die Teilnahme an Ausstellungen. Seine Werke gehen in den Besitz des Landesarchivs NRW über.

Am 10. November ist die Trauerfeier

Die langjährige Nachbarin von Jürgen Schimanek, Iris Pazdzior, bereitet seine Trauerfeier vor, die am Montag, 10. November, um 14 Uhr im Bestattungsinstitut Münstermann an der Grillostraße 41 stattfindet.
Die Gelegenheit, Abschied zu nehmen von Jürgen Schimanek, besteht täglich von 9 bis 17 Uhr in dem Institut, ein Kondulenzbuch liegt aus. Statt mit Blumen wird der Trauerraum mit Werken und einem Selbstbildnis des Künstlers geschmückt.

Das abenteuerliche Abenteuer des Jürgen Schimanek endet wie es begann

Nach der Trauerfeier wird der Leichnam Jürgen Schimaneks zur Verbrennung in die Niederlande überführt und anschließend verstreut, damit sie sich in alle Winde zerstreuen kann und „Schimmi“ seine allerletzte Reise in alle Welt unternehmen kann.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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