In Gelsenkirchen noch rund 790 Schulabgänger ohne Ausbildungsplatz Chefs sollen „Lehr - Euro“ zahlen:

Noch immer auf der Suche: Viele Jugendliche haben im laufenden Ausbildungsjahr noch keine Lehrstelle gefunden. Die IG BAU fordert von den Betrieben größere Anstrengungen bei der Ausbildung: Unternehmen sollen sich an den Kosten der Ausbildung beteiligen – mit einer Umlage, wie sie sich im Baugewerbe seit Jahren bewährt hat.
  • Noch immer auf der Suche: Viele Jugendliche haben im laufenden Ausbildungsjahr noch keine Lehrstelle gefunden. Die IG BAU fordert von den Betrieben größere Anstrengungen bei der Ausbildung: Unternehmen sollen sich an den Kosten der Ausbildung beteiligen – mit einer Umlage, wie sie sich im Baugewerbe seit Jahren bewährt hat.
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IG BAU fordert Ausbildungsumlage

Viele Bewerber gehen leer aus: In Gelsenkirchen sind noch immer rund 790 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Darauf weist die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hin und beruft sich dabei auf neueste Zahlen der Arbeitsagentur. „Viele Schulabgänger in Gelsenkirchen haben enorme Probleme, eine Lehrstelle zu finden. Dabei hat jeder eine Chance verdient, nach der Schule mit einer Berufsausbildung ins eigene Leben zu starten“, sagt Susanne Neumann. Die Bezirksvorsitzende der IG BAU Emscher-Lippe-Aa fordert darum von den Betrieben in Gelsenkirchen größere Anstrengungen in der Ausbildung.

Denn die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe hat abgenommen, so die Gewerkschaft. Zu Beginn des laufenden Ausbildungsjahrs gab es in Gelsenkirchen 1.034 Ausbildungs-Betriebe. Ihre Zahl ist damit innerhalb von zehn Jahren um rund acht Prozent gesunken. Und das, obwohl die Zahl der Beschäftigten in dieser Zeit gestiegen ist. „Es kann nicht sein, dass sich bei der Ausbildung immer mehr Betriebe aus der Verantwortung stehlen“, sagt Susanne Neumann. Man müsse jetzt die Weichen gegen den Fachkräftemangel stellen.

Als wirksames Mittel schlägt die IG BAU eine verpflichtende Ausbildungsabgabe vor. „Alle Betriebe sollten sich grundsätzlich an den Kosten der Ausbildung beteiligen. Sie bezahlen einen festen Beitrag in einen Fonds. Unternehmen, die selbst ausbilden, bekommen daraus einen Teil ihrer Ausbildungskosten erstattet“, erklärt Susanne Neumann. In der Bauwirtschaft gebe es diesen „Lehr-Euro“ für Chefs schon längst. Das Modell habe sich seit Jahren bewährt. „Arbeitgeber und Beschäftigte profitieren gleichermaßen. Die Zahl der Azubis ist stabil. Die Unternehmen sorgen für den eigenen Nachwuchs – und die Schulabgänger haben klare Perspektiven“, so Neumann.

Nun sei die Politik gefordert: Notwendig sei ein verlässlicher Rahmen, um die Betriebe an den Kosten der Ausbildung zu beteiligen. Die IG BAU ist überzeugt, dass sich mit der Ausbildungsumlage viele neue und attraktive Lehrstellen in Gelsenkirchen schaffen lassen. „Man darf sich nicht damit abfinden, dass so viele Bewerber ohne Ausbildungsplatz bleiben. Wir können es uns einfach nicht leisten, auf das Potential der Jugendlichen zu verzichten“, so Neumann.

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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