Bald mordet Klaus-Peter Wolf auch in Gelsenkirchen

Wider Erwarten konnte Klaus-Peter Wolf auch mit Ostfriesenwut wieder direkt von 0 auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste durchstarten. Foto: Gerd Kaemper
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  • Wider Erwarten konnte Klaus-Peter Wolf auch mit Ostfriesenwut wieder direkt von 0 auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste durchstarten. Foto: Gerd Kaemper
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„Im nächsten Jahr müssen wir auf jeden Fall einen größeren Saal suchen“, resümierte Sabine Piechaczek von der Buchhandlung Junius, die gemeinsam mit der Stadtbibliothek die Lesung mit Klaus-Peter Wolf arrangiert hatte, schon vor Beginn der Lesung im proppevollen Saal im Bildungszentrum.

Der Autor kam nicht allein, sondern in Begleitung seiner singenden Gattin

Begleitet wurde der Bestseller-Autor und Geschichtenerzähler mit den Gelsenkirchener Wurzeln in diesem Jahr von seiner singenden Ehefrau Bettina Göschl und Gunnar Peschke am Kontrabaß.

Die ostfriesische Gelassenheit hat den Autor voll im Griff

Und auch wenn Klaus-Peter Wolf bereits seit Wochen auf Lesetour ist, merkte man ihm keinen Stress an. Er signierte schon vor der Lesung fleißig Bücher, schrieb Autogrammkarten und stand bereitwillig für Fotos mit seinen Fans zur Verfügung.
Dabei weckte er bei den Lesern auch gleich schon die Vorfreude auf 2016. Denn dann kommt der nächste Ostfrieslandkrimi aus seiner Feder heraus mit dem Titel „Ostfriesenschwur“ und einen solchen gab der Autor auch gleich ab und erklärte, dass darin unter anderem genau dieser Saal, in dem man sich gerade befinde, eine große Rolle spielen würde. Er verrät: „Der Mörder läuft noch frei herum und Sie befinden sich hier mitten in seinem Jagdrevier...“

Auf Platz 1 der Bestsellerliste!

Und auch sechs Wochen nach seinem Erscheinen steht „Ostfriesenwut“, der aktuelle Wolf-Roman, auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste und verweist damit Millionär Grey von den „Shades of Grey“ auf die hinteren Ränge. Natürlich sehr zur Freude des gebürtigen Gelsenkircheners.

Autor werden ist nicht schwer, Autor sein schon eher

An seinem Privatleben ließ der Autor die Zuhörer ebenfalls teilhaben und schilderte, dass das Arbeitszimmer seiner musizierenden Frau direkt neben seinem ist. Das kann dann dazu führen, dass sie gerade an dem Kinderlied „Schlaf ein, kleiner Wolf, schlaf ein“ arbeitet und nebenan ihr Gatte eine unglaubliche Müdigkeit verspürt, gegen die auch Literweise Kaffee nicht helfen kann...

Wenn Wolf in seine Rollen schlüpft

Gemeinsam haben die Musikerin und der Autor auch ein Lied und das passende Video dazu gemacht, wie es ist, wenn Klaus-Peter Wolf einen Ostfrieslandkrimi schreibt und dabei in die Rollen seiner Protagonisten schlüpft. Wie Bettina Göschl es ausdrückt: „Wer glaubt, ein Dichter sei nur eine Person, der irrt - mein Mann ist eine ganze Polizeiinspektion! Als wäre das nicht schon schlimm genug: Er ist auch Opfer, mal Täter, mal lebt er von Betrug…“

Das Problem mit den Übersetzungen

Der Erfolg des gebürtigen Gelsenkircheners führt auch dazu, dass seine Krimis in viele Sprachen übersetzt werden, was immer wieder zu Anrufen irritierter Übersetzer führt. „Eine Frau, die Ostfriesenwut ins französische übersetzen sollte, glaubte zum Beispiel, dass wenn auf der Polizeiinspektion in Norden Tee mit Klüntjes getrunken wird, ein landestypischer Schnaps im Spiel ist. Oder ein polnischer Übersetzer wollte von mir ein anderes Wort für Watt, weil es das nur als meeresbiologischen Begriff im polnischen Sprachschatz gibt“, lachte Wolf. Ein Schweizer Berufschullehrer lud den Autor in die Eidgenossenschaft ein, weil er der Ansicht ist, dass er seine Schüler eher für Bücher begeistern kann, wenn er einen Klaus-Peter Wolf im Unterricht behandelt als einen Klassiker wie Dürrenmatt. „Außerdem bin ich mir sicher, dass die Schüler bei ihren Werken mehr Auswahl haben, wenn sie so richtig fürs Leben angefixt worden sind“, verriet der Lehrer dem Autor, der bereitwillig in den Alpenstaat reiste.

Alle Dichter sind tot? Weit gefehlt, einer hat überlebt

„Die Berufschüler dachten alle Dichter sind tot und waren umso erstaunter, als ich leibhaftig vor ihnen stand.“ lacht Wolf. Und auch in diesem Kollegium gab es einen Rupert über den der einladene Lehrer sagte: „Wenn ihre Bücher nicht verfilmt werden, weiß der nicht worüber wir reden, wenn wir uns darüber unterhalten.“ Und auch dieser Rupert gab alles, um seinem Namen Ehre zu machen. „Der gute Lehrer hatte ja gehört, dass ich aus Ostfriesland komme und damit war für ihn klar, dass ich von einer Insel in Ostdeutschland angereist bin. Er fragte mich dann auch vor seiner Klasse, wie es denn war als die Mauer fiel und was ich mit den ersten 100 Fränkli, dem Begrüßungsgeld, gemacht habe“, freut sich der Autor, der extra veranlasst hatte, dass sein Verlag auf den ersten Buchseiten eine Landkarte veröffentlicht, um zu zeigen, wo Ostfriesland liegt. Da dabei aber die Karte der Bundesrepublik nur klein eingeklinkt dargestellt ist mit einem Punkt für Ostfriesland darin, glaubt der Schweizer-Rupert nun, dass Ostfriedland zwölfmal so groß ist wie die Bundesrepublik...

Ostfriesenwut und der Advent im Norden

Aber nun zum aktuellen Ostfrieslandkrimi „Ostfriesenwut“, der beweist, dass „Ostfriesland auch im November schön sein kann, wenn man warme Kleidung hat“, wie Wolf es beschreibt. Eine Möderin droht das Trinkwasser in Norden-Norddeich zu vergiften und damit die Touristenstadt zur Totenstadt zu machen.
Die Täterin, die den malerischen Namen „Kirschblüte“ trägt, hasst die Weihnachtzeit und Kinderlieder und kann nicht verstehen, dass sich die Ostfriesen nicht von ihrer Drohung einschüchtern lassen.

Schwere Zeiten für Ann-Kathrin Kramer

Als wäre das nicht schon spannend genug, ermittelt Kommissarin Ann-Kathrin Kramer auch noch in einer privaten Angelegenheit dem Mörder ihres Vaters hinterher, der eigentlich tot sein sollte. Da sie sich damit auf die Spur einer Verschwörungstheorie begibt, soll sie in die Psychatrie eingewiesen werden. Ihr alter Chef, der bereits im Ruhestand ist, mobilisiert daraufhin lauter Hilfssheriffs und damit Leute, auf die er sich zu 100 Prozent verlassen kann, wie den Maurer Peter Grendel, den Konditor Jörg Tapper vom Café ten Cate und auch Rupert, der endlich einmal zeigen kann was in ihm steckt, wenn er als Fuchs die Verfolger in die Irre führt...

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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