Horster Straße: Baumaßnahme erhitzt die Gemüter

Foto: gerd kaemper

Wer das Wort „Horster Straße“ in den Mund nimmt, riskiert inzwischen in die Schublade „alte Leier“ gesteckt zu werden. Denn die Umbaumaßnahme im Zuge der Kulturmeile hält sich beständig als Thema, aber auch als Ärgernis. Davon inwieweit die Beschwerden der Anrainer berechtigt sind, wollte sich nun die CDU-Ratsfraktion selbst ein Bild machen.

Die Emotionen sind in den letzten Monaten immer wieder hoch gekocht, wenn es um Verzögerungen bei den Baumaßnahmen ging. Wenn es erst einmal so weit gekommen ist, zählt auch nicht mehr, dass die vormals marode Horster Straße sich schon bald ähnlich modern und ansprechend gestalten wird, wie die Cranger Straße, die sich vor wenigen Jahren ebenfalls als Großbaustelle präsentierte. Doch daran erinnert sich heute kaum noch jemand.
Vor Ort ging die CDU-Ratsfraktion nun mit ihrem Vorsitzenden Werner Wöll, seinem Stellvertreter Wolfgang Heinberg, den Ratsmitgliedern Gerd Schulte und Guido Thann, der auch Kreisvorsitzender ist, seinen Stellvertretern Birgit Lucht und Andreas Est, letzterer ist auch BezirksFraktionsvorsitzender der CDU im Bezirk Nord und der stellvertretende Bezirksbürgermeister Nord Bernd Meigen.
Ab die CDU herangetragen worden sind im Vorfeld Beschwerden zur Bauzeit-Überschreitung, zur Abwicklung der Sperrungen der Fahrbahn und den damit verbundenen Querungsmöglichkeiten sowie die Erreichbarkeit der Geschäfte.

Berechtigte Beschwerden der Anrainer

„Die Baustelle sollte in diesem Bereich der Horster Straße bereits im Mai fertiggestellt sein. Doch davon ist noch lange nicht zu sehen“, schildert Werner Wöll seine vor Ort gewonnenen Eindrücke. „Man muss aus diesen Erfahrungen lernen für zukünftige Baumaßnahmen. Wobei Straßenbaumaßnahmen vergleichweise einfacher zu handeln sein sollten als Baumaßnahmen mit darin involvierten Gebäuden. Vielleicht sollte man darüber nachdenken, das Datum der Fertigstellung vertraglich festzuhalten und ein nicht Einhalten dieses Termins mit einer Konventionalstrafe zu belegen.“
Was die Erreichbarkeit der Geschäfte an der Horster Straße betrifft, so kritisierte der Christdemokrat, dass die Beschilderung darauf hinweist, dass die Geschäfte mit dem Auto erreichbar sind. „Das ist vordergründig auch richtig. Doch einmal dort angekommen, hat man keine Chance mehr das Auto in der Nähe abzustellen“, gibt Wöll zu bedenken.
Dass die Bürger nicht glücklich sind mit den ständig wechselnden Sperrungen ist für ihn durchaus nachvollziehbar, vor allem für in der Beweglichkeit eingeschränkte Mitbürger, die statt des kürzesten Weges nun erst mal auf der Suche nach einem Weg sind.

Leider konnten die Politiker ihre Fragen nicht an einen Vertreter der Verwaltung richten, da der erbetene Fachmann den Termin absagen musste. Doch die Baustellenbegehung machte ihnen auch ohne Fachmann deutlich: „Auch im Bereich des Goldbergplatzes, wo ja der Blobster stehen soll, ist es offensichtlich, dass es noch viel zu tun gibt.“
Abschließend fordert Werner Wöll: „Die Verwaltung sollte neue Wege beschreiten und nicht alles auf das Wetter schieben. Damit muss man in unseren Gefilden immer rechnen. Ich vermute eher, dass es auch logistische Probleme gab und gibt.“
Darum hofft Werner Wöll nun, dass die Verwaltung aus diesen Erfahrungen eine Lehre zieht, wenn es um die nächste Großbaumaßnahme geht, den Heinrich-König-Platz in der Gelsenkirchener City. Doch der Passus „vorbehaltlich der Witterungsbedingungen“ in der gerade verschickten Vorlage, lässt ihn nichts Gutes befürchten.

Witterungsbedingungen wie selten zuvor

Stadtsprecher Martin Schulmann kann den Ärger der Anrainer durchaus verstehen, doch Fakt ist, dass „wir einen katastrophalen Winter erlebt haben und ein selten feuchtes Frühjahr. Allein die Verlegung des Prägepflasters musste etwa sechs Mal verschoben werden. Dazu kommt, dass eine Baufirma in Konkurs geraten ist. Hier hätte auch ein entsprechend ausgelegter Vertrag nicht das Geringste bewirkt.“

Die gute Nachricht: Ein Ende ist absehbar

In der aktuellen BoGeStra-Broschüre zum Umbau Kulturmeile heißt es: „Im März 2012 haben die Straßen-, Gleis- und Kanalbauarbeiten im zweiten Bauabschnitt entlang der Horster Straße zwischen Sedanstraße/Ackerstraße und De-la-Chevallerie-Straße, einschließlich des Bereichs der Kulturmeile und des Goldbergplatzes, begonnen. Die Bereiche der neuen Haltestellen Vinckestraße und Rathaus Buer/Kunstmuseum lassen schon jetzt viele Veränderungen erkennen. Horster Straße und Goldbergplatz sind sicherer, schöner und nutzerfreundlicher geworden, und somit auch lebenswerter.“
Und das Beste ist: Allen witterungsbedingten Hindernissen zum Trotz: „Dennoch soll der zweite Bauabschnitt noch im Jahr 2013 abgeschlossen sein.“

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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