Kein Ansprechpartner im Jobcenter

Es hakt und blockiert an jeder Ecke und Kante, dieses Sozialgesetzbuch. Seit drei Jahren mache ich den Streifen mit Rentenversicherung, Krankenkassen, Arbeitgeber, Arbeitsamt, Jobcenter, etc. mit. Durch extremes Mobbing im öffentlichen Dienst bin ich nun nicht mehr in meinem Beruf arbeitsfähig und schneller als man gucken kann, hat man es mit oben angegebenen Behörden, Ämtern, etc. zu tun. Und wer sich mal in die Mühlen der Behörden begeben musste wird wissen, was für ein furchtbarer Zustand es ist, für einen Menschen, der versucht wieder gesund zu werden und anständig sein Geld zu verdienen.

Mir reicht es! Seit 6 Wochen warte ich nunmehr auf einen Bescheid des Jobcenters Gelsenkirchen. Mein ehemaliger Arbeitgeber hat mir eine Abfindung gezahlt, von der ich nun leben und auch meine Krankenkasse bezahlen muss. Zwar hätte ich sehr gerne das Geld in eine Ausbildung investiert, das sieht das Sozialgesetzbuch jedoch nicht vor. Nun sitze ich seit 6 Wochen in der Warteschleife und weiß überhaupt nicht, wie mein derzeitiger Stand ist.

Ich habe den Kappes auf, wie wir im Ruhrpott sagen. Da sitzt man zwei Stunden im Jobcenter und bekommt nur zu hören, dass die Sachbearbeiterin überlastet ist. Mein Online-Account bei der Agentur für Arbeit wurde dahingehend geändert, als dass ich keinen Ansprechpartner mehr habe. In einer Anstalt öffentlichen Rechts, in der wir Kunden genannt werden, werde ich mich nun auch als Kunde an den Geschäftsführer wenden. An wen Bitteschön, kann ich mich noch wenden, wenn im Jobcenter niemand mehr für mich zuständig oder ansprechbar ist? Im Zuge der Unterschriftenaktion zur Petition „Abschaffung der Sanktionen bei ALG II“ von Inge Hannemann, war ich heute so wie so unterwegs und habe bei der Gelegenheit folgendes Schreiben an Herrn Lipka in den Briefkasten geworfen.

Fehlender Bescheid (offenes Schreiben)

Sehr geehrter Herr Lipka,

als ALG-II-Empfängerin komme ich immer wieder meinen Pflichten nach, die von mir erwartet werden. Folgsam, brav und zuverlässig habe ich das Jobcenter mit allen Daten und Fakten bedient, so wie es gewünscht war.

Im Oktober 2013 erhielt ich eine Abfindung meines ehemaligen Arbeitgebers, die ich ebenfalls folgsam, brav und zuverlässig in Form einer Änderungsmitteilung dem Jobcenter gemeldet habe. Diese Mitteilung gab ich am 21.10.2013 im Jobcenter ab.

Seit dem warte ich auf Antwort des Jobcenters. Meine Zahlung wurde sofort eingestellt. Um dies zu tun, waren Kapazitäten frei. Jedoch teilte mir Frau A. am 11.11.2013 bei einem persönlichen Gespräch mit, dass die entsprechende Sachbearbeiterin derzeit so viel zu tun hätte und diesen Bescheid noch nicht bearbeiten konnte.

Am 25.11.2013 erhielt ich einen Anruf einer Mitarbeiterin von Ihnen. Es sollte jedoch in Ihrem Hause bekannt sein, dass ich unter einem Trauma und einer daraus resultierenden Telefonphobie leide. Gleich nach Abhören meines Anrufbeantworters teilte ich auch sofort schriftlich per E-Mail Ihrem Service-Team mit, dass sie mit mir einen Termin vereinbaren oder mich schriftlich kontaktieren können.

Derzeit warte ich nunmehr 6 Wochen auf meinen Bescheid und weiß nicht, wie meine Freibeträge angesetzt sind, ab wann ich einen Bezug neu beantragen muss und was noch viel brenzliger ist: Ich weiß nicht mal ob ich noch krankenversichert bin und/oder Anwartschaften bei der Rente verliere.

Veränderungen in meinem Online-Account wurden dahingehend vorgenommen, als dass kein Ansprechpartner mehr zur Verfügung steht und auch alle Dokumente, inkl. Eingliederungsvereinbarung gelöscht wurden. Auch hierfür waren Kapazitäten frei.

Daher bitte ich Sie zu prüfen, was in meinem Fall nun vorgeht. Eigentlich war die Abfindung für eine Ausbildung geplant, da ich gesundheitsbedingt nicht mehr in meinem alten Beruf arbeiten kann. Nun scheint es so, als müsste ich bei meinem nächsten Antrag auf Arbeitslosengeld II auch gleich einen Antrag auf Umschulung stellen.

Sollte in der Zwischenzeit der Bescheid bei mir eintreffen, so sehen Sie meine Zeilen als klares Zeichen dafür, dass das Jobcenter scheinbar mit Mitarbeitern unterbesetzt ist. Auf jeden Fall scheinen die Abläufe nicht zur Zufriedenheit der Kunden zu funktionieren.

Ich hoffe auf Klärung in meinem Fall und dass sich diese Prozesse verbessern.

Mit freundlichen Grüßen

Sandra Stoffers
Mensch

Autor:

Sandra Stoffers aus Recklinghausen

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