Gefasst! Ausbrecher wieder hinter Schloss und Riegel

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Vor fast einer Woche gelang dem 31-jährigen Egon Lefler die spektakuläre Flucht aus der Gelsenkirchener Justizvollzugsanstalt an der Aldenhofstraße. Spektakulär, weil die Anstalt bisher als ausbruchsicher galt. Am Montagabend gelang der Gelsenkirchener Polizei der Coup: Sie fasste den Flüchtigen in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses in Ahaus im Kreis Borken. Beamte einer Spezialeinheit nahmen Lefler und die vermeintliche Fluchthelferin, die sich nicht gewehrt haben sollen, fest.

Die Flucht

Am Mittwoch, 9. Juli, gegen 5.30 Uhr gelang dem 31-jährigen Egon Lefler,
Insasse der JVA Gelsenkirchen an der Aldenhofenstraße, der Ausbruch! Mit Hilfe von mehrern Stücken eines Sägeblattes gelang es ihm einen Gitterstab am Fenster zu durchtrennen. Indem er auch noch einen Gitterstab nach außen drückte, entstand ein 15 bis 20 Zentimeter breiter Zwischenraum, der dem sehr schmächtigen Mann die Flucht ermöglichte.
Sein Mithäftling konnte ihn nicht begleiten, weil er durch seinen Körperbau nicht imstande gewesen wäre, durch den schmalen Fluchtweg zu türmen.
Beim Übersteigen des mehrere Meter hohen Direktionszauns aus Stahl löste er einen Alarm aus und das ständig im Einsatz befindliche Fahrzeug der Vollzugsbeamten suchte das Gelände nach ihm ab. Doch da ihm von außerhalb der JVA eine Übersteighilfe über die fünf Meter hohe Mauer,die an ein Naturschutzgebiet angrenzt geworfen wurde, kamen die Beamten zu spät.
Trotz seiner Drogenkarriere scheint der Straffällige aber gut trainiert zu sein, denn sowohl der Stahlzaun als auch die Mauer sind als Hindernisse mehr als beeindruckend.

Spekulationen

Wie Lefler an das Hilfsmittel gelangen konnte und auch noch den Manganstahl wegdrücken konnte, stellt nach wie vor ein Rätsel dar. Carsten Heim vermutet, dass das "Werkzeug" von einem Besucher eingeschmuggelt wurde.

Nicht gerade ein unbeschriebenes Blatt

Der Ausbrecher ist 31 Jahre alt, stammt aus Kasachstan und ist als sogenannter Russlanddeutscher schon lange in Deutschland beheimatet. Seit seiner Jugend ist er immer wieder straffällig geworden. Er saß bereits zwei Jugendstrafen und drei Freiheitsstrafen ab. Seine letzte Festnahme erfolgte am 21. November 2011, seit dem 2. Dezember 2011 ist er in der JVA Gelsenkirchen untergebracht.
Die ersten Jahre seiner derzeit abzusitzenden achtjährigen Strafe sollte er in Gelsenkirchen bleiben als Vorwegvollzug. Anschließend wäre er in den Maßregelvollzug gekommen.

Drogenkarriere

Der Flüchtige ist immer wieder durch seinen Drogenkonsum aufgefallen. Zuletzt finanzierte er diesen durch Tankstellenüberfalle, die er mit weiteren Mittätern in die Tat umsetzte.

Die Fluchthelferin

Auch die 28-jährige Mieterin der vom SEK gestürmten Wohnung wurde festgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wird sie wegen des
Vorwurfs der Gefangenenbefreiung und Strafvereitelung am Dienstag
der Haftrichterin vorgeführt.
Die Identität weiterer Fluchthelfer ist bisher noch unbekannt. Im Rahmen der Wohnungsdurchsuchung wurden keine Waffen oder ähnlich gefährliche Gegenstände gefunden.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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