Interdisziplinäres Schockraum-Simulationstraining im MHG

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Der Schockraum in einem Krankenhaus dient der Erstversorgung schwerstverletzter oder polytraumatisierter Patienten. Die Kommunikation im Sinne der Patientensicherheit ist in diesem Teilbereich einer Krankenhausnotaufnahme von enormer Bedeutung. Wenn Ärzte und Pflegekräfte aus unterschiedlichen Fachabteilungen die Vitalfunktionen des menschlichen Kreislaufes aufrechterhalten oder wiederherstellen und lebensrettende Soforteingriffe durchführen, ist Teamarbeit unabdingbar. Um das Personal auf den Umgang mit einer Notfallsituation vorzubereiten, hat das Marienhospital Gelsenkirchen im Mai 2017 bereits zum vierten Mal ein Simulationstraining für den Schockraum durchgeführt.

Ziel eines Schockraumtrainings ist es, sämtliche beteiligte Personen und Abteilungen, die mit der Versorgung von Schwerstverletzten betraut sind, hinsichtlich ihres Teamverhaltens, der Teamkommunikation und auch der vorhandenen Algorithmen zur Behandlung des Schwerstverletzten zu schulen.
Angeleitet wurden die auf zwei Gruppen aufgeteilten Teilnehmer von einem Tutorenteam sowie durch einen Beamten der Berufsfeuerwehr Gelsenkirchen. Das interdisziplinär besetzte Teilnehmerfeld setze sich zusammen aus 44 Personen aus dem MHG: ärztliches wie pflegerisches Personal aus den Bereichen Notaufnahme, Intermediate Care, Anästhesie, Radiologie, Chirurgie, Neonatologie/Pädiatrie, HNO, Unfallchirurgie und Viszeralchirurgie. Während das eine Team eine Rettungssituation durchspielte, blickten die übrigen Teilnehmer gebannt auf die Bildschirme und folgten der Liveübertragung.

Die Notfallsituationen wurden an lebensechten Patientensimulatoren trainiert: eine Erwachsenenpuppe, eine Kinder- und eine Babypuppe. An den Puppen, die in der Lage sind, die Vitalparameter des menschlichen Körpers zu simulieren, wurden auch invasive Maßnahmen wie Notfallkoniotomie, Intubation oder Thoraxdrainagen durchgespielt. Erstmalig wurden im Praxistest Szenarien auf der Basis von ETC-Algorithmen zur Behandlung von Unfallpatienten kreiert, die an reale Fälle angelehnt sind. Die Konzeption dieser Fälle sieht auch Stolpersteine oder mögliche Notfallszenarien vor.

Zur entspannten Atmosphäre bei diesem Schockraumtraining trug eine einfache Maßnahme bei: Auf den Namensschildern wurden die Vornamen betont, alle Teilnehmer waren für einen Tag per Du miteinander, begegneten sich auf Augenhöhe. Hierarchien spielten überhaupt keine Rolle. Die Teilnehmer einer solchen Übung werden in einem geschützten Umfeld mit einer Notfallsituation konfrontiert und finden sich in einer Stresssituation wieder, in der es um das Überleben des Patienten geht. Im Nachgang besteht die Möglichkeit einer Analyse. Jeder Teilnehmer bekommt die positiven wie auch die negativen Elemente seines Handelns vor Augen geführt und kann wichtige Erkenntnisse hieraus mit in seinen Arbeitsalltag nehmen.

„Das Interesse das Feedback der Teilnehmer sowie der Tutoren war einmal mehr überwältigend“, setzt Dr. Stephan Rodepeter, Assistenzarzt in der Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie im Marienhospital Gelsenkirchen, auf eine Fortsetzung dieser Maßnahme.

Autor:

Wolfgang Heinberg aus Gelsenkirchen

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