Die Festung: Neues Filmprojekt mit der Stadt in der Stadt läuft an

Ein neues Filmprojekt kündigt sich an, das für viele Gelsenkirchener von Interesse sein könnte. Die Macher: Akın und Edis Sipal. Ziel ist es, eine Geschichte "in der Stadt mit der Stadt zu erzählen", erklärt Akin Sipal.

"Der Film basiert auf einem Drehbuch, das wir beide geschrieben haben", so der junge Filmemacher, der an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg studiert. Gedreht werden soll "mit Schauspielern, die im Ruhrgebiet und auch in Gelsenkirchen leben, die wir auch kennen und die teilweise am Folkwang studiert haben." Dabei soll Gelsenkirchen nicht nur als Kulisse dienen. Vom Prinzip her sollen professionelle Schauspieler auf Laien treffen - an Orten, die man nicht unbedingt aus Filmen kennt - und nicht nur in Vorzeige-Gegenden. Dabei werde die Stadt stark mit eingebunden. "Wir wollen auch in Kneipen drehen mit Leuten, die dort auch tatsächlich sitzen", geht Sipal ins Detail. Auch tatsächlich geführte Gespräche könnten aufgezeichnet werden. Das Drehbuch gebe zwar einen roten Faden vor, lasse aber viel Raum für Interaktion.
Der Plot: Erik, Carla und Nicoleta ziehen zusammen, sie kennen sich flüchtig, bauen sich in kurzer Zeit aber ein Luftschloss: Eriks Vater war ein bekannter Literaturwissenschaftler und hat seinem Sohn, neben der Wohnung, in der die drei jetzt leben, einen Haufen Bücher vermacht. Aus den großen Gesellschaftstheorien der letzten hundert Jahre schustern sich die drei verschrobenen Charaktere ihre eigenen Philosophie zusammen. Ein bisschen von allem, die Begriffe geraten durcheinander, am Ende taufen sie ihre WG in die „Festung“ um und entschließen sich zu einer Art Einsiedlerei oder Askese. Dazu erklärt der Drehbuchautor: "Die drei sind Sinnbild für eine Generation, die sich in der Sprache der Eltern nicht mehr ausdrücken kann, aber noch keine neue Sprache gefunden hat."
Das Konzept steht also, nun geht es an die Umsetzung. Doch bevor überhaupt mit den Dreharbeiten begonnen werden kann, stellt sich die Frage nach der Finanzierung. "Es ist ein Non-profit-Projekt", erwähnt Akin Sipal. Dafür habe man einen Low-budget-Finanzplan erstellt. Und genau dafür werden nun Sponsoren gesucht.
Die beiden Filmemacher, die in gelsenkirchen aufgewachsen sind, wollen ihr Spielfilm-Projekt „Die Festung“ nun erstmals der Öffentlichkeit vorstellen und die Menschen in Gelsenkirchen über das „Work in Progress“ informieren. Am Dienstag lesen mitwirkende Schauspieler um 19 Uhr in der "flora" aus dem fertigen Drehbuch und die Regisseure wollen aus dem Nähkästchen plaudern. Gleichzeitig soll das der Start fürs "Fundraising" sein.

Akın Sipal studiert Film an der Hochschule für bildende Künste. Seine Filme bzw. Filme mit seiner Beteiligung laufen auf internationalen Festivals (unter anderem Preis der Jury für „The Bicycle“ auf dem FFM in Montreal), Theaterstücke wurden am Nationaltheater Mannheim und am Theater Bremen aufgeführt. Am Bochumer Schauspielhaus läuft gerade der Liederabend „Istanbul“, zu dem er den Text geschrieben hat. Sein Bruder Edis Sipal studiert ebenfalls Film an der Hochschule für bildende Künste.

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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