André Breitenreiter ist nur Schalkes zweite Wahl

André Breitenreiter ist nur Schalkes zweite Wahl für den Trainer-Posten gewesen. Zunächst hatte S04-Manager Horst Heldt Augsburgs Trainer Markus Weinzierl ein unterschriftsreifes Angebot vorgelegt. | Foto: Gerd Kaemper
  • André Breitenreiter ist nur Schalkes zweite Wahl für den Trainer-Posten gewesen. Zunächst hatte S04-Manager Horst Heldt Augsburgs Trainer Markus Weinzierl ein unterschriftsreifes Angebot vorgelegt.
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Mit der Verpflichtung von Breitenreiter hat Horst Heldt das erste, wichtige Zwischenziel in der Sommerpause erreicht. Der Schalke-Manager hatte nach der einvernehmlichen Trennung von Roberto Di Matteo betont, dass man bis zum Trainingsauftakt am 28. Juni einen Trainer präsentieren müsse und auch werde.

Zwei Wochen lang dauerte diese Suche nun an. Dabei scheint Breitenreiter nicht die allererste Wahl gewesen zu sein. Zunächst hatte Heldt mit Augsburgs Trainer Markus Weinzierl verhandelt, obwohl dieser erst zwei Monate zuvor seinen Vertrag beim FCA bis 2019 verlängert hatte. Dem 40-Jährigen lag ein unterschriftsreifes Angebot vor. Das bestätigte der Übungsleiter vor dem Wochenende offiziell.

Marc Wilmots ist sauer auf Schalke

Am vergangenen Mittwoch sagte Weinzierl dem S04 aber ab. „Es war eine sehr reizvolle Option, Schalke ist ein Traditionsverein. Die Anfrage hat mich gefreut und geehrt, rational hat vieles dafür gesprochen. Aber am Ende habe ich mich auch emotional entschieden - für den FCA“, sagte Weinzierl am gestrigen Freitag in einem Interview mit „Spiegel Online“. Dabei wäre ein Wechsel für den Augsburg-Trainer unter dem Strich einfach zu spontan gewesen. „In Gelsenkirchen hätte ich sofort anfangen müssen, ein kurzfristiger Wechsel zum jetzigen Zeitpunkt fühlte sich jedoch nicht richtig an. Ich wollte mich nach drei wunderbaren Jahren nicht auf diese Weise von Augsburg verabschieden.“

Neben Weinzierl verhandelte Schalke in Person von Horst Heldt auch mit Marc Wilmots, der mit seinem Spitznamen „Das Kampfschwein“ wegen seiner Art Fußball zu spielen einen wichtigen Beitrag zum Uefa-Cup-Gewinn 1997 beitrug und unter den Schalke-Fans sehr hohe Anerkennung genießt. Wilmots, der seit 2012 die belgische Nationalmannschaft trainiert, soll sich aber in mehreren Punkten nicht mit Heldt einig geworden sein. Zum einen schreckte Heldt die Ausstiegsklausel (2 Millionen Euro) und die Gehaltsforderungen (4 Millionen Euro pro Jahr) ab. Zum anderen war man sich bei den S04-Verantwortlichen nicht sicher, ob Wilmots einen Verein ebenso erfolgreich führen kann, wie eine Nationalmannschaft. Fragen über die Macht und weitere Kompetenzen blieben zudem wohl auch offen. Dennoch hätte es laut Wilmots nach der Länderspiel-Pause, also ab dem heutigen Samstag, weitere Verhandlungen geben sollen. Heldt entschied sich aber gegen Wilmots und für Breitenreiter.

Breitenreiter: „Mich interessiert nicht, was vorher gelaufen ist.“

Dass diese Entscheidung ausgerechnet noch vor dem aus Belgiens Sicht so wichtigem Europameisterschafts-Qualifikationsspiel in Wales durchsickerte, machte Wilmots sauer. „Wenige Stunden vor so einem wichtigen Spiel solche Nachrichten zu streuen - das ist Wahnsinn und ganz schlechter Stil“, so Wilmots gegenüber dem „kicker“. Eine Nachricht, die anscheinend tatsächlich für Unruhe sorgte. Am späten Freitagabend verlor Belgien in Wales mit 0:1 und ist nun drei Punkte hinter Wales nur noch auf Platz zwei.

Obwohl Heldt also auch mit anderen Trainern verhandelte, scheint Breitenreiter damit kein Problem zu haben. „Mich interessiert nicht, was vorher gelaufen ist. Ich freue mich vielmehr auf diese neue Herausforderung bei einem großartigen Klub“, sagte der neue Schalke-Trainer gegenüber „Bild“.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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