Stehen Di Matteo und Heldt vor der Entlassung?

Wie lange dirigiert Roberto Di Matteo noch beim S04 am Spielfeldrand? | Foto: Gerd Kaemper
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Gibt es nach der Fan-Wut noch den richtig großen Knall beim S04? Das letzte Heimspiel dieser Saison war für Cheftrainer Roberto Di Matteo und Manager Horst Heldt ein echtes Schicksalsspiel.

Nach Informationen des Stadtspiegel Gelsenkirchen aus direkten Vereinskreisen wäre eine Niederlage gegen Paderborn gleichbedeutend mit der Entlassung der beiden Verantwortlichen gewesen. Aber rettet der dürftige 1:0-Sieg über den SC Paderborn wirklich den Job von Di Matteo und Heldt?

S04-Boss Tönnies wollte sich nicht äußern

Schalke wusste nicht ansatzweise gegen den Aufsteiger zu überzeugen. Im Gegenteil: Paderborn, das mit 15 Millionen Euro den geringsten Etat der Liga hat (Schalke mit 78 Millionen Euro den zweithöchsten), war über weite Strecken des Spiels sogar den Königsblauen spielerisch überlegen. Die Quittung folgte auf dem Fuß: 300 Fans wollten trotz Heimsieg eine Stunde nach Spielschluss sich durch den Haupteingang Zutritt zu den Katakomben verschaffen und die Spieler zur Rede stellen. Einzig Ersatz-Torwart Christian Wetklo erschien und stellte sich den kritischen Fragen. 15 Minuten später erschien auch der Vorstand um Horst Heldt, Alexander Jobst und Peter Peters und stellte sich einer weiteren Gruppe unter Begleitschutz von Security und Polizei den aufgebrachten Schalke-Fans.

S04-Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies, der in den letzten Wochen kaum eine Möglichkeit ausließ, die aktuelle Lage zu kommentieren, hob zur gleichen Zeit im Pressebereich auf Nachfrage entschuldigend die Hände und rauschte mit den Worten „Leute, tut mir einen Gefallen: heute nicht!“ an den Pressevertretern vorbei. Wollte er nicht, weil er mehr als die anderen weiß?

SMS von Tönnies verdeutlicht das Dilemma des Managers

Noch vor einer Woche stellte Tönnies in der Talksendung „Audi Star Talk“ Di Matteo eine Jobgarantie für die kommende Saison aus. Doch wie viel ist diese tatsächlich wert? Das Gespräch mit Marco Höger, ob dieser nach einer Woche Suspendierung wieder am Trainings- und Spielbetrieb teilnehmen darf oder nicht, wurde offiziell aus „organisatorischen Gründen“ von Sonntag auf Montag verlegt. In den vergangenen Wochen waren sich Tönnies und Heldt schon scheinbar nicht einig, wie groß der Umbruch im Sommer sein soll. Während Tönnies von einem großen Umbruch sprach, sagte Heldt: „Es wird Veränderungen geben, aber keinen Umbruch.“ Zudem verriet Tönnies in der oben genannten Talksendung, dass er Heldt eine SMS geschrieben habe, in der gestanden habe, was er mit den Problemfällen im Kader machen würde. Zwar schob Tönnies hinterher, „Es war aber nicht meine Empfehlung. Ich habe gesagt: 'Du bist der Boss. Triff deine Entscheidung!'“. Doch mit Bekanntgabe der SMS wurde abermals deutlich, wer beim S04 am längeren Hebel sitzt.

Scheinbar rettete der Sieg über Paderborn die Jobs von „RDM“ und Heldt nur, weil er den Einzug in die Europa League perfekt machte. Der S04 muss so am letzten Spieltag nicht mehr zittern. Dabei wurde das Saisonziel Platz vier deutlich verpasst und im DFB-Pokal scheiterten die „Knappen“ bereits in der ersten Runde am Drittligisten Dynamo Dresden. Ein neuerliches Versagen am 34. Spieltag beim Hamburger SV, der für den Klassenverbleib einen Sieg benötigt, würde noch vor Saisonende eine neue Diskussion entfachen.

Wie lange dirigiert Roberto Di Matteo noch beim S04 am Spielfeldrand? | Foto: Gerd Kaemper
Clemens Tönnies (m.) wollte sich nach dem Heimsieg über Paderborn gegenüber der Presse nicht zum aktuellen Geschehen äußern. | Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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