Warum Breitenreiter schon wieder keine gute Figur abgibt

Horst Heldt (r.) widersprach André Breitenreiter, wonach die Spiele gegen Dortmund und Bayern Bonus-Spiele seien. | Foto: Gerd Kaemper
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Es war der 21. Februar, als der Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn im Heimspiel 0:6 gegen den FC Bayern München verlor. Der damalige Paderborn-Trainer André Breitenreiter bedankte sich anschließend für das Erlebnis.

„Ich bedanke mich für das tolle Erlebnis“, sagte er und fügte hinzu: „Wir haben gegen die weltbeste Mannschaft gespielt und den weltbesten Trainer. Man kann diesen Zug nicht aufhalten.“ Eine Aussage, auf die der heutige Schalke-Trainer seitdem schon mehrmals angesprochen wurde. Breitenreiter kann auf diese Nachfragen noch lächeln und betont immer wieder, dass er missverstanden worden sei. Es sei für einen so kleinen Klub, der sensationell aufgestiegen sei, eine Auszeichnung für das Geleistete, auf das die ganze Region stolz sein könne, wenn man in ein und derselben Liga wie der Weltklub FC Bayern München um Punkte mitspielen dürfe.

Missverständnis nach Paderborn-Heimspiel gegen Bayern

Es war eine Aussage, die innerhalb von einem Jahr selten, aber dann doch von Trainern oder Spielern immer wieder getätigt wird und die die Ohnmacht vor dem großen FC Bayern zeigt und ab und zu sogar schon vor dem Anpfiff die Chancenlosigkeit demonstriert, ohne es überhaupt versucht zu haben.

Das Missverständnis mit den „Bonus-Spielen“

Neun Monate nach seiner von allen fehlinterpretierten Aussage als Paderborn-Trainer, sagte Breitenreiter als Schalke-Trainer angesichts des bevorstehenden Programms im November, in denen in der Bundesliga nacheinander Dortmund, Bayern und Leverkusen warten, dass das „Bonus-Spiele“ seien. Am heutigen Dienstag relativierte er die Aussage zwar. „Wir sind niemals in irgendeinem Spiel chancenlos – weder gegen den FC Bayern oder Bayer Leverkusen und schon gar nicht im Derby gegen die anderen. Aber im Moment haben wir einen etwas steinigen Weg und sind in diesen Spielen nicht der Favorit.“ Dennoch griff Manager Horst Heldt die Bezeichnung seines Trainers dieser Spiele noch einmal auf, als er sagte: „Schalke wird nie Bonus-Spiele haben. Schalke hat immer den Anspruch zu gewinnen.“

Huntelaar-Aussagen falsch interpretiert

Es war nicht die einzige Aussage, die Breitenreiter korrigieren musste. Mehr und mehr wurde am Dienstag deutlich, warum nicht nur Heldt auf der kurzfristig anberaumten Pressekonferenz saß. Schalkes Cheftrainer betonte, dass seine Aussagen über seine Stürmer „falsch rübergekommen“ seien. Breitenreiter hatte nach dem 1:1 gegen Ingolstadt gesagt: „Uns fehlt ein echter Knipser!“ Eine Aussage, die Franco Di Santo und insbesondere Klaas-Jan Huntelaar alles andere als erfreut haben dürfte. „Ich habe nie infrage gestellt, dass Klaas-Jan ein absoluter Torjäger ist. Er ist ein absoluter Top-Profi, immer der Erste beim Training. Er hat schon nachgewiesen, zweistellig treffen zu können. Franco und er haben in der Europa League gemeinsam sieben Tore geschossen. Aber im Moment klappt es nicht so gut, obwohl wir genügend Chancen haben. Wir reden deswegen nichts schön, aber deswegen haben wir keine schlechten Stürmer.“

Breitenreiter ist in seinen ersten Monaten als Cheftrainer des FC Schalke 04 sehr gut bei den Fans angekommen. Unter anderem deswegen, weil er authentisch und ehrlich ist. So sollte er es auch beibehalten, wenn er behauptet, dass er „klare Aussagen“ weiterhin treffen wird, um „keine Alibis“ schaffen zu wollen. Dennoch sollte er demnächst die eine oder andere Aussage zweimal überdenken, ehe er wieder missverstanden wird.

Horst Heldt (r.) widersprach André Breitenreiter, wonach die Spiele gegen Dortmund und Bayern Bonus-Spiele seien. | Foto: Gerd Kaemper
André Breitenreiter fühlte sich zuletzt wiederholt missverstanden. | Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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