Gladbecker Gesamtschüler bauen insgesamt 40 Nistkästen
Meisen im Kampf gegen die Prozessionspinner-Raupen

20 der insgesamt 40 geplanten Nistkästen sind fertig. Unser Foto zeigt die Schüler der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule gemeinsam mit Guntram Seippel (Fachlehrer), Jörg Weichert (Schulleitung) und Norbert Dyhringer (AWO-Quartiersmanager). | Foto: Privat
  • 20 der insgesamt 40 geplanten Nistkästen sind fertig. Unser Foto zeigt die Schüler der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule gemeinsam mit Guntram Seippel (Fachlehrer), Jörg Weichert (Schulleitung) und Norbert Dyhringer (AWO-Quartiersmanager).
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Alle reden nur noch vom Coronavirus. Nahezu gänzlich vergessen scheint die Zeit, als noch vor wenigen Monaten die Raupen des Eichenprozessionsspinners auch in Gladbeck eine echte Plage waren.

„Wer kann sich nicht noch daran erinnern, welche Einschränkungen der Eichenprozessionsspinner im letzten Jahr auch in Rentfort verursachte?“ fragte jetzt AWO-Quartiersmanager Norbert Dyhringer in der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule nach. „Was können aber wir dagegen aber machen," lautete die prompte Gegenfrage der Schüler. Bei der gemeinsamen Suche nach einer Antwort wurde man schnell fündig: Wir bauen Nistkästen für Meisen und hängen sie im Stadtteil auf.

Denn schon vor einigen Jahren wurde festgestellt, dass Kohlmeisen, Blaumeisen und andere Vögel die jungen Raußen des Eichenprozessionsspinner fressen. Diese jungen Raupen weisen nämlich Haare auf, die noch nicht so giftig sind, wie die von älteren Raupen. Es wurde zudem berichtet, dass Kohlmeisen sehr wohl auch Raupen mit Brandhaaren fressen, eben nicht nur jungen Raupen.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass Kohlmeisen eine Art und Weise gefunden haben, wie sie die Brandhaare vor dem Fressen entfernen können. Zweifelsohne ein guter Grund, um Meisen zu unterstützen und den Garten für die Vögel als Lebensraum attraktiv zu machen.

„Baupläne waren schnell gefunden und das benötigte Material wie Holz, Dachpappe und Draht wurde vom Quartiersprojekt der AWO gekauft“, berichtet Guntram Seippel, Fachlehrer an der Gesamtschule. „Schüler unserer Klasse 6.1 (Kurs Arbeitslehre Technik) waren total begeistert und mit großem Ehrgeiz dabei, insgesamt fast 40 perfekte Nistkästen für Meisen zu bauen, die nun zur ersten Hälfte fertiggestellt sind. Wir geben übrigens auch Garantie auf die Häuser. Wenn etwas kaputt geht, wird es auch wieder repariert“

„So funktioniert moderne Schule heute“, freut sich auch Norbert Dyhringer, „das Lernen schulischer Inhalte, Umweltschutz und eigenes Engagement im Quartier motivieren und ergänzen sich kreativ. Wie heißt es doch so schön: Wir lernen fürs Leben und nicht für die Schule! Der Stadtteil dankt den jungen Engagierten.“

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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