Jazzclubfeeling mit "Franza und die Lemonairs"

Die glasklare Stimme von Franziska Dannheim, die jazzigen Töne ihrer „Lemonairs“, die Songs, die von Liebe und zuviel Kaffee erzählen - all das mischte sich beim Konzert im Café Stilbruch zu einem einzigartigen Gefühl: Man wähnte sich in einem New Yorker Jazzclub.

Eine Atmosphäre, die die Essener Sängerin mit „schwäbischem Migrationshintergrund“ mit ihrer eigenen Leichtigkeit des Seins schuf - Blau wie ein melancholischer Tag am Meer, Rot wie kochendes Blut. „Franza und die Lemonairs“ präsentierten eine musikalische Farbpalette, die von den Anfängen bis zum Ende einer Liebe führte und letztlich zur Erkenntnis: Das Leben ist schön!

Lässig und mitreißend auch das Männer-Trio um die charismatische Sopranistin - Robert Mayer (E-Piano), Volker Kamp (Bass) und Schlagzeuger Simon Camatta überzeugten nicht nur im Dreiklang, sondern auch mit ausgefallenen Soli.

Die poetischen Überleitungen zwischen den einzelnen Liedern, die Franziska Dannheim auf Englisch und auch auf Deutsch sang, taten ihr Übriges, um dem Konzert eine eigene Handschrift zu verleihen - da konnte sie die Lyrikerin in sich nicht verleugnen. Selten wurde das weiße Nass so stimmungsvoll beschrieben: „Solange der Schnee fällt, bleibt das Leben stehen - gedehnte Zeit.“

Fast schon bedauerlich, das am Montag abend in Gladbeck kein Schnee fiel - gedehnte Zeit hätte man bei diesem Konzertabend gerne erlebt. Das Publikum im Café Stilbruch empfand das ähnlich, denn ohne Zugabe ließ man die Künstler nicht von der Bühne.

Diese gestaltete Franziska Dannheim dann zum Schluss noch herzzerreißend schön, als sie - nur begleitet von ihrer Ukulele - den Zuhörern ein musikalisches Geständnis machte, dem alle nur zustimmen konnten: „Musik ist meine Heimat.“