Ein Airbus namens Gladbeck

Bürgermeister Ulrich Roland konnte die "Gladbeck" zum ersten Mal "live" erleben.
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"Ich kann gerade nicht telefonieren, ich sitze im Flugzeug. Ja richtig, in der Gladbeck“. Zugegeben: Diese Szene spielte sich nicht wirklich in der Luft ab. Aber als Bürgermeister Ulrich Roland an sein Handy ging, befand er sich tatsächlich in einem Lufthansa-Airbus A340-300 mit dem Namen „Gladbeck“. Möglich macht dies eine Taufpatenschaft zwischen der Stadt Gladbeck und der traditionsreichen Kranich-Airline.

Bisher kannte Bürgermeister Ulrich Roland den Lufthansa-Airbus mit dem Schriftzug „Gladbeck“ nur im Kleinformat. Als Modell steht er in seinem Dienstzimmer und sorgte bisher bei Besuchergruppen, insbesondere bei Kindern, für große Augen.

Zum ersten Mal bekam der Bürgermeister nun die Möglichkeit, das Flugzeug aus nächster Nähe zu erleben. Gemeinsam mit dem Gladbecker Landtagsabgeordneten Michael Hübner folgte er einer Einladung der Lufthansa und inspizierte in der Technikwerft am Düsseldorfer Flughafen „seine“ Maschine. „Unter dem Flieger zu stehen und nach oben zu schauen oder im Cockpit zu sitzen, das ist einfach überwältigend. Das war ein sehr beeindruckendes Erlebnis für mich“, sagte Bürgermeister Ulrich Roland.

Nur wenige Städte kommen in den Genuss, ihren Lufthansa-Taufpaten auf einem Flughafen in ihrer Nähe stationiert zu haben. Gladbeck hat Glück. Seit November 2011 ist die 2002 in Frankfurt von Barbara Schwerhoff, der Frau des damaligen Bürgermeisters Eckhard Schwerhoff, getaufte Maschine in Düsseldorf Zuhause und fliegt von dort nach New York, Chicago und Toronto. Der Airbus A340-300 steuert als fliegender Botschafter weltweit verschiedenste Ziele an. Unter anderem absolvierte er die Erstflüge auf den Strecken Hong Kong – München, München-Sao Paulo-München und München - Hong Kong.

Die "Gladbeck" als fliegender Botschafter

Mittlerweile hat die Maschine rund 65.000 Flugstunden absolviert und war auf rund 9.330 Flügen für Lufthansa unterwegs. „Wir freuen uns, dass die „Gladbeck“ fliegender Botschafter ihrer Heimat ist und den Namen buchstäblich in alle Welt trägt“, so Florian Gränzdörffer, Konzernsprecher der Lufthansa in Nordrhein-Westfalen. „Die Patenschaft signalisiert unsere Verbundenheit mit der Region, woher ein Großteil der Lufthansa-Passagiere und auch Mitarbeiter kommen.“

Die Tradition, Flugzeuge der Lufthansa mit den Namen deutscher Bundesländer und Städte zu versehen, geht auf den September 1960 zurück. Damals gab es in Frankfurt die erste Flugzeugtaufe, als die „Kranichlinie“ mit der modernen Boeing 707 ihren allerersten Langestrecken-Jet in Dienst stellte. Der vierstrahlige Jet erhielt den Namen „Berlin“, Taufpate war der damalige regierende Bürgermeister Willy Brandt. Seither wurden rund 300 Lufthansa-Flugzeuge auf den Namen deutscher Städte und Gemeinden getauft. Auch sämtliche Bundesländer und einige internationale Namen finden sich in der Kranich-Airline. „Wir stehen in einer Reihe mit Städten wie New York, Tokio und Peking. Das macht uns natürlich sehr stolz“, so Bürgermeister Roland.

Patenschaft ist eine dauerhafte Institution

Die Patenschaft ist eine dauerhafte Institution. „Einmal Lufthansa, immer Lufthansa“, lautet das Motto der Fluggesellschaft. Sobald die ursprünglich getaufte Maschine aus der Lufthansa Flotte ausscheidet, geht der Name auf ein neues Flugzeug über. Auch nach über 50 Jahren ist eine Patenschaft ein äußerst begehrtes Gut, was ein Blick auf die beachtliche Warteliste interessierter Städte zeigt. Neben dem Namen der Patenstadt am Bug des Flugzeuges wird auch das Stadtwappen im Eingangsbereich der Kabine angebracht. „Für unsere Stadt ist diese Patenschaft etwas ganz Besonderes, die wir in Zukunft weiter intensivieren wollen“, sagt Bürgermeister Ulrich Roland.

Auf ihn wartete am Ende des Besuchs auf dem Rollfeld ein besonderes Highlight. Er durfte in einem Schlepper-Fahrzeug Platz nehmen und bei einer Lufthansa-Maschine einen sogenannten „Pushback“ aus nächster Nähe erleben. Da Flugzeuge keinen Rückwärtsgang haben, werden sie durch die Schlepper aus der Parkposition auf das Rollfeld „gedrückt“. Ermöglicht hatte dies Thomas Toffel. Der Gladbecker ist Betriebsleiter der Lufthansa-Tochter LEOS und verantwortlich für die Flugzeug-Schlepper am Düsseldorfer Flughafen. „So etwas erlebt man auch nicht jeden Tag“, zeigte sich Bürgermeister Ulrich Roland von der Kraft der Schlepper sichtlich beeindruckt

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Eine der größten Maschinen der Lufthansa-Flotte

Zur Technik: Die „Gladbeck“ kann mit beeindruckenden Messwerten und Leistungswerten aufwarten: Mit über 60 Metern Rumpf zwischen Nase und Heckflosse, einer Spannweite von 60 Metern und Platz für 221 Passagiere ist sie eine der größten Maschinen der Lufthansa-Flotte. Bei einem maximalen Startgewicht von 271 Tonnen und einer Reise geschwindigkeit von 875 km/h fliegt die „Gladbeck“ bis zu 12.700 Kilometer weit.

Die „Gladbeck“ war der 25. Airbus A340, der an die Lufthansa geliefert wurde. Das Flugzeug ist unter dem Kennzeichen „D-AIGW“ registriert und wird von den Crewmitgliedern nur „Golf-Whisky“ genannt, also den letzten beiden Buchstaben der Registrierung nach dem internationalen Fliegeralphabet buchstabiert. „Wir wünschen der „Gladbeck“ noch „Many Happing Landings“.“ so Florian Gränzdörffer, Konzernsprecher der Lufthansa in Nordrhein-Westfalen.

Autor:

Annette Robenek aus Gladbeck

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