Deutschmusik Song Contest: Musiker-Duo EMBLAZON im Interview

Deutschmusik Song Contest - EMBLAZON
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EMBLAZON, Kirsten Rotter und Martin Lohmann machen seit mehreren Jahren als Duo gemeinsam Musik mit selbst komponierten und getexteten Liedern. Mit „Zum Dessert“ konnten auch sie von der Qualität ihres Songs beim Musik-Contest überzeugen.

Die Finalisten des Deutschmusik Song Contest 2014 – Im Interview mit der Journalistin Shane Zoe – NewcomerFM (Zone1 Magazin)!

Bitte stellt euch doch erst einmal kurz vor, damit wir und die Leser wissen wer Ihr seid was Ihr macht und seit wann es euch gibt! Danke schön…

Emblazon sind seit 2007 Martin Lohmann und Kirsten Rotter. Von der Songidee, Produktion, Ausführung bis hin zur Vermarktung stammt bei uns alles aus eigener Hand. Wir freuen uns, dass ihr mehr von uns kennenlernen wollt und wünschen viel Spaß beim Lesen…

Martin: Ich bin Martin Lohmann und seit 2007 der komponierende, arrangierende und technisch agierende Part vom Duo Emblazon. Aufgrund meines Toningenieur-Berufes schneide, mixe und mastere ich auch unsere Band-Aufnahmen im eigenen Studio, so dass sie am Ende entweder live aufgeführt werden können bzw. eine CD gepresst werden konnte.

Kirsten: Hallo, mein Name ist Kirsten und ich bin der singende, quasselnde, quirlige und unruhige Teil von Emblazon. Mir spuken ständig neue Textideen im Kopf herum (da liegen rund 60 Texte in der Schublade, die auf Musik warten und der arme Martin kommt gar nicht nach) ;-) Außerdem singe ich für mein Leben gern live und nerve ihn ständig, dass wir mehr auftreten sollten. Ich bin ein kommunikativer Mensch und so liegt es nahe, dass ich mich um alle PR-Dinge für unsere Band kümmere.

Wie seit ihr zur Musik gekommen?

Martin: ich habe mit 9 Jahren angefangen Klavier zu spielen, es folgte eine klassische Klavierausbildung mit zunächst Privatunterricht, dann Niederrheinische-Musikschule-Duisburg und schließlich Musikstudium am Robert Schumann Konservatorium in Düsseldorf. Zeitgleich habe ich auch Elektrotechnik studiert, so dass am Ende dieses Doppel-Studiums der Dipl.Toningenieur stand.

Kirsten:Ich habe mir mit 5 Jahren Blockflöte und Notenlesen beigebracht, weil es niemand getan hat und ich es einfach lernen musste. So autodidaktisch ging das erstmal weiter mit ein bisschen Gitarre und Singen, leider war Musikunterricht viel zu teuer….So hab ich alles an Chören und Orchestern in der Schulzeit mitgenommen, was ging. Und zu meiner Schulzeit war das leider nicht so viel. Im Erwachsenenalter nahm ich dann für mehrere Jahre richtig Unterricht (Querflöte, Gesang), machte eine Ausbildung zur Interaktiven Musikerin (FH) und Musiktherapeutin und studiere aktuell Psychologie an der FUH und gleichzeitig an der Uni Hildesheim im Bereich Musik.Welt (Hier geht’s vorrangig um interkulturelle musikalische Thematiken)

Wie und wo habt ihr euch gefunden?

Wir haben zunächst gemeinsam mehrere Jahre in einer 9 köpfigen Gemeindeband musiziert und nach Auflösung dieser Formation unser eigenes Projekt Emblazon entwickelt. Kirsten: Bei mir war das sozusagen Liebe auf den ersten Ton. ;-) Von Musiker zu Musiker wohlgemerkt! Martin kam irgendwann dazu, ich hörte ihn spielen, und da hat’s zoooooom gemacht. Wir haben für die alte Band auch schon eigene Songs zusammen entwickelt und dabei gemerkt: es passt einfach. Er bekommt irgendwie den Dreh meine Texte in solche Musik zu übersetzen, die ich vorher schon in mir leise hörte, aber sie selbst nicht aus mir rausholen kann. Für mich ist er einfach das fehlende Puzzleteil, ohne das meine Musik nicht vollkommen wäre. Und dann kommt noch eine Komponente hinzu. Das Ganze ist mehr als nur die Summe der Einzelteile. Ich bin ein Gemeinschaftsmensch. Das Schönste ist für mich, dass es in der Zusammenarbeit mit Martin nicht mehr nur meine Musik bleibt, sondern, dass es zusammen zu unserer Musik wird, die jeder allein für sich in dieser Form nicht kreieren könnte. Dann erst beginnt ein Song zu leben.

Bezüglich deines/eures Namens, gibt’s da eine Geschichte dazu?

Eine Geschichte in dem Sinne kann man nicht sagen. Allerdings haben wir uns die Wahl nicht leicht gemacht und zunächst jeweils unsere Favoriten festgelegt, bis am Ende neben zahlreichen deutschen Bandnamen der Englische Name „Emblazon“ übrig geblieben ist, was so viel bedeutet wie: „feierlich ausschmücken, verzieren, farbenprächtig ausmalen“. Oder englisch-englisch ausgedrückt: „to colour the wall with warm colours“ Wir finden, dass dies unsere Musik sehr treffend charakterisiert.

Schreibt Ihr selbst oder covert ihr?

Alle unsere Songs stammen aus unserer eigenen Feder. Die Texte von Kirsten, die Musik von Martin. Seitdem unser Repertoire an eigenen Kompositionen so groß ist (knapp 30 Songs), haben wir, bis auf unseren ersten Liveauftritt, bisher ausschließlich unsere Songs gespielt. Wenn wir proben, covern wir aus Spaß an der Freude gern mal Songs von Abba über Queen bis Westernhagen oder „The rose“, Fly me to the moon“, „The closest thing to crazy“, „Evergreen“, „In my live“ „In my defence“….um nur mal ein paar zu nennen. Als Coverband sehen wir uns nicht.

Wer hat die Ideen zu den Songs und wie entstehen sie?

Zuerst gibt es Textideen, die dann vertont werden. Anders herum haben wir es etwa 1-2 Mal probiert, was auch gut funktioniert hat. Es hat sich aber irgendwie automatisch die andere Reihenfolge etabliert. Vielleicht, weil Kirsten einfach so viel schreibt, dass immer Text zu allen möglichen Themen da ist. Wenn Martin Zeit und Muße für Emblazon-Musik hat, braucht er einfach nur in die große oben schon erwähnte Schublade schauen, da liegt noch Stoff für ne Menge CDs…. ;-)

Kirsten: Texte wachsen in mir wie Blumen über eine sehr lange Zeit. Wenn die Zeit der Reife kommt, purzeln sie einfach in kürzester Zeit aus mir heraus. Es sind die immer wiederkehrenden Lebensthemen, die mir über meine vielfältigen Kontakte mit anderen Menschen und in Reflexion mit mir selbst begegnen. „Lieder von Liebe und so…“ wie wir auch unser aktuelles live-Programm nennen. Ich habe immer schon viel Sinnfragen in meinem Leben gestellt und immer geschrieben. Irgendwann haben mir Leute gesagt, dass ich die Dinge gut auf den Punkt bringen kann, da hab ich angefangen Songtexte zu schreiben… und – welch Glück in meinem Leben - Martin getroffen. Er versteht’s halt und kann die Musik aus meinem Herzen hörbar machen. Martin: Ich lasse mich meist vom Text, also seinem Inhalt, seinem Klang der Worte und seinem Sprechrhythmus leiten. Hieraus entsteht dann eine Musik, die der Thematik des Songs angemessen sein soll.

Wie viel Zeit investiert ihr pro Woche in euer Musikprojekt?

Martin: Es gibt keine regelmäßigen Bandproben, was sicherlich ungewöhnlich, aber auch wiederum einfach zu erklären ist. Berufliche Gründe lassen nur ein sehr beschränktes Zeitfenster zu. Meine unregelmäßigen Arbeitszeiten gestatten daher keinen festen Probenabend. Es lässt sich also schwer in Stunden ausdrücken. Und andererseits hat sich wegen der Trennung von Text und Musik seit Beginn eine „Aufgabenteilung“ ergeben, die ein Zusammenkommen zu intensiveren Proben bisher nicht erforderlich machte. Wenn Auftritte anstehen wird natürlich dafür gemeinsam geprobt. Jeder übt zunächst für sich seinen Part, also Kirsten den Gesang und Martin den Instrumentalteil, teilweise auch den Gesang und technische Realisation.

Kirsten: Ich bin sehr dankbar über jeden sei es noch so kleinen Termin, den Martin in seinem anspruchsvollen und unregelmäßigen Berufsalltag neben seiner Familie für Emblazon einräumen kann. Da wir beide sowieso beruflich mit Musik arbeiten reichen i. d. Regel 2-3 Proben vor einem Auftritt. Es kann sich jeder voll auf den anderen verlassen. Eingespieltes Team halt. Aber mehr gemeinsame Musik wäre schon trotzdem ein Herzenswunsch von mir. C‘est la vie. Da wir also live aus den von Martin soeben genannten beruflichen Gründen nur wenig in Erscheinung treten können, investiere ich eben ziemlich viele Stunden in PR-Dinge, um alternative Wege zu finden, damit unsere Musik doch irgendwie da draußen bei euch gehört werden kann.

Aktuelle (kommende) CD/SINGLE/EP?

Aktuell erhältlich ist unser Debüt-Album „Es ist Zeit“ mit 16 seitigen Booklett aus Designer Hand. Es gibt die CD bei uns persönlich (auf Wunsch natürlich signiert) über unseren Webshop, bei allen bekannten Downloadportalen und verschiedenen regionalen Geschäften. Es gibt bereits genügend Songs für eine zweite CD. Die neuen Songs bieten wir bisher als Downloads auf unserer Webseite einzeln an.

Kirsten: Wenn die Zeit es erlaubt, würden wir schon gern ein weiteres „richtiges“ Album herausbringen. Vielleicht ist es altmodisch im Zeitalter von Downloadportalen und so, aber zu einer CD gehört es irgendwie auch, in einem schönen Booklett zu blättern… … da bin ich Feinschmecker…das Auge hört halt mit…

Wo seid ihr schon aufgetreten und wo würdet ihr noch gerne überall auftreten?

Wanna (Kreis Cuxhaven), Lister Turm Hannover, SofaLoft Hannover, zwei Mal Schüttorf bei Osnabrück, zwei Mal „Fete de la musique“ Hannover, KulturWerkStadt Burgdorf, Stellmacherei Peine, Christ-König-Kirche Salzgitter, mehrmals Pauluskirche Burgdorf.

Kirsten: Träumen darf man ja…. Warum nicht auch ein bisschen größer….? ;-) Ich würde gern einmal unsere Musik (wie Annett Louisan oder andere es gemacht haben) mit einem richtigen Orchester zusammen spielen. Martins Kompositionen insbesondere auf unserem Album sind da ja reichhaltig und tief angelegt und vielleicht haben seine Kollegen, mit denen er so viele preisgekrönte hauptberufliche Produktionen macht, ja irgendwann mal Lust die Musik von Emblazon zu bearbeiten….tja, leider fehlt uns die Berühmtheit einer Annett Louisan, um für solche Orchester interessant zu sein…aber daran arbeiten wir ja

Bekommt ihr Unterstützung von euren Familien & Freunden?

Dass unsere Ehepartner uns unterstützen ist selbstverständlich. Musiker sind wohl einfach am glücklichsten, wenn sie Musik machen können. Sie schweben dann irgendwie in anderen Sphären. Vielleicht ist es daher nicht immer einfach mit einem Künstler verheiratet zu sein. Aber wer würde nicht gern seinen Partner glücklich sehen? Deshalb möchten wir an dieser Stelle Anja und Helmut für ihre selbstverständliche und ermutigende Unterstützung von Herzen danken! Der Zuspruch von Freunden und Bekannten motiviert natürlich ebenfalls. Ansonsten finden wir es normal, die unmittelbaren Bandangelegenheiten im kleinsten Kreis zu klären und zu realisieren.

Betreibt ihr die Musik als Hobby oder Beruflich?

Martin: Als Hobby. Allerdings nach meiner Meinung ein sehr ambitioniertes und professionell betriebenes Hobby. Davon leben könnten wir sicherlich nicht. Dafür müsste man sein Leben komplett auf die Musik ausrichten und sich von seinem bisherigen Job trennen, sicherlich auch die Familie vernachlässigen, um die nötige Zeit zu haben, sich voll und ganz dieser Sache zu verschreiben. So wie es ist, ist es aber auch deswegen angenehmer, weil man eben nicht den finanziellen Erfolgsdruck im Nacken hat, oder sich einem Plattenlabel bzw. Management unterwerfen muss. So bleibt man komplett selbständig in allen Belangen.

Kirsten: Ich verdiene mein Geld freischaffend als Künstlerin in verschiedenen Bereichen. Emblazon ist nur ein Bereich meiner Einkünfte. Der, der zugegebener Maßen mir persönlich am Wichtigsten ist, aber der leider auch am mühsamsten zu beackern ist und einen sehr langen Atem erfordert, um vielleicht doch mal lukrativer zu werden. Kleine Erfolge zeichnen sich langsam ab, Leute kommen mittlerweile mit interessanten Angeboten auf uns zu, vor langer Zeit geknüpfte Kontakte ergeben manchmal unverhofft neue Möglichkeiten…

Wie kommt ihr beim anderen Geschlecht an, gibt’s viele Heiratsanträge? Oder passen da eure Frauen/Männer penibel auf?

Wenn du die Liebe zerstören willst, gibt es ein ganz einfaches Rezept: Eifersüchtige Totalüberwachung. Bei Emblazon gibt’s im Übrigen keinen Bedarf an Heiratsanträgen, wir sind nämlich schon verheiratetet. Der Martin mit der Anja und die Kirsten mit dem Helmut. Und zwar jeweils seit über 2 Jahrzehnten glücklich und zufrieden … und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute… Ja ja, doch, so „alt“ sind wir tatsächlich schon, zumindest an Jahren. Das Alter des Herzens kann ja bekanntlich ein ganz anderes sein… Hoffentlich haben wir jetzt niemanden vergrault.

Was macht ihr beruflich? - Und gibt es noch andere kreative Tätigkeiten außerhalb der Musik die einer von euch macht?

Martin: Ich bin Toningenieur beim Rundfunk und produziere und betreue Orchesteraufnahmen, Cross-Over Produktionen (Pop/Rock meets Klassik) , Filmmusik und ich bin neben den Aufnahmen im Funkhaus viel mit dem Ü-Wagen im gesamten Norden unterwegs. Also habe ich nicht nur privat sondern auch beruflich immer mit Musik zu tun. Ich würde nicht so weit gehen zu sagen: Musik ist mein Leben, aber mein Leben ist Musik, auf die eine oder andere Art. Und wenn es nicht dienstlich oder bei Emblazon um Musik geht, dann sitze ich so oft es meine Zeit erlaubt am Klavier und spiele Altes und Neues, von Klassik bis Pop. Als Toningenieur muss ich mich natürlich um die andere Seite des Mikros kümmern, also um sämtliche tontechnischen Belange. Auch das ist eine durchaus kreative Tätigkeit, die Grenzen des technisch Machbaren jeden Tag neu ein klein wenig mehr nach außen zu schieben.

Kirsten: Mein Leben ist tatsächlich Musik! Musik ist meine Sprache, in der ich mich am besten ausdrücken kann. Eine Sprache, die ich zum einen für mich selbst immer mehr entdeckt habe und zum anderen durch Ausbildung für meine Arbeit mit anderen Menschen mehr und mehr erweitere. Ich arbeite freischaffend an mehreren Orten in einem äußerst kreativen Grenzbereich zwischen Kunst und Gesundheit. Im Kinderkrankenhaus „Auf der Bult“ in Hannover besuche ich als Interaktive Musikerin große und kleine Patienten direkt am Krankenbett. Es geht um Begegnung und Gestaltung des Augenblicks mit dem Medium Musik. Im Cochlear Implant Centrum in Hannover arbeite ich musiktherapeutisch mit hörgeschädigten Kindern und Erwachsenen. An der Hochschule Hannover arbeite ich als Lehrbeauftrage in der Ausbildung neuer Interaktiver MusikerInnen. Dies ist ein bundesweit einzigartiges Konzept, angebunden an die Studiengänge „Soziale Arbeit“ und „Heilpädagogik“, sowie eine berufsbegleitende zertifizierte Fortbildung für Musiker und in Pflege oder Pädagogik ausgebildete Menschen.

Wie schätzt ihr bis jetzt euren Erfolgsweg ein?

Martin: durchwachsen. Wobei sich die Frage stellt, was wir selber als Erfolg definieren. Unsere Intention war es eben nicht in erster Linie kommerziell erfolgreich zu sein, sondern mit dem, was wir machen, uns und anderen im täglichen Leben eine bisher unbekannte Nische zu bieten, sich vom Alltag zu erholen, mit Emblazon-Musik zu entspannen, aber auch inhaltlich anspruchsvolle Themen angeboten zu bekommen. Die Bandbreite der Texte und der Musik ist groß genug, dass für jeden etwas dabei sein sollte. Insofern liegt der Erfolg nicht darin eine riesen Fangemeinde um sich zu scharen, die ihre Unterwäsche auf die Bühne wirft, sondern eben auch im kleinen Rahmen zu agieren, was uns die Chance gibt, sich zuweilen bei jedem einzelnen Konzertbesucher persönlich zu verabschieden und Einzelgespräche nach Konzertenden zu führen. Die hier und über das Internet bisher erhaltenen Rückmeldungen sind durchweg positiv und erfolgversprechend.

Kirsten: Absolute Zahlen sind nicht immer aussagekräftig. Relationen sind oft differenzierter. Ich bin der Meinung, dass Emblazon unter den gegebenen Umständen, die nun einmal so sind, wie sie sind, zwar sehr langsam aber durchaus erfolgreich und in aufsteigender Richtung agiert. Nach dem Motto: steter Tropfen höhlt den Stein… oder Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Da ich ein sehr optimistischer, ausdauernder und zielstrebiger Mensch bin, bin ich überzeugt davon, dass wir trotz unseren begrenzten live-Möglichkeiten über andere Wege noch viele Ohren und Herzen von Menschen mit unserer Musik erreichen können. Wir müssen einfach nur genauso kreativ, wie wir textlich und kompositorisch arbeiten, nach neuen, vielleicht auch mal unkonventionellen Wegen für unsere Band suchen…

Welche Beurteilung von Fans/Freunde/Familie/Magazine usw. hat euch am meisten gefreut?

Kirsten: Es haben mir schon mehrmals Menschen (auch in den anderen Bereichen meiner Arbeit und manchmal mit Tränen in den Augen) gesagt, dass ich mit meiner Stimme ihr Herz berührt habe. Dass etwas angekommen ist. Wenn ich andere glücklich machen kann mit dem wenigen, was ich zu geben habe (mir ist sehr bewusst, dass ich nur eine „kleine“ Stimme habe) so freut mich das am meisten!

Bekommt Ihr auch Kritik und wie geht Ihr mit dieser um?

Martin: Natürlich gibt es auch mal Kritik. Kritik kann aber auch nützlich sein, um das, was man gerade schreibt bzw. geschrieben/komponiert hat, zu hinterfragen. Nicht, dass man seine Fahne nur in den Wind hängen sollte. Aber auch ein Segler tut gut daran seinen Kurs auf dem Meer von der Windrichtung abhängig zu machen. Auch ein Wetter bedingter Umweg kann ja zum Ziel führen. Um mal etwas Bildhaft zusprechen.

Kirsten: Kritikfähigkeit und eigene Reflexionsfähigkeit sind nützlich und wichtig. Insbesondere im Bereich des sozialen Miteinanders. Im Bereich der Kunst und des eigenen Ausdrucks sollte man aber m.E. auch zuweilen ganz bewusst auf sich selbst, seine Fähigkeiten und sein Herz vertrauen und weniger ins Außen blicken, sonst wird man schnell zum Spielball von Anderen. Es gab schon viele Künstler, die eine Menge Gegenwind und Kritik aushalten mussten, bevor sie jemand verstanden hat und sie gehört wurden. Mit dem Wind segeln ist relativ einfach und wenn der Kurs stimmt, spricht nichts dagegen. Vielleicht ist es aber die größere Kunst (und auch die größere Anstrengung) auch mal, wenn es nötig ist, eine Weile gegen den Wind zu segeln und durchzuhalten…sonst kommt man am Ende an ein Ziel, dass einfach nur von der Windrichtung abhing, ein Ziel was man selbst gar nicht definiert hat und wo man eigentlich nie hin wollte … ;-)

Wenn ihr jemanden treffen könntet, wer würde das sein und warum?

Martin: wenn es um die Musik geht... Ich bin, seit es die Gruppe gibt, Queen-Fan. Insofern wäre ich gerne mal Freddy Mercury begegnet und hätte ihm bei der Arbeit zugeschaut. Geht ja leider nicht mehr. Diese Musik hat mich in meiner musikalischen Anfangszeit gefesselt und bei meinen Nachspielversuchen am Klavier die Plattennadel stark strapaziert. Die Neigung zu ausgefallenen Harmonieverbindungen habe ich wohl daher. Für viele wird es nicht zusammen passen oder komisch anmuten: Udo Jürgens schätze ich sehr, weil es sich hier um einen Künstler handelt, der nun wirklich die Bezeichnung Musiker verdient hat. Hier passt alles zusammen und mit fast 80 Jahren zählt er bestimmt zu den Großen in seiner Branche. Wer kann schon eine so lange erfolgreiche Laufbahn aufweisen und immer noch aktiv in den Musikcharts mitspielen? Es muss einem nicht alles gefallen, aber die musikalische Qualität, auch seiner Band, war und ist beachtlich. Natürlich spielt es eine Rolle, dass er Pianist ist und seine Songs dies auch immer wieder durchklingen lassen. Die Texte, die Stimme und die Arrangements sind Gesamtkunstwerke, die jedem musikalischen Anspruch genügen, von kleinen Ausreißern mal abgesehen, aber die hat wohl jeder Künstler. Ich wünsche mir, in diesem Alter musikalisch ähnlich aktiv sein zu können. Bach, Beethoven oder Mozart sind drei Vertreter des Barock bzw. der Klassik die schon immer auf meiner Beliebtheitsskala ganz oben standen. Zu wissen, wie diese Menschen neben ihrem musikalischen Leben gewesen sind, würde mir sicherlich gefallen. Außerhalb der Musik gibt es den einen oder anderen Schauspieler, z.B. Tom Hanks, oder Harrison Ford, deren Filmarbeit eine breite Palette von Charakteren darstellt. Auch hier würde ich gerne mal am Set dabei sein.

Kirsten: Ich würde gern einen alten Freund wiedertreffen. Falls er es liest, wird er wissen, dass er gemeint ist. Es ist der mit den lachenden goldenen Augen, der mit dem Vulkan in der Brust und dem Feuer im Herzen. Der, der mit mir mal begeistert aufgebrochen war zu neuen Ufern, aber dann bekam er unterwegs …??... und ging verloren. Er ist fort. Ich hoffe, es geht ihm gut. Ich weine sehr oft um ihn. Er soll wissen, er ist nicht allein. Ich suche ihn und gebe nicht auf bis ich ihn wieder gefunden habe.

Was seht Ihr in der Musik, was gibt sie euch?

Martin: Musik umgibt uns täglich. Sie kann uns morgens wecken, oder abends einschlafen lassen, sie begleitet uns in glücklichen Zeiten aber auch in der Trauer, sie beschert uns Erinnerungen, sorgt für Entspannung, Kraft, Ruhe und Ausgeglichenheit, sie holt zuweilen Komapatienten wieder ins Leben zurück, sie hat heilende Kräfte, es müsste sie auf Rezept geben, sie erklingt beim Essen oder auf der Toilette, beim Einkaufen im Supermarkt oder beim Autofahren, sie lässt uns Sorgen vergessen, sie lässt uns träumen usw. usw. Eigentlich ist sie das, was neben einer glücklichen Beziehung zu einem anderen Menschen unser Leben lebenswerter macht. Das ich einen Beruf habe, der mich Tag für Tag mit Musik und Musikern in Kontakt treten lässt empfinde ich als Privileg und bin dankbar dafür.

Kirsten: Ausgedrückt mit den legendären Worten von J. Miles: „Music was my first love and it will be my last. Music of the future and music of the past. To live without my music would be impossible to do. In this world of trouble my music pulls me through.

An was glaubt ihr? Was gibt euch Kraft?

Martin: Hartnäckigkeit führt stets ans Ziel. Ist so eine Art Lebensmotto. Klingt unheimlich altmodisch und zielorientiert. Ist aber ein Satz, der sich immer wieder, nach meiner Erfahrung, bewahrheitet. Als Techniker und absolut rational ausgerichteter Mensch muss man zuweilen so denken. Im Gegensatz dazu steht die Emotion, das Herz, die Liebe zu wem oder zu was auch immer, die gefühlvolle Musik überhaupt erst ermöglicht.. Kraft gibt mir, zu wissen, eine Ehefrau an meiner Seite zu haben, die das, was und wie ich es tue, schätzt, unterstützt, sich für meinen Beruf interessiert und mich als Musiker sieht, der ihr ab und zu ein kleines Privatkonzert gibt.

Kirsten: Ich glaube an das Gute im Menschen und an die Liebe. Und auch wenn wir als Menschen viel freien Handlungsspielraum haben, glaube ich doch, dass es eine Kraft gibt (die man Gott oder auch anderes nennen kann), die größer ist als wir Menschen. Und das ist gut so, damit wir nicht abdrehen. Denn dann würden wir nur noch selbstverliebt vor’m Spiegel stehen und uns selbst anbeten oder uns anbeten lassen.

Was hört ihr selbst so für Musik?

Kirsten: Barbra Streisand, Katie Melua, Eva Cassidy und Anna O’Byrne sind meine liebsten weiblichen Stimmen, die ich oft höre. Ansonsten zu viel zwischen Klassik und Pop, um alles aufzuschreiben.

Wann und wo sind eure nächsten Gigs?

Martin: bisher keine festen Termine

Kirsten: leider! Aber es gäbe durchaus einige Optionen…warten wir’s ab…

Was ist euer Ziel?

Martin: Weiterhin ziellos bleiben, um niemals in die Gefahr zu geraten anzukommen. Kirsten: Musikalisch-inhaltlich gesehen würde ich das auch so ausdrücken, um offen zu bleiben und gemeinsam noch viele schöne Songs finden zu können. Musikalisch-praktisch habe ich persönlich schon das Ziel unsere Musik auf allen uns möglichen Wegen bekannter zu machen und Optionen zu finden, die sowohl Martins als auch meinen Bedürfnissen gerecht werden, um Emblazon-Musik mehr live anbieten zu können.

Wer jetzt noch Fragen an uns hat, schreibe uns bei Facebook oder in unserem Forum www.emblazon.de Über CD Bestellungen würden wir uns natürlich sehr freuen. Wir wünschen euch allen einen wunderbaren Frühling und sind nun gespannt auf den Ausgang des DSC. Sonnige Grüße aus Hannover von Martin & Kirsten

Vielen Dank das Ihr Euch die Zeit für uns und Euren Fans genommen habt und uns damit einen Einblick in Euer Musikleben verschafft habt. Weiterhin wünscht Euch das DSC-Team und NewcomerFM-Team (Zone1 Magazin) viel Erfolg.

Autor:

Ingo Kussauer aus Gladbeck

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