Asterix, die Schildkröte: Schüler der Siemens-Realschule unterhalten Zoo-AG

Esra Ceyhan (v. l. n. r.), Nils Hentschel, Sofie Wichart, Justin Büschken und Hannah Lukassen mit ihren Zöglingen im Raum der Zoo-AG der Werner-von-Siemens-Realschule.
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Wenn Nils Hentschel vom Nachwuchs der Zebrabärblinge oder der Gelbwangenschmuckschildkröte namens Asterix schwärmt, wird klar, warum Biologie-Lehrer Daniel Kroll sein beinahe schon aufgegebenes Projekt „Zoo-AG“ weiterführt.

Vor einigen Jahren hatte Kroll mit einigen Schülern der Werner-von-Siemens-Realschule das Projekt ins Leben gerufen, um nach eigener Auskunft einen Rückzugsort für Schüler zu schaffen, die gleichzeitig eine verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen wollten. „Ich war irgendwann an dem Punkt, da mir das Projekt zu anstrengend wurde und wollte es eigentlich abschließen. Schuld daran, dass es jetzt weitergeht, sind vor allem Nils und Justin“, schmunzelt der Lehrer sichtlich zufrieden mit seinen Schülern.

Finanzielle Selbstständigkeit

Diese hatten sich offenbar einfach geweigert, die ihnen anvertrauten Tiere abzugeben. „Wir wollten einfach weitermachen und kümmern uns jetztselbstständiger um die Tiere“, sagt Nils Hentschel. Neben der Schildkröte „Asterix“ und den ungezählten Zebrabärblingen hüten die Schüler noch einen orangen Zwergflusskrebs, zwei Kaninchen, ein paar Stabheuschrecken, einen blauen Floridakrebs sowie einen Hamster. „Wir züchten aber auch gezielt Tiere, um sie später verkaufen zu können“, so Justin Büschken.

Finanziert wird das Projekt bislang nämlich aus privaten Spenden und dem Taschengeld der fünf Hauptakteure. Zwar beläuft sich der monatliche Aufwand für den kleinen Zoo eher im unteren zweistelligen Eurobetrag, die Siebt- und Achtklässler streben dennoch nach finanzieller Unabhängigkeit.

Pädagogischer Wert

Daniel Kroll lobt das Engagement ausdrücklich und hebt den pädagogischen Nutzen hervor: „Für die persönliche Entwicklung der Schüler sind das Übernehmen von Verantwortung und auch selbstständiges Handeln sehr wichtig.“ Darüber hinaus müsse man den AG-Teilnehmern im Chemie- oder Biologieunterricht nicht mehr erklären, was der ph-Wert ist; ein Grundwissen über Wasserchemie eigneten sich die Jugendlichen aus natürlichem Interesse selbst an. Die fünf jungen Tierpfleger sind jetzt auch noch dazu übergegangen, interessierte Fünftklässler im Umgang mit den Tieren zu unterweisen und in die AG einzubinden. Auch hier zeigt sich der pädagogische Wert des Projekts.

Es bleibt festzuhalten, dass die Werner-von-Siemens-Realschule den Fortbestand der AG der Hartnäckigkeit einiger Schüler verdankt. Mit viel gutem Willen könnte man sogar meinen, die Selbstständigkeit der Schüler manifestiere sich in einer Schildkröte, die nach einem gewissen unbeugsamen Gallier benannt ist.

Esra Ceyhan (v. l. n. r.), Nils Hentschel, Sofie Wichart, Justin Büschken und Hannah Lukassen mit ihren Zöglingen im Raum der Zoo-AG der Werner-von-Siemens-Realschule.
Dieser blaue Floridakrebs befindet sich in der Obhut der Schüler. | Foto: Nils Hentschel
Autor:

Jens Steinmann aus Herne

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