Lokführer außer Lebensgefahr - Streckenfreigabe dauert - Info-Politik: Bahn-Reisende verärgert.

Noch ist kein reibungsloser Ablauf wie hier im Bild auf dem S-Bahn Streckenabschnitt Gladbeck-Bahnhof-West nach Bottrop möglich. Ein verbogenes Schienen-Teilstück muss ausgewechselt werden. Foto: Kariger
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  • Noch ist kein reibungsloser Ablauf wie hier im Bild auf dem S-Bahn Streckenabschnitt Gladbeck-Bahnhof-West nach Bottrop möglich. Ein verbogenes Schienen-Teilstück muss ausgewechselt werden. Foto: Kariger
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Gladbeck, 2 Güterzüge kollidierten. Der Dienstag nach dem Unglücks-Samstag | Die Aufräumarbeiten sind weiter im Gange. Bahnwerker legen Güterzug-Gleise und Bahnschwellen mühsam von den 80 Tonnen Feinkohle frei, die eigentlich für das Kraftwerk Scholven bestimmt waren und sich durch die umgestürzten Waggons auf die Gleise und in den Schotter verteilte. Der Lokführer soll sich nach Aussagen Bahnbediensteter außer Lebensgefahr befinden.

Im Gespräch und Nachhinein lässt sich die Meinung hören, dass der Lokführer besser in seiner Lok hätte bleiben sollen, statt den gefährlichen Absprung zu wagen, so einige Gleisarbeiter. Niemand kann aber in Zehntel-Sekunden vor einem Crash lange überlegen, voraussehen und entscheiden, was wohl besser gewesen wäre. Unmöglich also für den Lokführer, anders gehandelt zu haben.

Streckenfreigabe:

Wann man denn wohl mit der Streckenfreigabe rechnen könne, frage ich einen der Gleisarbeiter, der darauf meinte, es könne eventuell am kommenden Mittwoch, also morgen am 30. Okt. geschehen. *ggg)
Ich glaube ihm mit meinem technischen Sachverstand nicht und befrage etwas später zwei Bahnleute, die die Strecke inspizierten und besprachen.
"Wir geben überhaupt keine Auskünfte," war ihre Aussage. Man sage dazu kein Wort und wir müssten das verstehen, dass sie zur aktuellen Sachlage keine Aussage machen könnten.

Ich verstehe natürlich alles, besitze auch durch ehemalige Berufstätigkeiten in vielen technischen Bereichen den eigenen gesunden Menschenverstand und gucke mir danach das entsprechende S-Bahn Gleis-Teil selbst an.
Ich bedanke mich also bei den beiden Männern mit der Bemerkung, dass jedenfalls auf dem Spaghetti-verbogenen Schienenteilstück niemals morgen eine Bahn fahren könne.

Ein Stück Schienenlänge muss raus, (siehe Foto 5) neue Schwellen verlegt, verschweißt und verschottert werden. Und überhaupt muss erst mal entsprechendes Gleis-Material geordert, beziehungsweise ran geschafft werden, wie mir ein anderer Bahnarbeiter verriet.

Nun gut, wie man weiß, keine Aussagen sind auch Aussagen. Ich selbst vermute vorsichtig erst ab kommender Woche mit der Aufnahme und einem ordentlichen S-Bahnverkehr wieder nach Bottrop und zurück.

Gladbeck Bahnhof West - Bahnreisende nicht zufrieden - Information mangelhaft
Der RE 14, der Borkener der (NordWestBahn" (NWB) steht gerade auf dem Gleis in Warteposition, denn nach Bottrop geht es ja nicht weiter. Der Zugführer hört soeben über die Lautsprecheransage auf dem Bahnsteig von der Streichung einer Verbindung, von der er selbst im Zug noch keine Mitteilung bekam. Er unterbricht unser Gespräch und vergewissert sich bei seiner vorgesetzten Stelle per Handy über die Durchsage am Bahnsteig und der Stornierung.
Ein Fahrgast kommt zu uns und beschwert sich über das unzureichende Informationssystem zwischen Bahnkunden, den Zugführern und den Ersatzbussen, die vor dem Bahnhof die Reisenden zum Übergang nach Bottrop und zurück bringen.
Der Zugführer berichtet selbst über unzureichende Informationen, beschreibt den Unmut vieler Bahn-Passagiere und von einem Fahrgast bekomme ich zu hören, dass wegen zwei Minuten lückenhafter Anschlusszeit er nun wieder eine Stunde auf den nächsten Zug warten müsse.

Unzureichende Aufklärung von Seiten der Bahn sind die Haupt-Beschwerdepunkte vieler Bahnreisender. Einige Leute schimpfen und ich frage erst gar nicht weiter, denn die Aussagen haben schon gereicht.
Schwerpunktmäßig kommen aktuell auch noch Bahnausfälle beziehungsweise Streckenstornierungen durch Sturmschäden der vergangenen Stunden hinzu. Im Moment also "kein gutes Blatt" für Bahnreisende.

Zugunglück Samstag
Zugunglück/Bergung Sonntag
Fotos: Kariger

Autor:

Wolle Gladbeck aus Gladbeck

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