Mit dem letzten Pils Flossen nach über 100 Jahre am 31.Dezember 2012 bei der Schließung der Gaststätte „Zum Südpark „auch Tränen.

Nach über 100- Jahre Stirb ein weiteresStück Bergarbeiter Tradition.
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  • Nach über 100- Jahre Stirb ein weiteresStück Bergarbeiter Tradition.
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Mit der Schließung der Gaststätte „Zum Südpark“ zum 31.Dezember 2012 an der Roßheidestr. 83, geht nicht nur das Kneipensterben in Gladbeck – Brauck weiter, sondern es endete auch ein Stück Kneipenkultur in Brauck.
Brauck ist der südlichste Stadtteil von Gladbeck und grenzt an den Gelsenkirchener Stadtteil Horst sowie an die Bottroper Boy und den Essener Stadtteil Karnap an.
Dem Essener Stadtteil Karnap hat es Gladbeck zu Verdanken das es den Südlichen Stadtteil von Gladbeck überhaupt gibt.

Als sich im Jahre 1855 mehrere Gewerken zum Ruhrorter Bergwerksverein zusammen taten, um einen Bergwerkseigenbesitz in Karnap, Brauck und Welheim zu erschließen, wurde dann 1857 an der Köln – Mindener Eisenbahn Strecke der Schacht Carnap 1 in Karnap abgeteuft.

Diese Schachtanlage wurde in den Folgenden Jahren ausgebaut und zwischen 1894 bis 1897 wurde 100 Meter westlich vom Schacht 1 der Schacht 2 abgeteuft, der die Hauptförderung übernahm.

Ferner wurde 1897 auf Stinnes I/II eine Kokerei betrieben.

Ab 1903 hielt dann der Bergbau in Brauck seinen Einzug, in dem die westlichen Grubenfelder in Gladbeck – Brauck erschlossen wurden.

An der Heringstraße entstand mit dem niederbringen von Schacht III/IV eine eigenständige Doppelschachtanlage, die 1905 die Förderung aufnahm.
Ab 1910 wurde auch hier eine Kokerei betrieben.

Brauck ist ein vom Bergbau geprägter typischer Ruhrgebietsstadtteil, in dem Brauck – Süd der älteste Siedlungsbereich ist.

Die Roßheidestraße zählt zu den ältesten Wegen in Brauck. Benannt wurde sie nach dem alten Kotten Rohs, den es allerdings schon lange nicht mehr gibt.

Die ältesten Häuser an der Roßheidestraße stammen aus dem Jahr 1890, die intensive Erschließung dieses Teils von Brauck über die Roßheidestraße begann ab 1900.

Unter anderem auch mit dem Abteufen der Schachtanlage Mathias Stinnes 3/4 ab 1903.

Noch heute prägt die Zechenmauer weite Teile der etwa 1,5 km langen Straße zwischen Horster- und Brauckstraße.

Gegenüber dieser Zechenmauer an der Ecke Roßheide/ Boystraße entstand 1904 das Haus mit Kneipe „Zum Südpark“, vielen alten Brauckern ist die Kneipe besser unter dem Namen „Keisel“ bekannt.

Das Haus und die Gaststätte gehörte lange Zeit der Familie Schwarte, die Kneipe führte Familie Schmidtobreick.

1936 übernahmen die Eltern von Resi Schmidt, Resi und Emil Keisel die Gaststätte.
1957 stieg dann Tochter Resi mit ein, und übernahm 1969 die Verantwortung als ihr Vater starb. Lange Jahre half ihre Mutter hinter der Theke noch mit.

Die Kneipe zum Südpark war in den 50er und 60er Jahre war es eine reine Kumpel – Kumpel Kneipe in der sich die Kumpel nach der Schicht den Staub hinab spülten. Morgens um sechs war Schicht, wenn die Nachtschicht Schuss hatte.

Lange Jahre Kämpfte Resi Schmidt gegen das Kneipensterben an, und hielt auch lange durch, aber jetzt ist für die 73 – Jährige Schluss.

Jahrzehnte war „Keisel“ mehr als nur ein Ort für „ein Korn und ein Pils“ nein es war Heimat für Vereine, Treffpunkt für Ortsvereine von Parteien und Gewerkschaften, Es fanden Tanzvergnügen, Karnevalsfeste und Familienfeiern statt. Es gab viele Kegelvereine die bei Resi ihrem Hobby nachgingen.

Doch jetzt ist Schluss, wir sagen Danke Resi, denn auch wir, die Kinder der Kieler Straße haben sich bei Dir immer Wohlgefühlt, und vielleicht findet sich ja ein Nachfolger und es gibt bei „Keitel“ an der Roßheidestraße bald wieder Pils und Korn.

In diesem Sinne Glück auf.

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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