UPDATE! Schon 30.000 € Sachschaden in Schultendorf: Nachbar verbreitet Angst und Schrecken

Auch für den Pkw-Brand am 27. April machen die geschädigten Schultendorfer ihren Nachbarn verantwortlich. | Foto: Privat
  • Auch für den Pkw-Brand am 27. April machen die geschädigten Schultendorfer ihren Nachbarn verantwortlich.
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Schultendorf. Die Tauschlagstraße an der Grenze zwischen Schultendorf und Zweckel: Eine schöne Wohngegend, fernab vielbefahrener Durchgangsstraßen, mit schmucken Gärten und an den Balkonen hängen Blumenkästen. Hier lässt es sich gut wohnen und leben.

Doch die Idylle trügt. Zumindest für einen Teil der Anwohner, denn seit dem Herbst 2016 macht sich bei den Familien, die in vier verschiedenen Häusern wohnen, Angst und Schrecken breit. Denn seit dem November des vergangenen Jahres kam es zu einer Vielzahl dokumentierter Straftaten, Beleidigungen sind an der Tagesordnung, (leere) Getränkeflaschen werden an Hausmauern geworfen, parkende Pkw werden im Schutz der Dunkelheit in den Abend- und Nachtstunden beschädigt, ein abgestelltes Fahrzeug ging am frühen Morgen des 27. April sogar in Flammen auf und selbst Morddrohungen soll es schon gegeben haben.

Sogar Morddrohungen ausgesprochen

Ja, die Betroffenen haben Angst. Angst vor weiteren Taten. Dabei haben sie alle Vorfälle schon bei der Polizei zur Anzeige gebracht. Haben sich auch nicht gescheut, den Namen des Mannes zu Protokoll zu geben, der aus der Sicht der Geschädigten für den "Terror" verantwortlich ist. Ein Mann, der schon seit rund zehn Jahren als Mieter eine Wohnung in der Nachbarschaft bewohnt. Anfangs gab es keine Probleme. Doch seit dem November 2016 sieht es ziemlich übel aus.

Mit der Nachtruhe ist es vorüber. "Wir müssen ja jeden Tag beim Aufstehen befürchten, dass wieder was passiert ist," geben die Geschädigten zu Protokoll. So gehöre inzwischen ein Kontrollgang um den eigenen Pkw zum täglichen Ritual. Denn man wolle sich natürlich nicht mit zerstochenen Reifen in den Straßenverkehr begeben. Drei DIN A 4-Seiten reichen gerade mal aus, um die Vorkommnisse der vergangenen knapp acht Monate im Telegrammstil zu Papier zu bringen. Bislang wird der angerichtete Sachschaden auf stolze 30.000 Euro geschätzt.

Es ist nicht allein die Angst, die die Geschädigten umtreibt. Tag für Tag kommt bei ihnen das Gefühl der Hilflosigkeit auf, wenn der Mann, den sie der Taten verdächtigen, an ihren Wohnungen vorübergeht und provokativ den "Stinkefinger" in den Himmel streckt.

Gladbecks Bürgermeister sichert Unterstützung zu

"Bei der Masse der Anzeigen hätte die Polizei doch schon längst was unternehmen müssen," verstehen die Schultendorfer das bisherige Verhalten der Gesetzeshüter nicht. Von Polizei und auch Staatsanwaltschaft fühlt man sich im Stich gelassen. Man habe nicht das Gefühl oder die Gewissheit, dass etwas Entscheidendes zum Schutz der Bedrohten geschehe. "Die Vielzahl der Vorgänge müssten doch schon ganze Aktenordner füllen."

In ihrer Not haben sich die Betroffenen auch schon an Bürgermeister Ulrich Roland gewandt. Endlich mit Erfolg, denn Gladbecks Stadtoberhaupt hat Anfang der Woche seine vollste Unterstützung zugesichert.

Der Tatverdächtige befindet sich weiter auf freiem Fuß. Wurde bislang offenbar zu den erhobenen Vorwürfen noch nicht ein einziges Mal verhört. "Reichen Morddrohungen nicht aus, um Maßnahmen zu ergreifen?". Ja, das Vertrauen der Schultendorfer Bürger mit Blick auf den deutschen Rechtsstaat ist arg ramponiert.

"Muss es erst zu einer schweren Straftat kommen?" Ihrem Nachbarn trauen sie offenbar zu, den ausgesprochenen Drohungen auch wirklich Taten folgen zu lassen.

"Wir wollen nichts anderes, als in unserer Nachbarschaft wieder ruhig schlafen und friedlich miteinander leben können," fassen die Menschen ihre Hoffnungen in einem einzigen Satz zusammen.

Doch zunächst einmal wird der nächtliche Schlaf eher unruhig bleiben und jeder Tag mit einem flauen Gefühl in der Magengegend beginnen...

UPDATE

Inzwischen hat sich der Mann, den die Geschädigten der Taten verdächtigen, telefonisch in der Redaktion gemeldet. Der Schultendorfer verwehrt sich gegen die Ausführung, wonach er betreffs der erhobenen Vorwürfe noch nicht vernommen worden sei. Er bestätigte acht gegen seine Person gerichtete Strafanzeigen und es habe sechs Vernehmungen gegeben. Vier Verfahren gegen ihn seien eingestellt worden, zwei weitere Verfahrungen stünden vor der Einstellung.

Die Pressestelle der Polizei bestätigte auf Anfrage derweil, dass gegen den vermeintlichen Täter tatsächlich mehrere Strafanzeigen vorliegen würden. Über Vernehmungen, die Anzahl von Vernehmungen und auch darüber, ob Verfahren eingestellt worden seien, dürfe man jedoch keine Auskünfte erteilen.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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