Polizeieinsatz: Kirchhellener Vogelfänger überführt

Auch wildlebende Blaumeisen wurden von dem Kirchhellener Rentner eingefangen und vermarktet.
  • Auch wildlebende Blaumeisen wurden von dem Kirchhellener Rentner eingefangen und vermarktet.
  • hochgeladen von Uwe Rath

Kirchhellen/Recklinghausen. Ein 74jähriger Rentner aus Kirchhellen steht aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung im Verdacht, mindestens seit dem Jahr 2008 besonders geschützten Vogelarten nachgestellt und diese gefangen zu haben. Er soll außerdem mit diesen rechtswidrig gefangenen einheimischen Waldvögeln gehandelt haben. Die Wildvögel wurden auch mit Hilfe von Fallen und Lockvögeln gefangen und gegenüber den Behörden als eigene Nachzuchten ausgegeben.

Dem Waldvogelhalter aus Kirchhellen wird nun eine gewohnheitsmäßige und gewerbsmäßige Vorgehensweise vorgeworfen. Dabei handelt es sich um Straftaten nach dem Bundesnaturschutzgesetz, die auch mit einer Freiheitsstrafe geahndet werden können. Auch Verstöße gegen die Bundesartenschutzverordnung und das Tierschutzgesetz sind gegeben.

Um den Hinweisen nachzugehen, wurde am 3. September bei dem Beschuldigten durch Kriminalbeamte eine großangelegte Durchsuchung mit einem Beschluss des Amtsgerichts Essen durchgeführt,an der auch mehrere Mitarbeiter der zuständigen Bottroper Verwaltungsbehörden, Mitarbeiter des Umweltministeriums, die sich mit Umweltkriminalität beschäftigen, mehrere Tierärzten und Ornithologen beteiligt waren.

Im Haus des Rentners wurden umfangreiche Beweise vorgefunden, die die Vorwürfe bestätigten. Im weitläufigen Garten hinter dem Haus wurden mehrere Käfige zum Lebendfang von Vögeln festgestellt. Einzelne Vögel waren in Käfige gesperrt, um Artgenossen anzulocken. In 20 Volieren wurden in stundenlanger Arbeit sämtliche fast 200 Vögel überprüft, um festzustellen, ob es sich um Vögel aus der Natur oder um Nachzuchten handelt. Die weiteren Untersuchungen der Vögel werden möglicherweise wie beim Menschen üblich auch mit DNA-Vergleichen durchgeführt, die für den Betroffenen mit hohen Kosten verbunden sein können. Offenbar hatte der Rentner im Keller seines Hauses auch Vogelringe manipuliert.

Letztlich wurden fast 150 einheimische Waldvögel wie Stieglitze, Grünfinken, Blaumeisen, Mönchsgrasmücken, Kleiber, Erlenzeisige und Gimpel für die weiteren Untersuchungen mitgenommen.

Der Kirchhellener Rentner darf nun ab sofort keine Tiere geschützter Arten, also auch Waldvögel, mehr halten und muss wohl mit einer empfindlichen Strafe
rechnen.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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