UnwetterZentrale warnt vor weiterem Sturm im Ruhrgebiet

Die UnwetterZentrale aus Bochum hat für die Nacht von Dienstag, 31. März, 2 Uhr bis Mittwoch, 1. April, 23.30 Uhr, eine Unwetterwarnung Stufe Rot vor Sturm/Orkan herausgegeben. Es soll verbreitet Böen 80-90, örtlich 100 bis 110 km/h, Mi. 80-90 km/h aus West geben. Auch Gladbeck liegt im angekündigten Gebiet.

Das Regionalforstamt Ruhrgebiet von Wald und Holz NRW weist noch einmal eindringlich darauf hin, dass das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung, so der Gesetzestext, grundsätzlich nur auf eigene Gefahr gestattet ist.

Gefahren im Wald

Reinhart Hassel, Leiter des Regionalforstamtes Ruhrgebiet: „Die angekündigten Sturm- und Orkanböen sind durchaus in der Lage, im Wald Bäume umstürzen zu lassen oder Kronenteile abzubrechen.“ Das gilt insbesondere für den Kernbereich des Ruhrgebietes, wo viele Waldflächen vor allem außerhalb der viel begangenen Wege nach dem Sturm Ela noch nicht entsprechend aufgeräumt sind.

Pfingststurm ELA

In diesen Bereichen kann das Betreten des Waldes lebensgefährlich sein. Hier besteht die latente Gefahr, dass augenscheinlich gerade stehende und damit scheinbar fest verankerte Bäume umfallen, weil sie beim Pfingststurm ELA einen Großteil ihrer Wurzelverankerung verloren haben oder ab- oder angebrochene Kronenteile völlig unvermittelt durch Sturmböen abgerissen werden und auf den Boden fallen.

Umsturzgefahr

Hinzu kommt, dass durch die starken Regenfälle der vergangenen Tage der Waldboden das Wasser wie ein Schwamm aufgesogen hat. Durch den weichen Waldboden ist die Umsturzgefahr auch für gesunde Bäume gerade bei böigem Wind stark gestiegen.

„Es besteht in solchen Fällen akute Lebensgefahr“, so Hassel weiter. Ferner weist Hassel ausdrücklich darauf hin, dass sowohl umstürzende Bäume als auch abbrechende Äste und Baumkronenteile waldtypische Gefahren sind, die die Waldbesuchenden nach den Urteilen des Bundesgerichts und den Bestimmungen der Forstgesetzgebung hinzunehmen haben. Dies gilt auch für solche Kronen- und Astabbrüche, die ihren Ausgang im Pfingststurm Ela haben.

Hintergrund:
Am Pfingstmontag 2014 war der Orkan ELA über das Ruhrgebiet gezogen und hatte nicht nur im Wald, sondern auch an den Straßenbäumen erhebliche Schäden verursacht. Der Schadensumfang im Wald war mit rund 120.000 Kubikmeter Waldholz im Ruhrgebiet größer als die Schäden durch Kyrill. Die Sturmschäden im Ruhrgebietswald sind wesentlich größer als die Summe der Schäden im Wald des restlichen Nordrhein-Westfalens.

Das Regionalforstamt Ruhrgebiet hatte nach dem Sturm ELA mehrfach vor dem Betreten des Waldes gewarnt und eine ordnungsbehördliche Verordnung erlassen, die für große Teile des Ruhrgebietes das Betreten des Waldes untersagte. Diese ordnungsbehördliche Verordnung ist inzwischen soweit zurückgenommen, dass das Betreten des Waldes auf den meisten Waldwegen wieder auf eigene Gefahr zulässig ist.

Autor:

Annette Robenek aus Gladbeck

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