10 Jahre "Neues Rathaus Gladbeck": Ein Erfolgskonzept feiert sich

Seit zehn Jahren ist das "Neue Rathaus" am Willy-Brandt-Platz ein "Hingucker". Es gab zwar immer wieder Kritik an der Finanzierung des Gebäudes, doch seitens der Verantwortlichen der Stadt Gladbeck und der Firma "Hochtief" wurde jetzt - auch mit Blick auf "ÖPP", eine durchweg positive Bilanz gezogen. Foto: Braczko
  • Seit zehn Jahren ist das "Neue Rathaus" am Willy-Brandt-Platz ein "Hingucker". Es gab zwar immer wieder Kritik an der Finanzierung des Gebäudes, doch seitens der Verantwortlichen der Stadt Gladbeck und der Firma "Hochtief" wurde jetzt - auch mit Blick auf "ÖPP", eine durchweg positive Bilanz gezogen. Foto: Braczko
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Gladbeck. Zehn Jahre ist es her, als das „neue Rathaus“ 2006 mit einem Familienfest an die Bürgerschaft ging. Damals ein interessantes Projekt, denn erstmalig realisierte eine finanzschwache Kommune den Neubau eines Verwaltungsgebäudes im Rahmen eines partnerschaftlichen Finanzierungsprojektes (ÖPP) mit dem Essener Baukonzern Hochtief, speziell mit der Arbeitsgruppe „PPP Solutions“.

Die Stadt Gladbeck stand vor einem Jahrzehnt nämlich unter einem gewaltigen Zeitdurck, musste schnell handeln. Denn es wurde schnell deutlich, dass eine Sanierung der beiden PCB-belasteten Bürotürme sich kostenmäßig als nicht mehr tragbar erwies, ein Abriss unvermeidbar war.

Die Neubau-Gesamtinvestition einschließlich der Beseitigung der Türme betrug 16,5 Millionen Euro. Das gesamte Vertragsvolumen einschließlich der 25-jährigen Betriebsübernahme durch Hochtief summierte sich auf 44 Millionen Euro. Dafür entstanden auf einer Fläche von 4.875 Quadratmetern 320 moderne Verwaltungs- und Service-Arbeitsplätze, dazu kommen 1.975 qm Nebennutzflächen und 2.150 qm für Verkehrs- und Funktionsflächen – das alles entworfen von einer Düsseldorfer Architektengruppe. Die Stadt bezahlt auch keine Miete, sondern ein monatliches Nutzungsentgelt, das beträgt 69.000 Euro, dazu kommen noch einmal (neu berechnet seit dem 1. September 2016) 70.200 Euro monatlich für Zins und Tilgung. Geplant ist, das Rathaus im Jahr 2031 an die Stadt „zurückzuvermieten!“

Nach nur eineinhalb Jahren Bauzeit („termintreu und kostensicher hochgezogen“) gehört der sechsgeschossige, klinkerfarbene Komplex im Münsteraner Stil mittlerweile zum Stadtbild. Viele architektonische Details, wie die Arkaden oder das integrierte Stadtwappen, zeigen, dass diese Stadt auch äußerlich zu Westfalen gehört, auch der lichte Innenhof kommt gut an und ist beliebt als Ort für kleine Feiern.

Das blieb nicht ohne Folgen, das „Highlight-Projekt“ (so ein Hochtief-Mitarbeiter) erhielt 2008 einen europäischen Architekturpreis als „beste, öffentlich geförderte Sanierungsmaßnahme“. Das niederrheinische Moers als größte Stadt im Kreis Wesel folgte und bewilligte mit Hochtief ein ähnliches Projekt, es entstand ebenfalls ein modernes Rathaus. Hochtief ist auch in der Gladbecker Partnerstadt Schwechat aktiv, hier sind die Essener an der Erweiterung des Flughafens „Skylink“ aktiv!

Bernd Holtwick als einer der Hochtief-Festredner nannte das Partnerprojekt die „gute Stube der Stadt!“, denn der mittlerweile zu der spanischen Gruppe „Actividades de Construcción y Servicios“ gehörende Baukonzern ist mit der „verwandten Tochter“ SPIE auch verantwortlich für Instandhaltung, Inspektion, Fahrstuhlbetrieb, Wartung, Abfallbeseitigung, Reinigung und die Energieversorgung des neuen Rathauses.

Alles lief nicht so, wie erwartet, beispielsweise die Rathaus-Gastronomie, so Ulrich Roland, aber erwartungsvoll steht eine neue Zielsetzung auf dem Programm: Ein Familienbüro soll folgen und in die leeren Räume einziehen, in Zusammenarbeit mit der Kripo in Recklinghausen ist außerdem ein modernes Sicherheitskonzept in Planung.

Zu der kleinen Feier erschienen neben den Hochtief-Vertretern auch die damaligen und aktiven „Macher“ Jürgen Kramer, Ulrich Theis, Bernhard Schlüter, Berthold Barheier, Rainer Purrnhagen und Manfred Plischek.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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