A52-Podiumsdiskussion: Raith zweifelt an Groscheks Absichten

Marcel Raith, Vorsitzender der Gladbecker Bürgerinitiative gegen den Ausbau der A 52, (l.) und NRW-Verkehrsminister Michael Groschek sollten sich in späteren Verlauf des Abends eine hitzige Diskussion im Martin-Luther-Forum liefern. | Foto: Braczko
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  • Marcel Raith, Vorsitzender der Gladbecker Bürgerinitiative gegen den Ausbau der A 52, (l.) und NRW-Verkehrsminister Michael Groschek sollten sich in späteren Verlauf des Abends eine hitzige Diskussion im Martin-Luther-Forum liefern.
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Nach Matthias Raiths Einschätzung war die Absichtserklärung von NRW-Verkehrsminister Michael Groschek bei der Diskussionsveranstaltung zur A 52 im Martin-Luther-Forum, einen Tunnel durch Gladbeck zu bauen, „erstmal nicht mehr als heiße Luft“. Der Vorsitzende des Gladbecker Bürgerforums sagte in einem Interview mit dem STADTSPIEGEL, dieser Erklärung liege keinerlei rechtliches Fundament zugrunde.

Im Vorfeld des Diskussionsabends war Groschek von rund 100 Gegnern des Autobahnausbaus, die vor dem Luther-Forum demonstrierten, mit Transparenten und Parolen empfangen worden. Auch während der Diskussion, an der neben Groschek und Bürgermeister Ulrich Roland auch Joachim Brendel, Geschäftsführer bei der IHK in NRW und Matthias Raith teilnahmen, prallten unterschiedliche Meinungen aufeinander.

Groschek: "Ich brauche das Kreuz"

Ein Konsens war zumindest schnell gefunden: Das isolierte Autobahnkreuz werde innerhalb Gladbecks auf allen gesellschaftlichen Ebenen abgelehnt.
Groschek stellte einerseits klar: „Ich brauche das Kreuz.“ Er stellte den Gladbeckern aber gleichzeitig einen 1,5 Kilometer langen Tunnel in Aussicht, Dieses Angebot, Kreuz und Tunnel „aus einem Guss“ zu bauen, bezeichnet Matthias Raith als „vergiftetes Geschenk“. Gladbeck könne sich keinesfalls sicher sein, dass dieser Tunnel auch tatsächlich gebaut wird. Die Gefahr eines isolierten Kreuzes bleibe dann bestehen.

Raith: "Der Bund wird das nicht bezahlen"

Weiterhin liege für einen potenziellen Tunnelbau keinerlei verlässliches Planungsmaterial vor, weder was die Länge noch was die Lage oder die Kosten eines solchen Projekts angehe. „Der Bundesverekehrswegeplan gibt ein solches Vorhaben nicht her, auch wenn Minister Groschek ankündigte, mit Bundesverkehrsminister Dobrindt über einen Ausbau zu sprechen und Bundesmittel für den Bau bereit zu stellen. Der Bund wird das nicht bezahlen“, ist sich Raith sicher.

Mit Verweis auf die anstehende Ratssitzung, die auch den Diskussionsabend zum Gegenstand haben werde, hielt sich das Presseamt der Stadt Gladbeck mit einer offiziellen Stellungnahme zurück.

Autor:

Jens Steinmann aus Herne

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