A 52-Gegner: "Ein rabenschwarzer Tag für das mittlere Ruhrgebiet!"

Die Bundesregierung hat den "Bundesverkehrswegeplan" abgesegnet. Ein "OK", das beim Aktionsbündnis "A 52 war gestern - JETZT: Wege für morgen!" auf heftige Kritik trifft. | Foto: Stadt Gladbeck
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  • Die Bundesregierung hat den "Bundesverkehrswegeplan" abgesegnet. Ein "OK", das beim Aktionsbündnis "A 52 war gestern - JETZT: Wege für morgen!" auf heftige Kritik trifft.
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Gladbeck/Emscher-Lippe-Region. Der am Mittwoch, 3. August 2016, von der Bundesregierung beschlossene neue Bundesverkehrswegeplan ist für das mittlere Ruhrgebiet schädlich. Diese Auffassung vertritt zumindest das Aktionsbündnis „A52 war gestern – JETZT: Wege für morgen!“.

Denn bekanntlich beinhaltet der Plan auch die Ausbaupläne für die Autobahntrasse A 52/A 44. Dem Bauvorhaben stellt das Aktionsbündnis aber keine gutes Zeugnis aus. Vielmehr würde der geplante Ausbau die im mittleren Ruhrgebiet wohnenden Menschen mit noch mehr Feinstaub, Stickstoffoxid und anderen schädlichen Stoffen belasten. Und das Aktionsbündnis behauptet, dass durch die geplanten Baumaßnahmen nicht einkalkulierte Mehr­kosten entstehen würden, die den überflüssigen Bau unwirtschaftlich und damit gesetzwidrig machen würden.

In einer Pressemitteilung schreibt das "Aktionsbündnis "A 52 war gestern - JETZT: Wege für morgen!", in den Städten Gladbeck und Essen würden die EU-Grenzwerte regelmäßig überschritten, weshalb Brüssel den Feinstaubsündern bereits Strafen androhe. Der Bau der A52 von Essen bis Gelsenkirchen würde nach der Berechnung des Verkehrs­ministers auf der ganzen Strecke zu einer weiteren Zunahme von Verkehrsgiften führen. „Die A52 wird mitten durch Wohngebiete im nördlichen Ruhrgebiet geplant, eine Region, die schon heute unter der höchsten Krebsrate in Deutschland leidet, wie das Online-Krebsregister ausweist. Sie darf nicht noch mehr belastet werden“, erklärt Dr. Martin Arnold vom Aktionsbündnis.

Zudem beruhen die Wirtschaftlichkeitsberechnungen der A52 nördlich der A42 nach Angaben von Dr. Arnold auf fehlerhaften Zahlen. Er führt aus, dass der mehr als ein Kilometer lange Tunnelabschnitt in Gladbeck im Bundesverkehrswegeplan nicht in den ausgewiesenen Kosten von 129,9 Millionen Euro enthalten sei. Die Mehrkosten würden sich aber auf mindestens 31 Millionen Euro belaufen, wie der Bundesrechnungshof im Jahr 2009 berechnet habe. "Weil damit die Kosten höher sind als der Nutzen für Wirtschaft und Bürger, würde der Bau gegen Gesetze verstoßen," kritisiert Dr. Arnold.

Und der Aktionsbündnis-Sprecher wird noch deutlicher: "Die A52 nördlich von Essen ist das Paradebeispiel für die Rüge des Bundesrech­nungs­hofs ‚schlampig, intransparent, schöngerechnet".

Doch gänzlich hat Dr. Martin Arnold die Hoffnung noch nicht aufgegeben: „Wir bitten die Politiker, die Pläne zurückzunehmen: Wenn der Bundestag dem­nächst den ‚Bedarfsplan‘ beschließt, soll die Transitautobahn in allen Teilen ge­stri­chen werden. Sie ist schädlich, rechtswidrig und sie ist überflüssig, denn die Staus werden durch das B224-Entlastungspaket verschwinden, das wir der Politik vor­geschlagen haben und dessen kostengünstige Verwirklichung bereits im Gange ist und in wenigen Jahren zu wirksamer Entlastung führt."

Die Bundesregierung hat den "Bundesverkehrswegeplan" abgesegnet. Ein "OK", das beim Aktionsbündnis "A 52 war gestern - JETZT: Wege für morgen!" auf heftige Kritik trifft. | Foto: Stadt Gladbeck
So könnte - nach vorliegenden Plänen - die Verkehrsführung unter dem - von der Düsseldorfer Landesregierung versprochenen - A 52-Tunnel auf Gladbecker Stadtgebiet laufen. | Foto: Stadt Gladbeck
Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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