(Fast) Schweigender Protest gegen Autobahnbau-Pläne

Am Einmündungsbereich Schützenstraße/B 224 legten die Demonstranten einen Zwischenstopp ein. Unter einem selbstgefertigen Kreuz konnten sie Grablichter in "Gedenken" an das Naherholungsgebiet Wittringen entzünden, das bei einem Ausbau der B 224 zur Autobahn A 52 unwiderruflich verloren gehen würde.
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  • Am Einmündungsbereich Schützenstraße/B 224 legten die Demonstranten einen Zwischenstopp ein. Unter einem selbstgefertigen Kreuz konnten sie Grablichter in "Gedenken" an das Naherholungsgebiet Wittringen entzünden, das bei einem Ausbau der B 224 zur Autobahn A 52 unwiderruflich verloren gehen würde.
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Gladbeck. Organisator Nico Salfeld, Vorsitzender der "Grünen Jugend Gladbeck", war am Ende trotzdem zufrieden: Zwar folgten dem Aufruf zur Demonstration gegen die Pläne zum Ausbau der B 244 zur Autobahn A 52 am Dienstag, 11. August, nur cirka 50 Personen, dennoch aber zog der Nachwuchs-Politiker eine positive Bilanz: "Wir haben ein Zeichen gesetzt!".

Über die Gründe für die - eher doch niedrige - Teilnehmerzahl lässt sich nur spekulieren. War der Termin, ein Werktag, vielleicht ungünstig? Spielte das Wetter, das am letzten Ferientag durchaus noch einmal das Prädikat "Freibadtauglich" erreichte, eine Rolle?

Von diesen Fragen unbeeindruckt, setzte sich der Demonstrationszug pünktlich um 12 Uhr ab dem DRK-Zentrum an der Europastraße in Brauck in Bewegung. Trotzig zeigten die Demonstranten ihre selbstgemachten Protestplakate. Und selbstverständlich wurde der Zug von mehreren Polizeifahrzeugen eskortiert.

Eskorte durch Polizeifahrzeuge

Angeführt wurde der Protestzug natürlich von Nico Salfeld und seinen Mitstreiern. Verstärkung gab es durch Vertreter der "Grünen Jugend Bottrop" und weiteren Orts- sowie Kreisverbände des "Grünen Jugend". Auch Vertreter von "BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bottrop" waren mit von der Partie, wogegen die Gladbecker GRÜNEN nicht vertreten waren. Ihrer Meinung zum Thema "Ausbau der B 224 zur A 52" verliehen dagegen die Gladbecker LINKE und auch die DKP Ausdruck. Auch ein Transparent des "Bürgerforum Gladbeck" war zu sehen.

Es war in der Regel ein schweigender Protest, der sich ohne Zwischenfälle von Brauck in Richtung Phönixstraße bewegte. Für die Überquerung der B 224 durch die Demonstranten musste die Bundesstraße kurz nach 12 Uhr nur für wenige Minuten in beide Fahrtrichtungen gesperrt werden. Größere Staus gab es nicht, weshalb die meisten Verkehrsteilnehmer auf ihrer "Durchreise" durch Gladbeck von dem Demonstrationszug gar nichts bemerkt haben dürften.

"Gedenk an Naherholungsgebiet Wittringen"

Im Einmündungsbereich Schützenstraße/B 224 gab es dann einen kurzen Halt. Auf der Grünfläche am Rande der Bundesstraße steckte Nico Salfeld ein selbstgezimmertes Kreuz in den Boden, um somit symbolisch dem "Naherholungsgebiet Wittringer Wald" zu gedenken. "Der Wittringer Wald wäre bei einem Ausbau der B 224 zur Autobahn nicht mehr das, was er heute noch ist," so Salfeld. Wer wollte, konnte am Fuß des Kreuzes zum "Gedenken" ein Grablicht entzünden. Von diesem Angebot, die Grablichter hatte die "Grüne Jugend Gladbeck" organisiert, machten denn auch die meisten der Demonstranten Gebrauch. Ob die im Grünstreifenbereich gefundenen kleinen Erdkröten ausreichen, um unter dem Aspekt "Artenschutz" die Ausbaupläne stoppen zu können, darf auf jeden Fall bezweifelt werden.

Anschließend ging es weiter über Schützen-, Wilhelm-, Graben-, Zweckeler-, Schiller- und Humboldtstraße sowie Postallee zum Willy-Brandt-Platz. Vor dem Alten Rathaus fand die Abschlusskundgebung mit mehreren Redebeiträgen statt. Auch nutzten die Ausbaugegner noch einmal die Möglichkeit, um über ihre Gründe gegen die Autobahn-Pläne zu informieren. Neue Erkenntnisse wurden allerdings nicht geliefert.

Demonstrations-Aktion wiederholen?

Auch auf dem Rathausplatz blieben die Demonstrationsteilnehmer nahezu unter sich. Nur wenige Passanten blieben in sicherer Entfernung stehen, verfolgten das Geschehen mit mehr oder weniger Interesse.

Für die meisten Demonstrations-Teilnehmer war die Aktion allen Widrigkeiten zum Trotz ein Erfolg. Und von einigen Teilnehmern wurde eine Wiederholung angeregt. Dann aber vielleicht nicht an einem freibadtauglichen Werktag...

Fotos: Braczko/Kariger/Rath

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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