LINKE gegen Laubbläser

Foto: Rainer Sturm/pixelio.de

Kaum fällt in dieser Jahreszeit das erste Laub, da erhebt sich in den Wohngebieten in Gladbeck ein hochfrequentes, unschönes Jaulen. Durch die Gehörgänge dringt dieser unerträgliche Lärm in den Kopf ein. Dabei stört der laubblasende Hobbygärtner nicht nur seine Nachbarn: Laut Europa-Richtlinie 2003/10/EG greift in der Arbeitswelt ab einem Schalldruckpegel von 85 dB(A) die Unfallverhütungsvorschrift "Lärm". "Die Gladbecker LINKE wird diese Problematik im Umweltausschuss im Januar thematisieren," so Vorsitzender Olaf Jung.

Um dauerhafte Gesundheitsschäden zu vermeiden, muss ein Gehörschutz getragen werden. Handelsübliche Laubbläser operieren aber mit einem Schalldruckpegel um die 100 dB(A), hierbei gilt die Faustregel, für weniger Geld gibt es mehr Lärm. Die besonderen akustische Qualitäten von Laubbläsern und Laubsaugern würdigt die Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung (32. BImSchV) mit einer Sonderregelung – sie dürfen nur in streng abgegrenzten Zeitfenstern, nämlich werktags von 9 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr, lärmen.

Gesundheit und Umwelt

Zusätzlich werden, insbesondere bei trockener Witterung, Stäube und Millionen von Pilzsporen aufgewirbelt. Auch dies ist alles andere als förderlich für die Gesundheit. Aber Rücksichtnahme ist auch im Hinblick auf die Umwelt geboten. Die Laubsauger schädigen Bodenorganismen, Insekten und vernichten Winterquartiere, so mancher Igel wird unsanft aus seinem gerade begonnenen Winterschlaf geweckt.

Die Gemeinde Starnberg hat den Mitarbeitern von Bauhof, Schulen und anderen städtischen Einrichtungen den Einsatz von Laubbläsern in bewohntem Gebiet untersagt, die Bürger sind per Infofaltblatt aufgefordert, es dem behördlichen Beispiel gleichzutun und die Krachmacher möglichst im Schuppen zu lassen.

Vorbild Starnberg

"Jetzt ist Gladbeck, abgesehen von „Bad Rentfort“, zwar kein Kurort, aber DIE LINKE Fraktion strebt daher an ab 2014 eine Ortssatzung oder einen Appell wie in Starnberg zu erreichen. Wie auch immer der Kampf gegen das Herbstlaub ausgeht – Gründe der guten Nachbarschaft und des Umweltschutzes sprechen daher dafür, auf den Einsatz von Laubsammlern und Laubbläsern möglichst zu verzichten und stattdessen Harke und Besen in die Hand zu nehmen", rät Olaf Jung.

Autor:

Annette Robenek aus Gladbeck

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