Neujahrsempfang:Mit gedämpften Optimismus ins Jahr 2016

Reger Andrang, Sitzplätze waren schlichtweg Mangelware, herrschte beim "Neujahrsempfang" der Stadt Gladbeck im Foyer der Stadthalle. | Foto: Peter Braczko
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  • Reger Andrang, Sitzplätze waren schlichtweg Mangelware, herrschte beim "Neujahrsempfang" der Stadt Gladbeck im Foyer der Stadthalle.
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Gladbeck. Mehr als gut gefüllt war jetzt das Foyer der Stadthalle an der Friedrichstraße, wohin die Stadt Gladbeck zu ihrem traditionellen "Neujahrsempfang" eingeladen hatten.

Im Mittelpunkt des offiziellen Teils des Abends standen natürlich die Ansprachen, die von Bürgermeister Ulrich Roland und von Dieter Blanck (stellvertretender Sprecher des Vorstands der Volksbank Ruhr-Mitte) gehalten wurden.

Als erster Redner beklagte Bürgermeister Ulrich Roland den Verfall der Respektlosigkeit gegenüber Polizei, Feuerwehr, Lehrern und der Politik, auch die widerlichen Übergriffe gegenüber Frauen sind für ihn ein Angriff auf unsere Freiheit: „Frei leben können wir nur, wenn wir uns alle an die Regeln halten!“

Dann kam Roland auf die Stadt zu sprechen: „Wir hatten 18 Kirchen, davon geben die Gladbecker Kirchen 12 Gotteshäuser auf, weil offenbar kein Bedarf besteht!“ kam deutlich Kritik an den christlichen Entscheidungsträgern auf. Gleichzeitig der erste Bürger aber die Neugestaltung der Innenstadt, am ehemaligen Schönhoff-PC-Standort entsteht ein Mix aus Wohnen und Handel, ab Frühjahr geht es am Roten Turm weiter. Roland freute sich danach über den Ratsbeschluss zum Ausbau der B224 zur dritten Autobahn durch Gladbeck, das wird uns ca. zwei Millionen Euro kosten, aber das ist „gut investiertes Geld!“

Roland warnte vor kürzerem A 52-Tunnel

Zu dem Dauerthema "Ausbau der B 224 zur A 52" mache Roland deutlich: „Auch ein erfolgreiches Bürgerbegehren wird den Bau der A52 samt Kreuz nicht aufhalten, aber wird das Begehren erfolgreich, dann verkürzt sich der Tunnel um einen Kilometer!“

Kurz ging er auch ein auf das zweite Bürgerbegehren zur Erhaltung des KARO: „Sollte dies erfolgreich werden, müsste die Stadt den Fehlbetrag von 170.000 Euro woanders einsparen!“

Die Neujahrsansprache des Volksbank-Direktors Dieter Blanck war auch gleich seine erste Abschiedsrede in diesem Jahr (Blanck geht Mitte des Jahres in Pension). Natürlich ging er auf seinen Berufszweig ein: „Das, was 2008 mit dem Zusammenbruch des Bankhauses Lehmann begann, hat sich zu einer Dauerkrise entwickelt!“ und weiter: „Durch Null- oder sogar Minuszinsen entgehen den Sparern Milliarden Euro, bei einem Zinssatz von 3 Prozent verdoppelt sich unser gespartes Kapital in knapp 24 Jahren - bei einem Zinssatz von 0,1 % brauchen wir dann schon 700 Jahre!“

„Die örtlichen Banken sind ein verlässlicher Arbeitgeber und guter Steuerzahler der Region!“ Blanck bekräftigte: „Viele kulturelle und soziale Projekte, auch viele Sportveranstaltungen werden durch Banken finanziell getragen, alleine die Volksbank Ruhr-Mitte unterstützt die angesprochenen Maßnahmen mit rund 500.000 Euro jährlich.

Zum Schluss der Rede konnten die Besucher im Foyer der Stadthalle etwas Schwermut heraus hören: „Obwohl ich nie in Gladbeck gewohnt habe, fühlte ich mich immer dieser Stadt verbunden, unterschiedliche Standpunkte wurden hier fair und offen miteinander diskutiert!“ Der Volksbank-Direktor betonte, dass Gladbeck zur Zeit gut positioniert sei. „Die Modernisierung der Innenstadt kann sich sehen lassen, durch eine attraktive Wohnbebauung können wieder mehr Bürger in der Innenstadt leben - die Schaffung neuer Arbeitsplätze ist die Herausforderung der gesamten Emscher-Lippe-Region, denn die Arbeitsmarktsituation wird sich durch den Rückzug des Bergbaus weiter verschärfen.“

Volksband-Vorstand Blanck forderte "Mehr Sachlichkeit!"

Optimistisch beschrieb das Volksbank-Vorstandsmitglied die Situation im Innovationszentrum Wiesenbusch: „Die vermietbaren Flächen sind fast zu 100 Prozent vermarktet!“ Auch der Feierabendmarkt am Freitag fand bei ihm viel Lob, ehe Dieter Blanck bei der Autobahnfrage mehr Sachlichkei forderte: „ Es sollte alles daran gesetzt werden, dass die vom Rat am 26. November beschlossene Vereinbarung umgesetzt wird, der VGW und auch die IHK haben diese Entscheidung ausdrücklich begrüßt!“

Eine kurze Rede zum Neuen Jahr hielt auch Karin Baier, Bürgermeisterin der Partnerstadt Schwechat, sie forderte gerade auch in der Flüchtlingsfrage einen starken Zusammenhalt der europäischen Partnerländer!

Nach dem offiziellen Teil blieben die Anwesenden noch bis tief in die Nacht in gemütlicher Runde zusammen. Führten auch Gespräche, wie man den persönlich die Aussichten für das Jahr 2016 für Gladbeck einschätze. Deutlich wurde dabei: Die positiven Einschätzungen waren deutlich in der Überzahl.

Text und Fotos: Peter Braczko

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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