KiTa-Streik: Ein lang ersehnter Frieden

Zahlreiche Elternbeiräte zeigten sich mit den Erzieherinnen solidarisch. | Foto: Privat
  • Zahlreiche Elternbeiräte zeigten sich mit den Erzieherinnen solidarisch.
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Die Verhandlungen in der Tarifauseinandersetzung im Sozial- und Erziehungsdienst, die bis zum Mittwoch, 30. September andauerten, wurden von einer Aktion der Gladbecker Eltern begleitet.

Diese hatten den Erzieherinnen im laufenden Tarifkonflikt ihre Unterstützung zugesagt und dies mit Bannern vor den Einrichtungen eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht. Die Erzieherinnen wiederum, teilte jetzt Anika Teckentrup von der ver.di Emscher-Lippe Süd mit, freuten sich sichtlich über dieses Zeichen der Solidarität. Die Verhandlungen zwischen den kommunalen Arbeitgeberverbänden und der Gewerkschaft kamen zu folgendem Ergebnis: Zumeist jüngere Erzieherinnen und Erzieher in den unteren Erfahrungsstufen werden in Zukunft besser gestellt als zuvor. Einschließlich der aktuell ausgehandelten Anhebungen erhalten Vollzeitbeschäftigte nun zwischen 93 und 138 Euro mehr pro Monat.

"Noch Luft nach oben"

Damit sei es gelungen, dass im Berufsfeld Kindererziehung die Beschäftigten gleichmäßiger von einer Aufwertung profitieren und es für Berufseinsteigerinnen attraktiv bleibt, den Beruf zu ergreifen. Zusätzlich gibt es nun auch Verbesserungen für Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter im Allgemeinen Sozialdienst, die vom Schlichtungsergebnis nicht profitiert hätten. Sie erhalten nun zwischen 30 und 80 Euro monatlich mehr. „Wir bedauern, dass es nicht gelungen ist, für Sozialarbeiter außerhalb des allgemeinen Sozialdienstes mehr zu erreichen, als in der Schlichtungsempfehlung vorgesehen war. Angesichts der gesellschaftlichen Bedeutung der wichtigen Arbeit von Sozialarbeitern und -pädagogen ist für künftige Aufwertung noch viel Luft nach oben“, betonte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske. Wie in der Schlichtungsempfehlung vorgesehen, profitieren auch die Leitungen von Kindertagesstätten und Einrichtungen der Behindertenhilfe. Die Vereinbarung soll rückwirkend zum 1. Juli 2015 in Kraft treten und läuft bis zum 30. Juni 2020. Ab 1. Juli 2019 sind Gespräche über die Erfahrungen mit dem Tarifabschluss vereinbart.

„Die jahrzehntelange Lohndiskriminierung sozialer und frauentypischer Berufe lässt sich nicht im Handstreich beseitigen, bleibt aber weiter gewerkschaftliche Aufgabe. Das Ergebnis ist ein erster Schritt in Richtung Aufwertung, dem weitere folgen müssen“, betont Bsirske.

Autor:

Jens Steinmann aus Herne

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