Zu schade zum Wegwerfen - Pfarrer Lorenz sammelt „Korken für Kork“

Gemeinsam mit Erzieherinnen und Kindern aus dem Pauluskindergarten präsentieren Pfarrer Uwe Lorenz (m.) und Jugendreferent Henning Puch vor der Petruskirche das Korken-Sammelergebnis des Jahres 2013. | Foto: Bugzel
  • Gemeinsam mit Erzieherinnen und Kindern aus dem Pauluskindergarten präsentieren Pfarrer Uwe Lorenz (m.) und Jugendreferent Henning Puch vor der Petruskirche das Korken-Sammelergebnis des Jahres 2013.
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Seit mehr als zehn Jahren sammelt Pfarrer Uwe Lorenz von der Evangelischen Kirche Gladbeck-Brauck Flaschenkorken für die Diakonie in Kork. Regelmäßig klappert er seine Sammelstellen an der Petruskirche, im Kindergottesdienst, den Kindergärten und im Haus der Evangelischen Kirche ab. In diesem Jahr kamen mehr als 30.000 Korken zusammen, wertvoller Rohstoff, der über den zentralen Betriebshof der Stadt Gladbeck der Diakonie im badischen Kork zugestellt wird.

Der Aktion „Korken für Kork“ liegt eine Assoziation mit dem Werkstoff „Kork“ und dem Ortsnamen „Kork“ zugrunde. Der Name „Kork“ steht in der Region auch als Kurzbezeichnung für die „Diakonie Kork“. Vor diesem Hintergrund erschienen Flaschenkorken ein geeignetes Medium zu sein, eine kontinuierliche Verbindung mit dem Epilepsiezentrum Kork herzustellen. Die Idee einer Recycling-Aktion war damit geboren. Mit drei Zielsetzungen wurde die Aktion „Korken für Kork“ 1991 gestartet: Menschen zu einer kontinuierlichen Beziehung zur „Diakonie Kork“ zu bringen. Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen zu schaffen und zu sichern. Einen Beitrag zur Müllvermeidung und Erhaltung eines Wertstoffes zu leisten.

Die spontane Resonanz auf diese Sammelaktion war in der Bevölkerung von Beginn an gut. Das Sammelaufkommen lag zuletzt bei rund 1.300 Kubikmeter Korken jährlich. Dies entspricht über 50 Millionen Flaschenkorken. Für zwölf Menschen mit Behinderungen konnten durch die Recycling-Aktion feste Arbeitsplätze in der Korkenverarbeitung eingerichtet werden. „Korken für Kork“ ist heute ein erfolgreiches soziales und zugleich ökologisches Projekt. Die Aktion wird von mehreren tausend Menschen tatkräftig unterstützt.

Aktuell gibt es in Deutschland mehr als 3.000 Sammelstellen von der Großsammelstelle eines Recycling-Hofes bis hin zu einer engagierten Schule und eben der Petrusgemeinde in Gladbeck. Durch eine Spedition werden die Korken ab einer Mindestmenge von fünf Kubikmetern bundesweit und in Frankreich abgeholt.

Nur eines bereitet Pfarrer Lorenz derzeit ein wenig Kopfzerbrechen: Immer mehr Flaschen werden heute nicht mehr mit Korken, sondern mit Kunststoffpfropfen und Drehverschlüssen ausgestattet.

Autor:

Christian Gensheimer aus Essen-Nord

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