Gladbeck / Bottrop: Massives Aufkommen von Betrugsversuchen beschäftigt Polizei

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Angebliche Handwerker, falsche Polizisten, diebische Hausmeister: Hatten am Mittwoch (20. Juni) alle Betrüger und Halunken Einsatztag? An nur einem Tag wurden aus Bottrop und Gladbeck nicht weniger als acht Betrugsversuche und Diebstähle gemeldet.

Opfer der Missetaten waren vor allem ältere Menschen, von denen aber einige den Betrügern rechtzeitig auf die Schliche kamen. Die Vorfälle im Einzelnen:

BOTTROP

Auf drei Straßen in Bottrop waren am Mittwoch falsche Handwerker unterwegs.

"Am Tollstock"
klingelten gegen 13.30 Uhr zwei Männer an der Haustür einer 84-jährigen Frau und gaben sich als Wasserwerker aus. Sie hätten den Auftrag, das Wasser zu prüfen - bei einem Nachbarn seien Probleme aufgetreten. Die Seniorin ließ die Männer daraufhin ins Haus. Während sie mit einem der vermeintlichen Handwerker in die Küche ging, um das Wasser zu prüfen, verlor sie den Zweiten aus den Augen. Erst als ihr der eine Mann etwas Geld für das verbrauchte Wasser gab, bekam sie Zweifel.
Als die Männer weg waren, bemerkte sie, dass ihre Schränke und Kommoden durchsucht waren. Die Täter konnten wie folgt beschrieben werden. 1) ca. 50 Jahre alt, etwa 1,70m groß, korpulent, graues kurzes Haar, blauer Arbeitsanzug. 2) ca. 40 Jahre alt, etwa 1,85m groß, helles/blondes Haar, braune Augen, blauer Arbeitsanzug.

Einen ähnlichen Fall gab es auf dem Brahmweg. Auch dort klingelten zwei vermeintliche Wasserwerker gegen 15 Uhr bei einem älteren Ehepaar, um angeblich das Wasser zu prüfen. Die 82-jährige Frau ließ die Männer ins Haus. Als sie weg waren, bemerkte die Seniorin, dass Schmuck gestohlen wurde. Täterbeschreibung: 1) etwa 35 Jahre alt, ca. 1,70m groß, schlank, dunkle kurze Haare, blauer Arbeitsanzug und blaue Arbeitshandschuhe. 2) ca. 30 Jahre alt, etwa 1,60m groß, kräftige Figur, dunkle kurze Haare, blaue Arbeitsanzug und blaue Arbeitshandschuhe.

Auf der Straße "Mühlenflötte" waren ebenfalls falsche Handwerker unterwegs. Hier gaben sich die Männer gegen 11 Uhr als Dachdecker aus. Die 84-jährige Bewohnerin ließ die Männer ins Haus. Erst mehrere Stunden danach stellte der Sohn der Seniorin fest, dass Schmuck und Bargeld fehlten. Die Tatverdächtigen trugen auch hier "Blaumänner". Eine nähere Beschreibung ist nicht vorhanden. Es wird geprüft, ob die Taten zusammenhängen und möglicherweise die gleichen Täter dahinterstecken.

GLADBECK

Aus Gladbeck wurden am Mittwoch fünf Betrugsfälle gemeldet:

Auf der Voßstraße gab sich ein unbekannter Mann als Hausmeister des Vermieters aus. Er sagte, Mietschulden eintreiben zu wollen. Die 61-jährige Mieterin schöpfte Verdacht und reagierte genau richtig:  Sie rief bei dem Vermieter an, der schnell Entwarnung geben konnte.  Er hatte niemanden beauftragt. Eine nähere Täterbeschreibung ist nicht vorhanden.

Auf der Helmutstraße ist eine 76-jährige Frau aus Gladbeck beinahe auf eine Trickbetrügerin hereingefallen. Die Seniorin bekam gegen 12.30 Uhr einen Anruf von ihrer angeblichen Schwiegertochter. Die Frau bat um eine größere Geldsumme, die sie sich leihen müsste. Die Anruferin wirkte überzeugend, so dass die Gladbeckerin einwilligte und für den Nachmittag einen Termin zur Geldübergabe ausmachte. Dazu sollte ein Bekannter der "Schwiegertochter" kommen. Während der Ehemann der Seniorin zur Bank ging, um das Geld zu holen, kamen bei der 76-Jährigen Zweifel auf. Sie telefonierte mit ihrer echten Schwiegertochter und stellte schnell fest, dass sie fast auf einen Trickbetrug hereingefallen wäre. Auch die angekündigte Person tauchte zu dem vereinbarten Termin nicht auf.

Auf der Vehrenbergstraße klingelten am Mittwoch, gegen15.40 Uhr, zwei vermeintliche Handwerker an der Haustür einer 81-jährigen Frau. Sie gaben sich als Wasserwerker aus und sagten, in der Wohnung über ihr habe es einen Wasserrohrbruch gegeben. Die Seniorin glaubte den Männer und ließ sie deshalb herein. Anschließend drehte einer der Männer überall die Wasserhähne auf, den Zweiten verlor sie aus den Augen. Als die vermeintlichen Handwerker weg waren, stellte die 81-Jährige fest, dass drei Schmuckdosen und eine Reisetasche weg waren. Eine nähere Täterbeschreibung konnte die Seniorin nicht abgeben.

Auf der Hegestraße rief am Mittwochabend, gegen 20.50 Uhr, ein falscher Polizeibeamter bei einer 81-jährigen Frau an. Gleiches passierte gegen 21.45 Uhr einem 79-jährigen Mann auf der Josefstraße. Als der Anrufer die Senioren nach Wertsachen und Vermögen fragte, wurden beide stutzig und legten auf. Anschließend meldeten sie sich bei der Polizei. Damit reagierten sie genau richtig.

(Mit Material der Polizei)

Auch per Telefon versuchten die Betrüger ihre Opfer zu überrumpeln. (Symbolbild)
Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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