Modernes Torhüterspiel

Nach dem sog. Patzer von Manuel Neuer hat der frühere Nationaltorhüter Oliver Kahn nach dem 4:1 in der WM-Qualifikation gegen Kasachstan Kritik am Spielstil seines Nachfolgers geübt und zwar mit den Worten: "Torhüter entscheiden Spiele, aber nicht dadurch, dass sie fußballerisch brillieren, sondern mit spielentscheidenden Reflexen und Paraden. So ermöglichst du als Torwart deiner Mannschaft Siege und Titel". So sei es grundsätzlich richtig, dass die Torhüter heute versuchen, viele Situationen spielerisch zu lösen, weil sie technisch sehr gut ausgebildet seien und wie ein Feldspieler mit ins Spiel einbezogen werden könnten, so der fußballerisch limitierte Kahn. Als Torhüter müsse man sich allerdings fragen, in welchem Verhältnis das Risiko zum Spiel stehen solle. Kahn sagte über sich, dass er sich im Zweifel für absolute Sicherheit entschieden habe.
Ich weiß noch, wie ich mich (überrascht) sehr gefreut habe, als sich zur dann zum Sommermärchen 2006 entwickelnden WM in Deutschland das Duo Klinsmann/Löw für die fußballerisch deutlich höherwertige Lösung Jens Lehmann statt Oliver Kahn entschied.
Das scheint beim Titan immer noch tief zu sitzen. So gut Kahn auf der Linie war, seine fußballerische Limitiertheit war doch erschreckend. Und sein aus dieser Not geborenes antiquiertes Torwartspiel mit meist "Ball nach vorne pöhlen und da soll der liebe Gott helfen" heute noch als mögliche Lösung anzubieten, ist schon peinlich und wohl nur damit zu erklären, dass da immer noch etwas gärt.
Ich halte es da entschieden mit Bundestrainer Joachim Löw, der deutlich betonte, Neuer solle seinen Spielstil "auf keinen Fall umstellen". Das wird der bei seiner mentalen Stärke glücklicherweise auch nicht tun.

Autor:

Georg Laacks aus Gladbeck

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