Chorgemeinschaft Heilig Kreuz: "Wir singen zum Lobe Gottes"

30. Juni 2013
10:00 Uhr
Heilig Kreuz-Kirche, 45968 Gladbeck
Ist seit nunmehr 100 Jahren ein fester Bestandteil des Lebens in Butendorf: Die „Chorgemeinschaft Heilig-Kreuz“, die am kommenden Sonntag, 30. Juni, anlässlich des Jubiläums die 10-Uhr-Messe in der Kirche „Heilig Kreuz“ gestalten wird.
  • Ist seit nunmehr 100 Jahren ein fester Bestandteil des Lebens in Butendorf: Die „Chorgemeinschaft Heilig-Kreuz“, die am kommenden Sonntag, 30. Juni, anlässlich des Jubiläums die 10-Uhr-Messe in der Kirche „Heilig Kreuz“ gestalten wird.
  • hochgeladen von Uwe Rath

Die Kirche „Heilig Kreuz“ ist seit mehr als 100 Jahren das weithin sichtbare Wahrzeichen von Butendorf. Selbst von der in der Nähe vorbeiführenden Autobahn sind die markanten Glockentürme schlechtweg kaum zu übersehen. Und fast ebenso alt wie die Kirche ist auch die „Chorgemeinschaft Heilig Kreuz“, die nun auf ihr 100jähriges Bestehen zurückblicken kann.

Pfarrrektor Brand war es, der exakt am 19. Oktober 1913, also nur wenige Monate nach der Grundsteinlegung für die Kirche, erste Anläufe unternahm, um einen Kirchenchor zu gründen. Eine Reihe sangesfreudiger Herren folgten denn auch der Einladung zu einem ersten Treffen in der Gaststätte “Haus Schumacher“ an der Steinstraße. Noch am gleichen Tag konnten in den neu gegründeten Chor 42 aktive und 3 Ehrenmitglieder - allesamt Herren versteht sich - aufgenommen werden. Die erste Chorprobe wurde am 30. Oktober 1913 abgehalten. Nur eine Woche später, also am 6. November 1913, beschlossen die Chormitglieder auf Vorlage von Pfarrrektor Brand eine Satzung und die Namensgebung „Chor St. Cäcilia Kreuzkirche Gladbeck“. Neben Pfarrrektor Brand (Präses) gehörten dem Gründungsvorstand Bernhard Zurhausen, Wilhelm Werner, Johann Wortmann und Theodor Kramwinkel an. Erster Dirigent des Chores wurde Johannes Lichtenberg.

Bereits im Jahr 1914 stieg die Mitgliederzahl sprunghaft an, konnte man doch 60 Jungen für einen Knabenchor gewinnen. Am 28. Mai 1914 hatte der noch junge Chor „St. Cäcilia“ seinen ersten großen Auftritt bei der Mitgestaltung der Weihe der Kirche „Heilig Kreuz“. Leider bereitete der wenige Tage später ausbrechende 1. Weltkrieg der positiven Entwicklung ein jähes Ende und schon im Frühjahr 1915 zählte der Chor nur noch einen aktiven Sänger. Die entstandene Lücke konnte aber durch den Knabenchor zumindest einigermaßen geschlossen werden.

1920: Auch Frauen für den Chorgesang gewinnen

Im Januar 1919 wurde dann wieder der geordnete Probenbetrieb aufgenommen, ehe im August 1920 im Rahmen einer außerordentlichen Versammlung der Beschluss gefasst wurde, auch Frauen für den Chorgesang gewinnen zu wollen.

Für die Zeit von 1937 bis 1945 gibt es keine geschichtlichen Unterlagen. Im 2. Weltkrieg musste der Chor allerdings den Tod von acht Chormitgliedern verkraften, ehe man nach Kriegsende mit 19 Chormitgliedern einen Neuanfang wagte. Im Jahr 1950 gab der bis dahin tätige Dirigent Johannes Lichtenberg den Taktstock an seinen Sohn Josef weiter, der auch für die Wiederaufnahme der Proben des Kinderchores verantwortlich zeichnete. Im Jahr 1960 beendete dann auch Josef Lichtenberg seine Chorleiter-Tätigkeit.

Anfang der 60er-Jahren wurde auch die Namensänderung in „Chorgemeinschaft Heilig Kreuz“ vollzogen. Mit Peter Hader konnte man einen jungen Dirigenten, einen ehemaligen Regensburger Domsingknaben, für dieses Amt gewinnen. Leider zog es Hader schon im Jahr 1965 in seine Heimat zurück.

Ernst Schmidt prägte das musikalische Leben

Das Amt des Dirigenten übernahm Ernst Schmidt, Rektor einer Gladbecker Schule. Seine musikalische Ausrichtung orientierte sich deutlich an den Reformen des 2. Vatikanischen Konzils. Chor- und Gemeindegesang fanden eine stete Ergänzung. So gründete Schmidt einen Orff-Spielkreis, komponierte Begleitsätze zu Gesängen aus den vorhandenen „Hallelujabüchern“. Dazu erhielten der Kinderchor sowie die Sänger und Sängerinnen der Chorgemeinschaft eigene Gesangparts. Bis zum heutigen Tage sind einige Lieder erhalten geblieben und auch das Instrumentarium von damals wird heute noch projekthaft genutzt. Ernst Schmidt konnte am 1. April 1990 noch sein silbernes Dienstjubiläm in der Gemeinde „Heilig Kreuz“ feiern, verstarb aber bereits 11 Monate später im Alter von nur 56 Jahren. Schmidt war es zweifelsohne, der das musikalischen Leben in der Butendorfer Gemeinde prägte.

Auf der Position des Chorleiters gab es in den Folgejahren viele Wechsel. Jörg Nitschke, die Eheleute Schützer, Artur Brychcy, Tim Stern und Hildegard Besseling waren im Einsatz, ehe nun seit dem Oktober 2008 Katharina Naglav den Chor und weitere Chorgruppen der Gemeinde leitet. Der neuen Dirigentin ist es zu verdanken, dass sich wieder mehr jüngere ChorsängerInnen für die Kürchenmusik begeistern.

Auch Jüngere interessieren sich wieder für Kirchenmusik

Die stetigen Wechsel auf der Chorleiter-Position hat auch den Aktiven des Chores viel Flexibilität abverlangt. Doch das Gemeinschaftsgefühl blieb erhalten, wozu seit 1977 Gertrud Duvenkamp als Chor-Vorsitzende maßgeblich beitrug. Selbst in den bewegten Zeiten haben die Sängerinnen und Sänger zueinander gestanden und haben ihr Wirken auf ein höheres Ziel ausgerichtet: „Wir singen zum Lobe Gottes“. Und das soll auch in den nächsten Jahren so sein.

Auf eine große „Jubiläums-Feier“ verzichtet man in Butendorf. Am kommenden Sonntag, 30. Juni, wird die „Chorgemeinschaft Heilig-Kreuz“ ab die Messe in der Kirche „Heilig Kreuz“ musikalisch gestalten. Ab 10 Uhr werden dort Bob Chilcott „A little Jazz Mass“ für 5-stimmigen Chor und Jazz-Band und „Be thou my Vision“ dargeboten.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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