Echte Helden gibt es überall - In der Fantasie und in der realen Welt

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Für Shakila und Julie-Marie ist Stewart ein Held, weil er den ganzen Tag Quatsch macht und Bananen ist. Gut, Stewart ist ein Comic-Held, und die beiden Mädchen kennen zum Glück auch noch andere, außergewöhnliche und vor allem reale Kämpfer fürs Gute und zusammen mit Nicole Peters bekommen diese in einem Kunstprojekt ein Gesicht.

Von Franz Geib

Der offene Ganztag der Arnold-Janssen-Grundschule sieht derzeit aus wie ein Kunstatelier. Die aneinandergerückten Tische sind übervoll mit Zeichenpapier, Farbkästen, Pinseln, Linolplatten und Zeichenstiften und mehr. Hier entstehen "Helden unter uns", wie die Künstlerin ihr jüngstes Vorhaben mit Gocher Kindern nennt: "Das Projekt muss ja einen Namen haben." An deren Ende soll eine siebenteilige Helden-Reise auf einem insgesamt 14x1, 25 Meter großen Bild entstehen, die an die Außenfassade des offenen Ganztags der Schule angebracht werden soll.
So lapidar, wie die Asperdenerin die Gemeinschaftsaktion bezeichnet, ist es allerdings doch nicht. Bereits in den vergangenen Herbstferien 2015 begannen die Kleinen zu recherchieren, wo ihre Lieblingshelden herstammen. Die waren zunächst schnell aus Comicfilmen und -heften entnommen und hießen Minions, Prinzessin Lillifee, Pippi Langstrumpf, Superman, Bibi Blocksberg, etc.
Dass man allerdings auch ohne Zauberkräfte oder Spaßfaktor den Heldenstatus erreichen kann, erfuhren die Kinder in den vergangenen Osterferien aus ihrer realen Welt, wie die kleine Didem erzählt: "Einmal war die Feuerwehr mit einem echten Leiterwagen da und ein anderes Mal kam sogar die Polizei!" Die freiwilligen Helfer und die Ordnungshüter konnten den Schülern aufzeigen, dass eine Heldentat nicht nur mit Quatschmachen zu leisten ist und hier und da auch aus harter Arbeit besteht. "Das sind Helden, weil die böse Leute einfangen und mitnehmen", durfte Didem schließlich resümieren, nachdem sie den Polizeialltag kennengelernt hatte.
Und manchmal gehört eben auch nur ein bißchen Mut und Demut dazu, für andere ein Held zu werden, wie ihnen der Bürgermeister Ulrich Knickrehm auf die Frage, wer denn seine Helden sind, antwortete: Dessen vorbildliche Kämpfer seien die Menschen, die sich freiwillig in den Dienst anderer stellen würden, wie beispielsweise die Mitarbeiter in Kirchenorganisationen oder der Gocher Tafel und andere.
Bei Befragungen unter Passanten erfuhren die Kleinen noch mehr Heldengeschichte und fortan standen nun auch Tierbesitzer in der nach oben offenen Werteskala ganz oben. "Die kümmern sich um Tiere", so die leicht nachvollziehbare Antwort. Andere Helden wiederum kommen aus dem eigenen Haus und sind im wahren Leben näher als sonstwer, wie Amalia meint: "Meine Super-Mama ist meine eigene Mama. Die hilft mir immer, wenn ich Probleme habe."

In Rollen geschlüpft

Zum guten Schluss kommen die Ganztagsschüler auch bei sich an, schlüpfen schließlich selbst in die Rollen ihrer Helden: Foto-Porträts wurden per Overhead auf die Leinwand projiziert, um den Helden aus Comicwelt und realem Leben ein neues, ein eigenes Gesicht zu geben. Zudem kommen ihre Gesichter per Linol-Druck aufs eigene T-Shirt. Nach den Sommerferien soll das große Kunstwerk an der Außenfassade über dem OGATA der Schule angebracht werden, um der Öffentlichkeit die Helden-Geschichten zu erzählen ... Auch das sind Helden: Dustin malte einen lieben Drachen, der die Welt beschützt. Und zum Schutz von Amalia gibt es die "Super-Mama". Das Kunstvorhaben "Helden unter uns" mit Nicole Peters ist ein Kopperationsprojekt des Bundesverbandes Bildender Künstler und Künstlerinnen am Niederrhein, der Arnold-Janssen-Schule und des Offeen Ganztgas der AJS. Unterstützt wird das Projekt vom Bundesministerium Bildung und Forschung. Ziel des Projektes ist die Förderung und Integration vorrangig von bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen aus bildungsfernen Schichten und anderen Bereichen. Vom Bund unterstützt

Viele Heldengeschichten erzählt das Kunstprojekt der OGATA-Kinder der Arnold Janssen-Schule. Marlena Gradulewski (Bachelor Theaterpädagogik) und Marianne Lühring (OGATA) sind begeistert.Fotos (2): Steve
Autor:

Franz Geib aus Goch

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