Wenn der Alkohol die Seele vernichtet !!

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Mein neues Buch Nr. 8: AB SOFORT IM HANDEL !!!

ALS BUCH UND EBOOK

Titel des Buches: Hoher Intelligenzquotient in Verbindung mit Alkohol = „KOORDINATEN DES WAHNSINNS“

ISBN: 978-3946686323

Es war mir wichtig, in diesem Buch den chronischen Alkoholismus anschaulich darzustellen und trotzdem einen für die Leser spannenden Roman fertigzustellen. Das war fürwahr nicht einfach. Es wäre bequem gewesen, einen »fertigen« Alkoholkranken hervorzuzaubern und ihn zu beschreiben. Doch mir war es wichtig hervorzuheben, wie es zu dieser Krankheit kommt und wie sie sich in ihren Phasen aufbaut. Zudem wollte ich ausdrucksvoll schildern, in welchem Wechselbad der Gefühle sich ein Alkoholkranker befindet. Es gab für mich in meiner 40jährigen Tätigkeit in der Psychiatrie unzählige Gelegenheiten, insbesondere in den Suchtbereichen, in denen ich tätig war, Erfahrungen zu sammeln und die Vorgänge zu schildern.

Doch die wichtigste Erfahrung für mich war die Selbsterfahrung. In den 1970er Jahren, als ich meine Arbeit in der Psychiatrie begann, war Alkohol für praktisch alle Kollegen das Mittel, den unglaublichen Stress ertragen zu können. Man stelle sich einmal vor: Völlig allein zu sein, unter 50 Geisteskranken (wie man sie im seinerzeitigen Vokabular bezeichnete), die teilweise alles kurz und klein schlugen. Nackte Angst, die natürlich keiner zugeben wollte, war der stete Begleiter. Alleingelassen in diesem System war für viele Kollegen der Alkohol ein Element, an das man sich klammerte und was sich beim Ertragen der Zustände als hilfreich erwies. Und so auch leider bei mir selbst. Der Alkoholismus zog sich hoch bis in die Führungsebenen, und auch viele Ärzte waren von ihm befallen.

Es wird heute gern totgeschwiegen, wie »versoffen« die Zustände in der Psychiatrie seinerzeit waren. Ein Kollege, der wenig oder gar keinen Alkohol im Dienst trank, war fast ein Exot und Außenseiter. Man musste praktisch mittrinken, um in die Gruppe aufgenommen und anerkannt zu werden. Und so unglaublich es klingen mag: Unmengen Alkohol wurde von den Kollegen auch in der Suchtaufnahmestation unserer ehemaligen Landesklinik getrunken. Einer der damaligen Stationspfleger war meiner Ansicht nach selbst alkoholkrank und verbrachte seinen Dienst mit regelmäßigen Mundspülungen und Pfefferminzbonbons. Man stelle sich einmal vor, auf der Aufnahmestation für Suchtkranke war das aufnehmende Personal selbst alkoholisiert! Ich war selbst dabei und durfte dann und wann mittrinken. Als
Lernpfleger war man natürlich zumeist außen vor. Zu meinem Einstand brachte ich seinerzeit eine Flasche Weinbrand mit zum Dienst und stellte sie im Personalraum, der sich auf dem Dachboden befand, auf den Tisch. Danach ging das gesamte examinierte Personal nach oben und kam erst wieder selig herunter, als die Flasche geleert war. Natürlich ohne mich, ich war ja nur der Lernpfleger! Ich war über meinen Ausschluss damals, nicht mittrinken zu dürfen, – es war schließlich MEINE Flasche, über die sie sich hergemacht hatten – stinkesauer.

Solche Zustände waren nur in den 1970ern noch möglich! Selbst einer unserer Stationsärzte war voll drauf und schwankte bei den Visiten bedenklich. Einmal versuchte er vergeblich, einem Patienten, der über Ohrenschmerzen klagte, mit dem Otoskop in den Gehörgang zu
schauen. Er kreiste fortwährend mit dem Gerät in der Ohrmuschel herum, ohne die Öffnung zu finden. Mein Kollege und ich schauten uns nur kopfschüttelnd und grinsend an.

Irgendwie entspricht es der Logik, dass bei den fortlaufenden Alkoholgenüssen eine Suchterkrankung nicht ausblieb. Auch bei mir selbst blieb das nicht folgenlos, und ich hatte später Mühe, davon wieder loszukommen. Es gab in meinem Leben Zeiten, in denen mir
der Alkohol wichtiger war als die Liebe zu Frau und Kindern. Doch das wäre eine eigenständige Geschichte …

Ich selbst trinke seit vielen Jahren keinen Tropfen mehr. Irgendwann stand auch ich vor der Entscheidung, den Alkohol loszulassen oder vor die Hunde zu gehen. Ich entschied mich fürs Loslassen und für das Leben. Es hat sich gelohnt!!

Lehrbücher über den Alkoholismus und Autobiographien Alkoholkranker gibt es massenhaft. Darum habe ich versucht, die Krankheit in Verbindung mit einem spannenden Roman anschaulich darzustellen. Ich hoffe, dass mir dies gelungen ist. Merksätze und »Weisheiten«, die ich in diesem Buch aufführe, sind Gedankengänge, die mir später, nachdem ich diesem Nervengift entsagt hatte, durch den Kopf gegangen sind. Sie stehen in keinem Lehrbuch und sind meine eigenen Schlüsse bzw. Analysen. Derart anschaulich ist das einzig möglich, wenn man diese Erfahrungen selbst durchlebt hat.

Das letzte Buch: "Abgründe der Psychiatrie"
Autor:

Kurt Nickel aus Goch

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