Filigrane Handarbeit und viele ungewöhnliche Ideen!

Die Themenkrippe hat Franziska Nowak gemeinsam mit ihrem verstorbenen Sohn entwickelt. Diese Szene zeigt den 2. Advent - „Erbarmen“.
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  • Die Themenkrippe hat Franziska Nowak gemeinsam mit ihrem verstorbenen Sohn entwickelt. Diese Szene zeigt den 2. Advent - „Erbarmen“.
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Für viele Menschen gehört eine Krippe in der Weihnachtszeit unbedingt dazu. Sie erst macht den Sinn des Advents anschaulich. Für Franziska Nowak aus Pfalzdorf sind Krippen seit 50 Jahren Bestandteil des täglichen Lebens.

Damals hat die heute 83-Jährige damit begonnen, selber Krippen zu basteln oder besser gesagt zu bauen. Denn die Krippen, die sie zurzeit - und das noch bis zum 2. Februar 2013 - in ihrem Haus im Heidekamp 5 zeigt, nehmen einen ganzen Raum ein!
Da wäre zum einen die traditionelle Darstellung mit Maria, Josef und dem Jesuskind im Stall, den Heiligen Drei Königen und den Tieren. Außerdem hat Franziska Nowak eine Krippe entworfen, bei der die Figuren alle alpenländische Tracht tragen. Aus vier einzelnen Darstellungen besteht ihre Themenkrippe, die unter anderem 1987 in Telgte bei Münster ausgestellt und mit dem Bischof-Heinrich-Tenhumberg-Preis ausgezeichnet wurde. Hier hat sie gemeinsam mit ihrem verstorbenen Sohn die Themen „Gerechtigkeit“ (1. Advent), „Erbarmen“ (2. Advent), „Teilen“ (3. Advent) und „Immanuel - Gott mit uns“ (4. Advent) aufgegriffen. „Die Idee dazu kam uns durch die tägliche Berichterstattung im Fernsehen und im Radio,“ erzählt sie, „mein Sohn hat die Texte für die kleine Broschüre verfasst und ich habe die Figuren gemacht.“
Einen ganzen Monat dauert es, bis solch eine Krippenfigur fertig ist - und 40 davon stehen in der Ausstellung! Damit die Figur lebensecht auf den Betrachter wirken kann, wird der Körper aus einem Drahtgestell geformt, das später ausgespolstert und mit Stoff überzogen wird. Der Kopf wird aus Styropor geschnitzt, mit Filz überzogen und dann kommt noch ein Seidenstrumpf darüber; das gibt dem Gesicht den perfekten Hautschimmer.
Selbst die Hände, die Arme und die Beine sind biegsam und beweglich. So können die Figuren in jede gewünschte Körperhaltung gebracht werden.
„Das ist schon eine Wahnsinnsarbeit“, sagt Franziska Nowak, „aber es mir macht trotzdem immer noch viel Spaß.“ Mit der gleichen Akribie und Detailtreue werden die Figuren von ihr ausgestattet. Die Kleidung näht sie aus Stoffresten; Haare werden auch schon mal aus einem alten Pelz oder Hanfseil (für eine blonde Frisur) gemacht und sogar die Schuhe macht Franziska Nowak selber. Auch die Dekoration ist kompletter Eigenbau. Das Weihrauch-Gefäß der Heiligen Drei Könige lässt sich öffnen und der Pokal, den einer von ihnen trägt, ist aus einem goldfarbenen Eierbecher enstanden.
„Da gibt es nichts fertiges! Es wird aber immer schwerer an Materialien zu kommen“, berichtet sie. Und so stapeln sich in ihrem Keller Kartons mit Resten aller Art, die sie geschenkt bekommen hat und gut gebrauchen kann.
Natürlich sahen ihre Krippenfiguren nicht von Anfang so aus wie heute. „Zuerst hatten sie zum Beispiel nur Fäuste, bis mein Sohn meinte ,die müssen doch richtige Finger haben‘.“ Und auch am richtigen Ausdruck der Augen hat sie lange gefeilt. Da war dann immer wieder Ausprobieren und Verfeinern angesagt. Wer sich selber ein Bild von Franziska Nowaks Krippen machen möchte, der kann das immer mittwochs, von 14 bis 17 Uhr, tun. Über Besuchergruppen, zum Beispiel Messdiener oder Kommunionkinder, würde sich die Pfalzdorferin ebenfalls sehr freuen. Termine kann man mit ihr unter der Telefonnummer 02823/2507 ausmachen.

Autor:

Corinna Denzer-Schmidt aus Sonsbeck

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