Häme und Spott im sozialen Netzwerk: Wer ist der "Böse"?

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen, besagt eine Redewendung. Was aber, wenn Spott und Häme den Falschen treffen? Und Schlimmes anrichten? Wer trägt die Schuld? Derjenige, der den "Zündstoff" lieferte und der die nachfolgende Häme vonseiten Dritter in Gang setze? Oder der- oder diejenigen, die sich den Funken "schnappten", die Häme starteten und befeuerten?

Eins vorweg: Niemand sollte jemals Häme und Spott ausgesetzt sein! Niemand sollte diese jemals austeilen! Punkt! Im vorliegenden Fall hat eine Zeitung einer Protagonistin eines Berichts einen komplett falschen Nachnahmen verpasst. Unabsichtlich natürlich. Aus Versehen. Wo Menschen arbeiten, passieren bekanntermaßen auch Fehler. Die Verantwortlichen bereuen, sicherten der betroffenen Person eine Gegendarstellung zu. In der Zwischenzeit hat sich das Ganze bereits verselbständigt: Der falsche Nachname ließ die Fantasie des Umfelds der betroffenen Person sprießen. Es startete eine Häme-und Spottlawine in einem sozialen Netzwerk. So weit, so schlimm.

Wer trägt nun die Schuld? Das besagte Medium? Oder das Umfeld, dass mit Häme und Spott reagierte?

Man darf niemanden Häme und Spott aussetzen. Punkt! Aber in Zeiten, wo Schadenfreude, technologischer Fortschritt "sei dank", in Windeseile ihr Ventil in Häme, Spott und Hetze finden, scheint es oftmals so einfach, Mitmenschen zu m mobben oder etwa zu "bashen"( Bashing (von engl. bashing „öffentliche Beschimpfung“ bzw. bash „heftiger Schlag“): In sozialen Netzwerken können User dies täglich miterleben, "üben" und "perfektionieren". Weiteres Problem: Auf Apps wie WhatsApp (wie im vorliegenden Fall) bleiben Beleidigungen und Bedrohungen oft in Gruppenchats verborgen und sind für Außenstehende nicht einsehbar.

Ein weiteres Problem sind Videos, in denen Menschen der Lächerlichkeit preis gegeben werden und die zudem zigfach in den Netzwerken kursieren, "machen" das Ihrige mit den Usern. Besonders wenn diese noch sehr jung sind. Viele User lachen, liken und teilen diese Inhalte. Und denken im nächsten Moment schon gar nicht mehr darüber nach. Weil schon die nächsten Inhalte warten, die auch gelikt werden wollen...

Autor:

Marjana Križnik aus Düsseldorf

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